Bezirk Feldkirchen

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Bezirk Feldkirchen
Lage im Bundesland Kärnten
Bezirk FeldkirchenBezirk HermagorKlagenfurt am WörtherseeBezirk Klagenfurt-LandBezirk St. Veit an der GlanBezirk Spittal an der DrauVillachBezirk Villach-LandBezirk VölkermarktBezirk WolfsbergLage des Bezirks Bezirk Feldkirchen im Bundesland Kärnten (anklickbare Karte)
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Basisdaten
Bundesland Kärnten
NUTS-III-Region AT-212
Verwaltungssitz Feldkirchen in Kärnten
Fläche 558,49 km²
(31. Dezember 2019)
Einwohner 29.890 (1. Jänner 2022)
Bevölkerungsdichte 54 Einw./km²
Kfz-Kennzeichen FE
Bezirkskennzahl 210
Bezirkshauptmannschaft
Bezirkshauptmann Dietmar Stückler
Webseite BH Feldkirchen
Karte
AlbeckFeldkirchenGlaneggGnesauHimmelbergOssiachReichenauSankt UrbanSteindorf am Ossiacher SeeSteuerbergKärntenLage der Gemeinde Bezirk Feldkirchen im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)
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Der Bezirk Feldkirchen ist ein politischer Bezirk des Landes Kärnten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besteht seit dem 1. Jänner 1982. Davor waren die Gemeinden seit 1850 dem Bezirk Klagenfurt-Land zugeordnet, ab dem 1. Oktober 1903 bis zur Bildung eines eigenständigen Bezirks war Feldkirchen eine Politische Expositur, die zwar einen Großteil aller Kompetenzen zur direkten Erledigung zugewiesen bekam, jedoch dem Klagenfurter Bezirkshauptmann gegenüber weisungsgebunden war.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk liegt in den Gurktaler Alpen im Norden Kärntens, wo er an das Bundesland Steiermark grenzt. Er umfasst das oberste Gurktal und reicht im Südosten bis in das Klagenfurter Becken hinein, im Südwesten bis an den Ossiacher See. Mit 558,49 km² ist er bezüglich der Fläche – abgesehen von den Statutarstädten Klagenfurt und Villach – der kleinste und bezüglich der Einwohnerzahl mit 29.890 (Stand: 1. Jänner 2022[1]) der zweitkleinste Bezirk Kärntens.

Angrenzende Gebietskörperschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Murau
Spittal an der Drau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sankt Veit
Villach, Villach-Land Klagenfurt-Land Klagenfurt

Angehörige Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Feldkirchen umfasst zehn Gemeinden, darunter eine Stadt und keine Marktgemeinde.

Municipalities Bezirk Feldkirchen.svg
Gemeinde slowenisch Lage Ew km² Ew / km² Gerichts­bezirk Region Typ
Albeck
Coa Austria Town Albeck.svg
Albeck im Bezirk FE.png 1.006 99,32 10 Feldkirchen Gemeinde
Feldkirchen in Kärnten
Wappen at feldkirchen-in-kaernten.png
Trg Feldkirchen in Kärnten im Bezirk FE.png 14.284 77,51 184 Feldkirchen Stadt-
gemeinde
Glanegg
Wappen at glanegg.png
Glanegg im Bezirk FE.png 1.783 25,16 71 Feldkirchen Gemeinde
Gnesau
Wappen at gnesau.png
Knežova Gnesau im Bezirk FE.png 1.026 78,67 13 Feldkirchen Gurktal Gemeinde
Himmelberg
Wappen at himmelberg.png
Himmelberg im Bezirk FE.png 2.304 56,85 41 Feldkirchen Tiebeltal Gemeinde
Ossiach
Wappen at ossiach.png
Osoje Ossiach im Bezirk FE.png 872 17,34 50 Feldkirchen Südufer
Ossiacher See
Gemeinde
Reichenau
Wappen at reichenau.png
Reichenau im Bezirk FE.png 1.765 113,99 15 Feldkirchen Gurktaler Alpen Gemeinde
Sankt Urban
Wappen at st-urban.png
Sankt Urban im Bezirk FE.png 1.515 27,27 56 Feldkirchen Gurktaler Alpen Gemeinde
Steindorf am Ossiacher See
Wappen Steindorf am Ossiacher See.svg
Steindorf am Ossiacher See im Bezirk FE.png 3.753 29,60 127 Feldkirchen Nordufer
Ossiacher See
Gemeinde
Steuerberg
Wappen at steuerberg.png
Steuerberg im Bezirk FE.png 1.582 32,76 48 Feldkirchen Gurktaler Alpen Gemeinde

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Feldkirchen hat 29.967 Einwohner (Stand 2018). Die Hauptsiedlungsgebiete sind das Glantal und der Bereich entlang der Hauptverkehrsverbindung von Norden nach Süden.[2] Der Bezirk hatte in den vergangenen Jahrzehnten eine stark positive Bevölkerungsentwicklung. Erst in den letzten Jahren kam es zu einem leichten Rückgang. Bis 2030 wird die Bevölkerung jedoch stärker sinken, eine Abnahme um 2 % gegenüber 2018 wird erwartet.[3]

Einkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Durchschnittseinkommen in Feldkirchen liegt unter dem Durchschnitt von Kärnten und unter dem von Österreich. Dagegen ist die Arbeitslosenquote deutlich unter der von Kärnten und seit 2016 auch unter der von Österreich. Auffallend ist, dass die Jugendarbeitslosigkeit relativ hoch ist. Dagegen ist die Anzahl der Langzeitarbeitslosen weit unter dem Durchschnitt von Kärnten und Österreich und sinkt entgegen dem Landestrend.[3][4]

Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Feldkirchen hat einen hohen Anteil an Auspendlern, die im Kärntner Zentralraum mit den Städten Klagenfurt und Villach arbeiten. Im Jahr 2014 waren dies 45 % der Erwerbstätigen, während etwa 25 % aus anderen Bezirken einpendelten.[2]

Turracher See im Winter

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wirtschaftlichen Schwerpunkte des Bezirks Feldkirchen sind die Industrie und der Tourismus. Etwa 80 % der 7.600 Erwerbstätigen arbeiten in Klein- und Mittelbetrieben. Im Tourismus gibt es Schwerpunkte im Sommertourismus rund um den Ossiacher See und im Winter mit dem Schigebiet Turracher Höhe.[5]

Wirtschaftsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bezirk gibt es einen starken Produktionssektor mit speziell starkem Bauwesen. Im Primärsektor, der Land- und Forstwirtschaft, sind mit 1,5 % der Erwerbstätigen etwas mehr als im Kärntner Durchschnitt beschäftigt.[3]

Feldkirchen
Kärnten
Fichtenwälder bei Ebene Reichenau

Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Feldkirchen hat mit 9 % nach Spittal/Drau (59 %) und Hermagor (10 %) den drittgrößten Alm-Futterflächenanteil aller Bezirke Kärntens. Auch der Rinderbestand ist mit 16.950 Tieren über dem Kärntner Schnitt.

Im Jahr 2017 betrug der Holzeinschlag insgesamt 133.710 Festmeter, davon waren über 93 % Nadelholz.[6]

Industrie, Verarbeitendes Gewerbe, Herstellung von Waren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Betriebe mit den meisten Beschäftigten sind (Stand 2016):

Industriebetriebe Beschäftigte
Haslinger Stahlbau GmbH 290
Wech Kärntner Truthahnverarbeitung GmbH 160
Holz Leeb GmbH 150
Embatex AG 90
Hirsch Porozell GmbH 90
Global-Bau M&R GmbH 80
Hirsch Maschinenbau GmbH 80
A. Leopold GmbH 70
Schieder Bäckerei GmbH 60
Hoch- und Tiefbau M&R GmbH 50
Dienstleistungsbetriebe Beschäftigte
Jobzone Personalmanagement GmbH 150
Walcher Security GmbH 120
Bergeralm Hotelbetriebsgesellschaft mbH 110
Hotel Hochschober GmbH 110
Cup Touristic GmbH 100
Sonnenhotel Management GmbH 80
MO Moser Transporte GmbH 70
ara Shoes GmbH 60
Sparkasse Feldkirchen/Kärnten 60
OEBAU Egger Bauland-Baustoffhandel GmbH 50
Bezirkshauptstadt Feldkirchen

Die Bezirkshauptstadt Feldkirchen ist das wichtigste Arbeitszentrum, hier sind über 60 Prozent der Arbeitsplätze des Bezirkes.[2][7]

Anzahl der Betriebe je Gemeinde

Ossiacher See
Schigebiet Hochrindl

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fremdenverkehr hat zwei Zentren: Ossiach und Steindorf durch ihre Lage am Ossiacher See sind das Zentrum des Sommertourismus. Die Gemeinde Reichenau mit dem Skigebiet Turracher Höhe stellt das Zentrum des Wintertourismus dar. Zusammen mit der Bezirkshauptstadt Feldkirchen haben diese vier Gemeinden über 90 % der Übernachtungen des Bezirkes.[8]

Übernachtungen im Jahr 2017 Sowohl im Sommer wie auch im Winter überwiegen die Gäste aus dem Ausland:[9]

Übernachtungen im Tourismusjahr 2017 (in Tausend) Die Anzahl der Nächtigungen blieb in den letzten Jahren nahezu konstant, der Bezirk Feldkirchen konnte den Aufschwung des Fremdenverkehrs in Kärnten und speziell in Österreich nicht mitmachen:[3]

Relative Entwicklung der Nächtigungen

Bahnhof Feldkirchen

Infrastruktur / Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk Feldkirchen liegt nördlich des Kärntner Zentralraumes mit den Städten Klagenfurt und Villach in einem inneralpinen Becken.

  • Eisenbahn: Eine lokale Bahn verbindet die Bezirkshauptstadt mit dem Bahnknoten Villach im Westen und mit St. Veit im Osten.
  • Straße: Es gibt keine Anbindung an ein überregionales Verkehrsnetz, es gibt aber eine gut ausgebaute Straße von Norden nach Süden mit Verbindungen nach Villach im Westen sowie St. Veit im Osten.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria – Bevölkerung zu Jahresbeginn nach administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, NUTS-Regionen, Bezirke, Gemeinden) 2002 bis 2022 (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. a b c d AMS Bezirksprofile 2016, Arbeitsmarktprofil Feldkirchen. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  3. a b c d WIBIS, Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds - Bezirksprofil Feldkirchen 2017. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  4. WIBIS Kärnten, Bezirksprofil 2019, Feldkirchen. (PDF) Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds, S. 8,9,10,25, abgerufen am 9. Januar 2021.
  5. Wirtschaftsbund Kärnten, Bezirk Feldkirchen. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  6. Land Kärnten, Landwirtschaftsbericht 2017. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  7. Statistik Austria, Arbeitsstätten und Unternehmen. 31. Oktober 2016, abgerufen am 6. Februar 2019.
  8. Statistik Austria, Blick auf die Gemeinde, Tourismus, Übernachtungen. Abgerufen am 6. Februar 2019.
  9. Land Kärnten, S042 Übernachtungen, 2017. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 7. Februar 2019; abgerufen am 6. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bezirk Feldkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 46° 44′ N, 14° 5′ O