Bob-Europameisterschaft 1998

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bob-Europameisterschaft 1998
Männer Frauen
Sieger
Zweierbob Schweiz Reto Götschi
Guido Acklin
Viererbob DeutschlandHarald Czudaj
Torsten Voss
Steffen Görmer
Alexander Szelig
1997
1999

Die Bob-Europameisterschaft 1998 wurde am 17. und 18. Januar 1998 im österreichischen Igls auf der dortigen Olympia-Bobbahn für die Zweier- und Viererbob-Wettbewerbe der Männer ausgetragen. Diese EM wurde im Rahmen des vierten von sechs Weltcup-Saisonrennen der Männer ausgetragen.

Zweierbob Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seinem Weltmeistertitel im vergangenen Jahr gelang dem Schweizer Reto Götschi mit Anschieber Guido Acklin sein erster EM-Titel. Bereits im ersten Lauf konnten sich die Eidgenossen mit Bestzeit von den Verfolgern, angeführt von Christoph Langen etwas absetzen. Im zweiten Lauf steigerte sich Götschi nochmals und fuhr so mit über vier Zehnteln Vorsprung vor dem Bob von Christoph Langen zum Sieg. Vizeweltmeister und Titelverteidiger Günther Huber entriss dem vorher drittplatzierten Bob von Sepp Dostthaler mit der zweitbesten Laufzeit im zweiten Lauf mit sechs Hundertstel Vorsprung noch die Bronzemedaille.

Rang Bob Lauf 1 Lauf 2 Gesamt
Zeit Rang Zeit Rang Zeit
1 Schweiz Schweiz
Reto Götschi
Guido Acklin
53,09 s 1 53,02 s 1 1:46,11 min
2 Deutschland Deutschland
Christoph Langen
Olaf Hampel
53,23 s 2 53,33 s 4 1:46,56 min
3 Italien Italien
Günther Huber
Antonio Tartaglia
53,45 s 4 53,23 s 2 1:46,68 min
4 Deutschland Deutschland
Sepp Dostthaler
Markus Platzer
53,44 s 3 53,30 s 3 1:46,74 min
5 Deutschland Deutschland
Dirk Wiese
Marco Jakobs
53,64 s 6 53,35 s 5 1:46,99 min
6 Russland Russland
Pawel Schtscheglowski
Konstantin Diomin
53,61 s 5 53,49 s 7 1:47,10 min
7 Lettland Lettland
Sandis Prūsis
Jānis Elsiņš
53,68 s 7 53,44 s 6 1:47,12 min
8 Schweiz Schweiz
Christian Reich
Cédric Grand
53,70 s 8 53,54 s 9 1:47,24 min
9 Italien Italien
Fabrizio Tosini
Stefano Berlotto
53,78 s 9 53,49 s 7 1:47,27 min
10 Frankreich Frankreich
Bruno Thomas
Christophe Fouquet
53,86 s 10 53,65 s 10 1:47,51 min
11 Osterreich Österreich
Hannes Conti
Gerhard Haidacher
53,86 s 10 53,74 s 11 1:47,60 min
12 Osterreich Österreich
Manfred Maier
Gerd Habermüller
53,92 s 13 53,85 s 13 1:47,77 min
13 Schweiz Schweiz
Marcel Rohner
Markus Wasser
53,91 s 12 53,92 s 15 1:47,83 min
14 Tschechien Tschechien
Pavel Puškár
Jan Kobián
54,11 s 20 53,74 s 11 1:47,85 min
15 Norwegen Norwegen
Arnfinn Kristiansen
Stian Jørn Dahl
53,96 s 17 53,95 s 16 1:47,91 min
16 Osterreich Österreich
Gerhard Rainer
Martin Kerbler
53,95 s 16 53,99 s 18 1:47,94 min
17 Italien Italien
Silvio Calcagno
Massimiliano Rota
53,93 s 15 54,05 s 20 1:47,98 min
18 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Sean Olsson
Lenny Paul
54,16 s 22 53,87 s 14 1:48,03 min
19 Frankreich Frankreich
Eric Alard
Éric Le Chanony
53,92 s 13 54,13 s 22 1:48,05 min
20 Niederlande Niederlande
Rob Geurts
Marcel Welten
54,08 s 19 54,03 s 19 1:48,11 min
21 Niederlande Niederlande
Arend Glas
Frank van den Berg
54,14 s 21 54,09 s 21 1:48,23 min
22 Lettland Lettland
Rodžers Lodziņš
Māris Rozentāls
54,50 s 24 53,95 s 16 1:48,45 min
23 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Neil Scarisbrick
Eric Sekwalor
54,04 s 18 54,43 s 25 1:48,47 min
24 Monaco Monaco
Gilbert Bessi
Thibault Giraud
54,26 s 23 54,36 s 23 1:48,62 min
25 Norwegen Norwegen
Roger Ruud
Dagfinn Aarskog
54,67 s 25 54,37 s 24 1:49,04 min
26 Rumänien Rumänien
Florian Enache
Mihai Dumitrașcu
54,67 s 25 54,44 s 26 1:49,11 min
27 Irland Irland
Jeff Pamplin
Terry Mc Hugh
55,33 s 27 55,47 s 27 1:50,80 min
28 Griechenland Griechenland
Gregory Sebald
John-Andrew Kambanis
55,43 s 28 55,63 s 28 1:51,06 min
29 Norwegen Norwegen
Pete Donohoe
Simon Linscheid
55,92 s 29 55,65 s 29 1:51,57 min
- Tschechien Tschechien
Jiří Džmura
Pavel Polomský
DNS

Viererbob Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Entscheidung im großen Bob gab es einen Rennausgang, der so im Vorfeld nicht unbedingt erwartet worden war. Nachdem der Altenberger Harald Czudaj, immerhin noch amtierender Olympiasieger von Lillehammer, seine besten Zeiten schon hinter sich zu haben schien, trumpfte er in der Saison 1997/98 nochmals auf. Mit einem Weltcupsieg in La Plagne hatte der sächsische Viererbob-Spezialist seine Olympianominierung für Nagano schon in der Tasche. Zudem war er eine Woche zuvor im sauerländischen Winterberg Deutscher Meister im großen Schlitten geworden.[1] Nun legte Czudaj auf der für ihn an sich recht kurzen Bahn im ersten Lauf die beste Fahrt hin, allerdings mit nur einer Hundertstel Rückstand dicht gefolgt vom österreichischen Bob mit Pilot Hubert Schösser, dessen beste Zeiten auch schon eine Weile zurücklagen. Titelchancen hatte ebenfalls noch Christoph Langen mit nur sechs Hundertsteln Rückstand auf Czudaj, mit einem Abstand von 16 Hundertstel auf den Führenden hatte der Schweizer Marcel Rohner zumindest Medaillenchancen. Überraschend stark zeigte sich auch der britische Bob mit Pilot Sean Olsson, der nach dem ersten Lauf auf dem fünften Platz lag, aber durchaus auch noch Medaillenchancen hatte. Im zweiten Lauf fuhr Czudaj erneut Bestzeit und sicherte sich somit den Titel, während die Konkurrenten teilweise um ihre Plätze bangen mussten. Vor allem der britische Bob sorgte mit der drittbesten Zeit im zweiten Lauf nochmal für Aufregung, aber die Abstände waren letztlich zu groß, um noch beim Kampf um die Medaillen mitreden zu können. So sicherte sich am Ende Hubert Schösser mit Silber seine letzte internationale Medaille, Christoph Langen gewann Bronze. Titelverteidiger Reto Götschi, im Zweier noch Europameister geworden, belegte einen eher enttäuschen 11. Platz.

Rang Bob Lauf 1 Lauf 2 Gesamt
Zeit Rang Zeit Rang Zeit
1 Deutschland Deutschland
Harald Czudaj
Torsten Voss
Steffen Görmer
Alexander Szelig
51,66 s 1 51,96 s 1 1:43,62 min
2 Osterreich Österreich
Hubert Schösser
Peter Leismüller
Erwin Arnold
Martin Schützenauer
51,67 s 2 52,08 s 2 1:43,75 min
3 Deutschland Deutschland
Christoph Langen
Markus Zimmermann
Kai-Uwe Kohlert
Olaf Hampel
51,74 s 3 52,14 s 4 1:43,88 min
4 Schweiz Schweiz
Marcel Rohner
Markus Nüssli
Thomas Schreiber
Roland Tanner
51,82 s 4 52,16 s 5 1:43,98 min
5 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Sean Olsson
Dean Ward
Courtney Rumbolt
Paul Attwood
51,90 s 5 52,10 s 3 1:44,00 min
6 Lettland Lettland
Sandis Prūsis
Egils Bojārs
Jānis Ozols
Jānis Elsiņš
51,98 s 6 52,28 s 6 1:44,26 min
7 Deutschland Deutschland
Dirk Wiese
Michael Liekmeier
Marco Jakobs
Sven Peter
51,99 s 7 52,33 s 8 1:44,32 min
8 Schweiz Schweiz
Christian Reich
Steve Anderhub
Thomas Handschin
Cédric Grand
52,13 s 8 52,37 s 9 1:44,50 min
8 Osterreich Österreich
Kurt Einberger
Thomas Bachler
Michael Müller
Georg Kuttner
52,20 s 9 52,30 s 7 1:44,50 min
10 Frankreich Frankreich
Bruno Mingeon
Michel André
Éric Le Chanony
Max Robert
52,22 s 10 52,53 s 13 1:44,75 min
11 Schweiz Schweiz
Reto Götschi
Guido Acklin
Daniel Giger
Beat Seitz
52,30 s 11 52,48 s 11 1:44,78 min
12 Norwegen Norwegen
Arnfinn Kristiansen
Peter Kildahl
Dagfinn Aarskog
Jorn-Stian Dahl
52,42 s 14 52,47 s 10 1:44,89 min
13 Italien Italien
Fabrizio Tosini
Andrea Pais de Libera
Massimiliano Rota
Stefano Bellotto
52,38 s 13 52,52 s 12 1:44,90 min
14 Tschechien Tschechien
Pavel Puškár
Peter Kondrat
Pavel Polomský
Jan Kobián
52,35 s 12 52,59 s 14 1:44,94 min
15 Russland Russland
Pawel Schtscheglowski
Alexei Seliwerstow
Wladislaw Possedkin
Konstatin Diomin
52,61 s 15 52,67 s 16 1:45,28 min
16 Italien Italien
Günther Huber
Antonio Tartaglia
Silvio Calcagno
Marco Menchini
52,66 s 16 52,67 s 16 1:45,33 min
17 Osterreich Österreich
Wolfgang Stampfer
Gerd Habermüller
Gerhard Haidacher
Klaus Seelos
52,83 s 17 52,63 s 15 1:45,46 min
18 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Robert Pope
Lee Johnston
Chris Symmonds
Eric Sekwalor
52,89 s 18 53,30 s 19 1:46,19 min
19 Niederlande Niederlande
Arend Glas
Lino Ottenhof
Frank van den Berg
Edward Cyrus
53,15 s 20 53,21 s 18 1:46,36 min
20 Lettland Lettland
Rodžers Lodziņš
Gunars Bumbulis
Kaspars Rullis
Māris Rozentāls
53,00 s 19 53,42 s 20 1:46,42 min
21 Monaco Monaco
Gilbert Bessi
Jean-François Calmes
Patrice Servelle
Loic Rubio
53,35 s 22 53,43 s 21 1:46,78 min
22 Monaco Monaco
Albert Grimaldi
Franck Nicolas
Thibault Giraud
Alain Mendonca
53,34 s 21 53,45 s 22 1:46,79 min
23 Rumänien Rumänien
Florian Enache
Daniel Pacioianu
Marian Chițescu
Mihai Dumitrașcu
53,42 s 23 53,60 s 23 1:47,02 min
24 Irland Irland
Jeff Pamplin
Simon Linscheid
Gary Power
Terry Mc Hugh
53,93 s 25 54,01 s 24 1:47,94 min
- Frankreich Frankreich
Bruno Thomas
Jose Morisseau
Georges Ravier
Christophe Fouquet
53,46 s 24 DNS
- Griechenland Griechenland
Gregory Sebald
John-Andrew Kambanis
Peter Kolotouros
Tasos Papakonstantinou
DNF

Medaillenspiegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nation Gold Silber Bronze
1 Schweiz Schweiz 1 2
2 Deutschland Deutschland 1 2
3 Osterreich Österreich 1

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hamburger Abendblatt vom 12. Januar 1998

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]