Blasen-Wundklee

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Blasen-Wundklee

Blasen-Wundklee (Tripodion tetraphyllum)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Tripodion
Art: Blasen-Wundklee
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Tripodion
Medik.
Wissenschaftlicher Name der Art
Tripodion tetraphyllum
(L.) Fourr.

Der Blasen-Wundklee (Tripodion tetraphyllum) ist die einzige Art der Pflanzengattung Tripodion in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Habitus, Laubblätter und Blütenstände
Blütenstand
Frucht im beständigen Kelch
Illustration aus The Botanical Magazine, Volume 3, 1790, Tafel 108

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blasen-Wundklee ist eine ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind behaart. Der Stängel ist niederliegend.[1][2]

Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die zwei unteren, kleinen Laubblätter sind kurz gestielt und ungeteilt sowie elliptisch. Die oberen Laubblätter sind sitzend und unpaarig gefiedert mit ein bis zwei Fiederpaaren und einer viel größeren Endfieder. Die Blätter bzw. die kurz gestielten Blättchen sind ganzrandig und mehr oder weniger weißlich behaart.[1][2]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Februar bis Juni.[1] Die kurz gestielten Blüten stehen in mehrblütigen und achselständigen Büscheln mit einem Deckblatt darunter.[1][2]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der 12 bis 15 Millimeter lange und 4,5 bis 6 Millimeter breite, röhrige Kelch, mit pfriemlichen Zipfeln, ist dicht seidig behaart und nur wenig kürzer als die Blütenkrone; er wird später oft rötlich, etwas aufgeblasen und bis zu 12 Millimeter breit. Die Blütenkrone weist die typische Form einer Schmetterlingsblüte auf. Die Fahne ist weißlich bis cremefarben, die Flügel gelb und das Schiffchen ist oft an der Spitze rot gefärbt.[1][2]

Die relativ kleine, kurz geschnäbelte und behaarte Hülsenfrucht im beständigen Kelch, ist gewöhnlich zweisamig und zwischen den beiden Samen eingeschnürt.[1][2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[3]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Blasen-Wundklee kommt in Südeuropa, in Nordafrika und in Westasien vor.[4] Sein Areal in Europa umfasst den Mittelmeerraum und das südliche Portugal.[1][2]

Der Blasen-Wundklee wächst im Mittelmeerraum in Kulturland, Brachland, an Wegrändern und in der Garigue und kommt meist über Kalkgestein vor.[1]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Anthyllis tetraphylla durch Carl von Linné in Species Plantarum, Seite 719. Die Neukombination zu Tripodion tetraphyllum (L.) Fourr. wurde 1868 durch Jules Pierre Fourreau (1844–1871) in Annales de la Société Linnéenne de Lyon, Séries 2, 16, Seite 359 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Tripodion tetraphyllum (L.) Fourr. sind: Physanthyllis tetraphylla (L.) Boiss.,[5] Vulneraria tetraphylla (L.) Moench., Tripodion lotoides Medik.. Die Gattung Tripodion Medik. wurde 1787 durch Friedrich Casimir Medicus in Vorlesungen der Churpfälzischen physicalisch-öconomischen Gesellschaft. Mannheim. Band 2, Seite 348 aufgestellt.[6]

Je nach Autor gibt es etwa zwei Unterarten:

  • Tripodion tetraphyllum subsp. purpureum (Maire & Wilczek) Dobignard: Sie kommt nur in Marokko vor.
  • Tripodion tetraphyllum (L.) Fourr. subsp. tetraphyllum

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zaki A. Turki, Faiza A. Shehata, Esam M. Aqlan: Taxonomic studies in tribe Loteae (Fabaceae) in Egypt. I: Subtribe Anthyllidinae (Anthyllis, Hymenocarpos and Tripodion). In: Egypt. J. Bot. Volume 59, No. 2, 2019, S. 523–536, online auf researchgate.net.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Blasen-Wundklee (Tripodion tetraphyllum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3, S. 234.
  2. a b c d e f J. Cullen: Anthyllis L. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 2, Cambridge University Press 1968, S. 177–182, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  3. Anthyllis tetraphylla bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. Tripodion tetraphyllum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 28. August 2020.
  5. Datenblatt Tripodion tetraphyllum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. mit Daten die aus ILDIS World Database of Legumes im Jahr 2010 übernommen wurden..
  6. Tripodion tetraphyllum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. August 2020.