Bezirk Königinhof an der Elbe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Bezirk Königinhof an der Elbe (tschechisch Okresní hejtmanství Dvůr Králové nad Labem) war ein Politischer Bezirk im Königreich Böhmen. Der Bezirk umfasste Gebiete in der nordböhmischen Region (Královéhradecký kraj) im Okres Náchod bzw. im Okres Trutnov und ist nach der Stadt Königinhof an der Elbe (Dvůr Králové nad Labem) benannt. Das Gebiet kam nach dem Ersten Weltkrieg zur Tschechoslowakei und ist seit 1993 Teil Tschechiens.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]

Der Bezirk Königinhof an der Elbe wurde 1868 aus den Gerichtsbezirken Königinhof an der Elbe (tschechisch soudní okres Dvůr Králové nad Labem) und Jaroměř (Jaroměř) gebildet.[2]

Im Bezirk Königinhof an der Elbe lebten 1869 57.695 Personen, wobei der Bezirk ein Gebiet von 7,0 Quadratmeilen und 81 Gemeinden umfasste.[3]

1900 beherbergte der Bezirk 64.483 Menschen, die auf einer Fläche von 375,86 km² bzw. in 86 Gemeinden lebten.[4]

Der Bezirk Königinhof an der Elbe umfasste 1910 eine Fläche von 375,86 km² und eine Bevölkerung von 69.791 Personen. Von den Einwohnern hatten 51.260 Tschechisch[5] und 18.017 Deutsch als Umgangssprache angegeben. Weiters lebten im Bezirk 514 Anderssprachige oder Staatsfremde. Zum Bezirk gehörten zwei Gerichtsbezirke mit insgesamt 86 Gemeinden bzw. 89 Katastralgemeinden.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
  3. C. kr. místodržetelství (Hrsg.): Seznam míst v kralovství Českém. Užívajíc při tom výsledkův sčítání lidu ode dne 31. prosince 1869, sestavených od c. kr. statistické ústřední komise. Prag 1872, S. 6
  4. C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v Království českém. K rozkazu c. k. místodržitelství na základě úřadních udání sestaven. Prag 1907, S. 632
  5. In der Volkszählung wurden Personen mit böhmischer, mährischer und slowakischer Umgangssprache zusammengefasst
  6. C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v království Českém. Sestaven na základě úředních dat k rozkazu c.k. místodržitelství. Prag 1913, S. 731

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Böhmen. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1915
  • Borufka, Joseph: Der politische Bezirk Königinhof. Eine Heimatkunde. Hohenelbe, 1908, 560 S.