Blšany

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Blsany)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Blšany
Wappen
Blšany (Tschechien)
Blšany (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Louny
Fläche: 3634,5167[1] ha
Geographische Lage: 50° 13′ N, 13° 29′ OKoordinaten: 50° 13′ 20″ N, 13° 28′ 35″ O
Höhe: 199 m n.m.
Einwohner: 1.004 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 438 01 – 439 88
Kfz-Kennzeichen: U
Verkehr
Straße: ŽatecJesenice
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 6
Verwaltung
Bürgermeister: Petr Bukáček (Stand: 2013)
Adresse: Náměstí 29
439 88 Blšany
Gemeindenummer: 566021
Website: www.blsany.cz
Lage von Blšany im Bezirk Louny

Blšany (deutsch Flöhau bei Podersam) ist eine Stadt mit 999 Einwohnern in Tschechien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt in Westböhmen, 5 km südöstlich von Podbořany (Podersam), in 277 m ü. M. an der Blšanka (Goldbach), einem Zufluss zur Eger.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus am Marktplatz
Michaelskirche

Die erste Erwähnung von Blšany stammt aus dem Jahre 1238. Im 14. Jahrhundert erhielt Flöhau Stadtrechte. 1588 erfolgte durch die Grundherren, das Adelsgeschlecht Lobkowicz von Hassenstein die Gründung der Brauerei. In den Jahren 1716 und 1717 wurde die Pfarrkirche erneuert. Am 31. Oktober 1825 wurde die Flöhauer Kirche durch einen Brand zerstört.

Nach dem Münchner Abkommen erfolgte 1938 die Angliederung der Stadt Flöhau an das Deutsche Reich als Teil des Landkreises Podersam, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland.

1939 lebten in der Stadt 734 Menschen, hauptsächlich Deutschböhmen, die nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor Blšany seine Stadtrechte und erhielt sie im Oktober 2006 zurück. Bekannt wurde die Stadt auch durch den ehemaligen Fußballerstligisten FK Chmel Blšany.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1785 0 k. A. 83 Häuser[3]
1830 0689 in 114 Häusern[4]
1843 0840 in 135 Häusern[5]
1869 1020
1880 1121
1690 0994
1900 1014 deutsche Einwohner[6]
1910 1011
1921 0936 davon 838 deutsche Einwohner[7]
1930 0980 [8]
1939 0794 [8]
Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr 1950 1961 1970 1980 1991 2001 2011
Einwohner 401 501 492 460 400 389 420

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Blšany besteht aus den Ortsteilen Blšany (Flöhau), Liběšovice (Lischwitz), Malá Černoc (Kleintschernitz), Siřem (Zürau), Soběchleby (Oberklee) und Stachov (Stachl)[9], die zugleich auch Katastralbezirke bilden[10]. Zu Blšany gehört außerdem der Weiler Čárka (Zarch).

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Nepomuk Grün (1751–1816), katholischer Geistlicher, Pädagoge, Theologe und Rektor der Karls-Universität Prag
  • Johann von Waller (1811–1880), Arzt und Hochschullehrer in Prag
  • Johann von Sturm (1839–1900), österreichischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors (geboren in Oberklee)
  • Rudolf Kummerer (1883–1961), österreichischer Komponist und Kapellmeister
  • Helmut Routschek (1934–2016), deutscher Autor, Pseudonym Alexander Kröger.
  • Hans Redlbach (1943–1990), deutscher Filmproduzent

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Blšany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.uir.cz/obec/566021/Blsany
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 7: Saatzer Kreis, Prag und Wien 1787, S. 79–80, Ziffer 23).
  4. Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831, S. 199, Ziffer 23).
  5. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 14: Saazer Kreis, Prag 1846, S. 262, Ziffer 25).
  6. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 6, Leipzig und Wien 1906, S. 699.
  7. Genealogie-Netz Sudetenland
  8. a b Michael Rademacher: Landkreis Podersam. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/566021/Obec-Blsany
  10. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/566021/Obec-Blsany