Bioggio
Bioggio | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Lugano |
Kreis: | Kreis Agno |
BFS-Nr.: | 5151 |
Postleitzahl: | 6934 Bioggio 6935 Bosco Luganese 6992 Cimo 6993 Iseo |
UN/LOCODE: | CH BIO |
Koordinaten: | 713777 / 96990 |
Höhe: | 314 m ü. M. |
Höhenbereich: | 274–940 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,40 km²[2] |
Einwohner: | 2791 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 436 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
21,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Eolo Alberti |
Website: | www.bioggio.ch |
Bioggio, dahinter Agno und Luganersee im Hintergrund | |
Lage der Gemeinde | |
Bioggio ist eine politische Gemeinde im Kreis Agno, in der Region Malcantone im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bioggio liegt im Süden des Malcantone und in der Ebene des Flusses Vedeggio, 2 Kilometer südwestlich von Lugano, zu dessen Agglomeration die Gemeinde gehört. Bioggio besteht aus den Dörfern Bioggio, Bosco Luganese, Cimo und Iseo und zahlreichen kleinen Weilern.
Die Nachbargemeinden sind im Norden Alto Malcantone, im Osten Manno, Vezia und Lugano, im Süden Muzzano, Agno, Vernate, Curio, im Westen Aranno und Cademario.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Die Anwesenheit der Römer rund um den Luganersee ist ab dem 1. Jahrhundert vor Christus belegt; sie hatten nördlich des Sees in Bioggio zumindest ein wichtiges Zentrum.“[5]
Die erste urkundliche Erwähnung von Bioggio datiert aus dem Jahre 1022 als Biegio. 1992 wurden bei Ausgrabungen Reste eines römischen Gebäudes aus dem 3. Jahrhundert entdeckt, das wahrscheinlich als Thermen genutzt wurde. Im Mittelalter waren Adelsfamilien aus Lugano und Como in Bioggio begütert. Bioggio hing von der Pfarrei Agno ab, wurde aber 1708 eine selbständige Unterpfarrei. Die Kirche des heiligen Maurizius, erwähnt 1261, wurde nach dem Bau der gegenwärtigen, vom Architekten Girolamo Grossi errichteten und am 7. Juli 1791 eingeweihten Pfarrkirche abgebrochen.
Ab 1960 entstand östlich des Vedeggio eine Industriezone, die heute zur Agglomeration Lugano gehört. Am 4. April 2004 wurde die alte Gemeinde Bioggio mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Bosco Luganese und Cimo fusioniert. Die neue Grossgemeinde übernahm den Namen Bioggio, liess jedoch ein neues Wappen aus Elementen der früheren Gemeinden schaffen. Auf den 20. April 2008 wurde die Gemeinde Iseo in die Gemeinde Bioggio integriert.
Bioggio-Bosco Luganese-Muzzano-Agnuzzo bildet nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[6][7]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Kirche San Maurizio
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Simone Peterzano: Sacra Conversazione, Kirche San Maurizio
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Casa Riva
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Villa Rusca
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Wappen und Fresko mit dem heiligen Antonius von Padua am Avogadri-Haus
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Kirche Sant’Ilario
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Oratorium Beata Vergine dei Mulini
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Oratorium Beata Vergine dei Mulini: Giuseppe Antonio Maria Torricelli: Riposo durante la fuga in Egitto
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung[8] | ||||||||
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Jahr | 1599 | 1801 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2020 |
Einwohner | ca. 250 | 323 | 442 | 568 | 644 | 1504 | 2379 | 2689 |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Gemeinde führen die Hauptstrasse von Manno und von Lugano nach Ponte Tresa. An das öffentliche Verkehrsnetz ist die Gemeinde durch zwei Haltestellen der Lugano-Ponte-Tresa-Bahn angeschlossen. Ein Teil des Flughafens Lugano liegt auf dem Gemeindegebiet.
Wirtschaft und Finanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Piciotti (seit 2002 Südpack)
- Guess Bekleidungsindustrie[9]
- Pharmaton (seit 1942) und Soho Flordis International Switzerland SA[10]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche San Maurizio erwähnt 1261, wurde nach dem Bau der gegenwärtigen, vom Architekten Gerolamo Grossi errichteten und am 7. Juli 1791 eingeweihten Pfarrkirche abgebrochen[11][12]
- Glockenturm der Pfarrkirche[11]
- San Maurizio di Bioggio (archäologischer Fundplatz)[13]
- Archäologische Strecke: Römische Kultstätte und antike Siedlung von San Maurizio[14]
- Oratorium Sant’Ilario mit Stuckarbeiten, reicht wahrscheinlich auf das 13. Jahrhundert zurück; sie wurde 1680 fast vollständig wiederaufgebaut[11][15]
- Oratorium Beata Vergine dei Mulini mit Ölgemälde Riposo durante la fuga in Egitto des Malers Giuseppe Antonio Maria Torricelli aus Lugano, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts[11]
- Betkapelle San Rocco[11]
- Palast Riva[11]
- Villa Rusca (Gemeindehaus)[11]
- Turm Cuccarello[11]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Football Club Bioggio[16]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolfo Caldelari: Bioggio. In: Arte e Storia nel Ticino. ETT, Locarno 1975, S. 111.
- Patricia Cavadini-Bielander, Rossana Cardani Vergani, Giovanni Maria Staffieri: Bioggio. (Schweizerische Kunstführer, Band 837/838, Serie 84). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, GSK. Bern 2008, ISBN 978-3-85782-837-9.
- Bernardino Croci Maspoli: Bioggio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. Juli 2023.
- Bernardino Croci Maspoli: Bosco Luganese. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Dezember 2022.
- Bernardino Croci Maspoli: Cimo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. Dezember 2022.
- Ottavio Lurati: Tra Agno, Bioggio, Manno, Bironico: l’intrecciarsi di nomi legati al Vedeggio. In: Nuovo Almanacco Malcantonese-Valle del Vedeggio-Collina d’Oro. Agno 2008, S. 19–21.
- Simona Martinoli u. a.: Bioggio. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007.
- Nicola Navone (Hrsg.): Dalle rive della Neva. Epistolari di tre famiglie di costruttori nella Russia degli zar. Mendrisio Academy Press, Mendrisio 2009.
- Giovanni Maria Staffieri: Bioggio. In: Malcantone. Testimonianze culturali nei comuni malcantonesi. Lugano-Agno 1985, S. 82–87, 101.
- Celestino Trezzini: Bioggio. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, Beringen – Bion. Attinger, Neuenburg 1924, S. 249 (Digitalisat) (abgerufen am 26. Juni 2017).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bioggio auf der Plattform ETHorama
- Webauftritt der Gemeinde Bioggio
- Amt für Statistik des Kantons Tessin: Bioggio (italienisch)
- Bioggio: Kulturgüterinventar des Kantons Tessin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Historisches Lexikon der Schweiz: HLS, Bern: Lugano, Römerzeit. Abruf: 26. März 2021.
- ↑ Patriziato di Bioggio, Eigentümer. In: m4.ti.ch/fileadmin/DI/DI_DI/SEL/Patriziati. Abgerufen am 24. Juli 2024 (italienisch; mit Mappe).
- ↑ Patriziato di Bioggio-Bosco Luganese-Muzzano-Agnuzzo auf patriziatidelmalcantone.ch
- ↑ Bernardino Croci Maspoli: Bioggio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. November 2022.
- ↑ Guess Bekleidungsindustrie auf northdata.de
- ↑ Soho Flordis International Switzerland SA (italienisch/englisch) auf farmaindustriaticino.ch
- ↑ a b c d e f g h Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 394–399.
- ↑ San Maurizio di Bioggio auf ETHorama
- ↑ San Maurizio di Bioggio (archäologischer Fundplatz) auf ETHorama
- ↑ Kultgebäude 5./6. Jahrhundert, Thermenanlage usw. (PDF; 49 kB)
- ↑ Bioggio auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz (abgerufen am 26. Juni 2017)
- ↑ Football Club Bioggio