Borgers (Unternehmen)

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Borgers SE & Co. KGaA
Rechtsform SE & Co. KGaA
Gründung 1866
Sitz Bocholt, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Matthias Häberle
  • Axel Strotbek (AR-Vors.)
Mitarbeiterzahl 6.264
Umsatz 660,2 Mio. Euro
Branche Automobilzulieferer
Website www.borgers-group.com
Stand: 31. Dezember 2020

Borgers war ein nordrhein-westfälischer Automobilzulieferer. Das Unternehmen produzierte Isolations-, Dämpfungs- und Dekorverkleidungen für die Fahrzeuginnenraum-Ausstattung sowie schalldämpfende Füllmaterialien für die Weiße Industrie. Bereits seit der Unternehmensgründung durch Johann Borgers 1866 belieferte man den Fahrzeugbau und stattete Kutschen mit Polsterwatte und Polstermaterial aus Abfallstoffen der Textilproduktion aus. Heute werden in 26 Werken Dämmstoffe für Automobile und elektrische Großgeräte gefertigt.[1] Die Unternehmenssparte Maschinen- und Werkzeugbau, die allerdings nur zu einem geringeren Anteil zum Gesamtumsatz beiträgt, umfasst zwei Tochterunternehmen des Anlagen- und Werkzeugbaus, die ihrerseits die Automobilzuliefererindustrie zu ihren Kunden zählen.[2]

Im Sommer 2022 wurde bekannt, dass Borgers seine Maschinenbausparte, bestehend aus der Olbrich GmbH und der R+S Automotive GmbH an die Matthews International Corp. für 43 Mio. Euro verkauft.[3]

Am 17. Oktober 2022 wurde für die Borgers SE & Co. KGaA als Obergesellschaft, die Borgers Management SE, die Johann Borgers GmbH, die Johann Borgers Berlin GmbH und die Borgers Süd GmbH ein Insolvenzantrag gestellt.[4]

Am 9. Januar 2023 wurde bekanntgegeben, dass die Autoneum Holding AG im Rahmen eines Asset Deals die Vermögenswerte der Borgers-Gesellschaften in Deutschland und die Anteile an den Tochtergesellschaften in Frankreich, Polen, Schweden, Spanien, Tschechien, dem Vereinigten Königreich und den USA von Borgers übernimmt. Als Kaufpreis wurden 117 Mio. Euro vereinbart.[5] Die Beteiligung an dem Joint Venture in China ist von den Kaufvertrag nicht erfasst. Der neue Eigentümer führt den Firmennamen Borgers nicht weiter.[6]

Kartell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borgers und Autoneum waren bereits von 2005 bis 2013 am Kartell "Schallschluckende Autobauteile" beteiligt. Neben Borgers und Autoneum waren hieran auch Carcoustics Int., Greiner Perfoam, Ideal Automotive und die IAC-Gruppe beteiligt. Die Gesamtstrafe betrug 75 Mio. Euro. Borgers musste als Kronzeuge keine Strafe zahlen. Autoneum zahlte im Rahmen eines Settlements 29,5 Mio. Euro.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Borgers: Geschichte abgerufen am 11. Februar 2019
  2. Borgers: Sparte Maschinenbau (Memento des Originals vom 12. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.borgers-group.com abgerufen am 11. Februar 2019
  3. https://www.coating-converting.de/news/unternehmen-maerkte/OLBRICH-GmbH-Borgers-Gruppe-verkauft-Maschinenbausparte-an-Matthews-International-Corporation-27269/
  4. WirtschaftsWoche: Autozulieferer in der Krise: Borgers ist insolvent abgerufen am 17. Oktober 2022
  5. madeinbocholt.de: Schweizer Autoneum-Konzern kauft Borgers für 117 Millionen Euro abgerufen am 10. Januar 2023
  6. Ludwig van der Linde: Der Name Borgers in Bocholt verschwindet. In: Borkener Zeitung. J. Mergelsberg GmbH & Co. KG, 27. März 2023, abgerufen am 29. September 2023.
  7. bundeskartellamt.de: Bundeskartellamt verhängt Bußgelder in Höhe von 75 Mio. Euro gegen Automobilzulieferer abgerufen am 22. Januar 2023