Białojany

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Białojany
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Białojany (Polen)
Białojany (Polen)
Białojany
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ełk
Gmina: Ełk
Geographische Lage: 53° 45′ N, 22° 13′ OKoordinaten: 53° 45′ 26″ N, 22° 12′ 35″ O
Einwohner: 29 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 19-321[2]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NEL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Mostołty/1864N ↔ Rymki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Białojany (deutsch Biallojahnen, 1935–1945 Weißhagen) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck) gehört.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Białojany liegt im südlichen Osten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, zwölf Kilometer südwestlich der Kreisstadt Ełk (Lyck).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine aus mehreren Gehöften bestehende Dorf Biallojahnen wurde 1539 erstmals erwähnt.[3] Zwischen 1874 und 1945 war es in den Amtsbezirk Baitkowen (polnisch Bajtkowo) eingegliedert[4], der – 1938 in Amtsbezirk Baitenberg umbenannt – zum Kreis Lyck im Regierungsbezirk Gumbinnen (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahre 1910 verzeichnete Biallojahnen 77 Einwohner[5], im Jahre 1933 waren es 76[6]. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Biallojahnen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Biallojahnen stimmten 40 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]

Am 29. Juli 1935 wurde Biallojahnen in Weißhagen umbenannt. Die Einwohnerzahl belief sich im Jahre 1939 auf 81.[6]

In Kriegsfolge wurde das Dorf 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen an Polen überstellt und erhielt die polnische Namensform Białojany. Es ist heute Sitz eines Schulzenamtes[8] (polnisch Sołectwo), in das auch der Nachbarort Zdedy (Sdeden, 1938–1945 Stettenbach) einbezogen ist. Damit gehört das Dorf zum Verbund der Gmina Ełk (Landgemeinde Lyck) im Powiat Ełcki (Kreis Lyck), bis 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Biallojahnen war bis 1945 in die evangelische Pfarrgemeinde Baitkowen[9] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union sowie in die katholische Pfarrgemeinde in Lyck[10] im Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Białojany katholischerseits zur Pfarrei Bajtkowo[11] im Bistum Ełk der Römisch-katholischen Kirche in Polen. Die evangelischen Einwohner halten sich zur Kirchengemeinde in der Kreisstadt Ełk, einer Filialgemeinde der Pfarrei Pisz (polnisch Johannisburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Białojany liegt ein wenig abseits vom Verkehrsgeschehen an einer Nebenstraße, die Mostołty (Mostolten) mit Rymki (Rymken, 1938–1945 Riemken) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
  2. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 26
  3. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Weißhagen
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Baitkowen/Baitenberg
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lyck
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Lyck. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 83
  8. Gmina Ełk
  9. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente. Göttingen 1968, S. 493.
  10. Biallojahnen
  11. Parafia Bajtkowo