Zum Inhalt springen

Borgwedel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen Deutschlandkarte
Borgwedel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Borgwedel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 30′ N, 9° 40′ OKoordinaten: 54° 30′ N, 9° 40′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Haddeby
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 9,95 km²
Einwohner: 710 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km²
Postleitzahl: 24857
Vorwahlen: 04621, 04354
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 012
Adresse der Amtsverwaltung: Panellenweg 5
24866 Busdorf
Website: www.borgwedel.de
Bürgermeisterin: Marlene Brammer (ABW)
Lage der Gemeinde Borgwedel im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Borgwedel (dänisch: Borgvedel) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet von Borgwedel erstreckt sich am südlichen Ufer der Schlei rund acht Kilometer östlich von Schleswig. Das Gebiet ist Teil der naturräumlichen Haupteinheit Schwansen, Dänischer Wohld (und Amt Hütten) (Nr. 701) und liegt auf der erstgenannten Halbinsel (zwischen Schlei und Eckernförder Bucht) am westlichen Ufer der sogenannten Großen Breite.[2][3]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Borgwedel besteht aus dem namensgebenden Dorf Borgwedel sowie dem Dorf Stexwig (dänisch Stegsvig). Weitere Gemeindeteile sind Stexwigfeld, Borgwedelfeld und Osterlieth (dänisch Østerlede).[4]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar angrenzende Gemeindegebiete von Borgwedel sind:[3]

Schaalby
Fahrdorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Geltorf Güby
Stexwig im Jahr 1894

Der Name Borgwedel ist erstmals 1388 dokumentiert. Um 1575/76 wurde der Name auf einer Rechnung im Klosterarchiv St. Johannis urkundlich erwähnt.[5] Der Namensbestandteil -wedel bezieht sich entweder auf das altnordische veðill bzw. vaðill für eine Watstelle bzw. Furt[6] oder ist eine spätere Umdeutung von wiek (dän. vig, altnord. vīk) in der Bedeutung Siedlungsstätte[7]. Der Name wäre dementsprechend entweder die zu einer Burg gehörende Wattstelle/Furt oder Siedlungsstätte/Bucht einer Burg, wobei nicht auszumachen ist, was mit Burg gemeint ist, da die Stadt Schleswig eigentlich nicht so genannt wird[8].

Der Name des zweiten Ortsteils Stexwig wurde erstmals 1412 erwähnt. Der Name setzt sich zusammen aus dän. stege für Stange, Pfahl sowie -wig (dan. vig) für eine Bucht. Der Name steht entsprechend für Stangen- oder Pfahlbucht. Dem entspricht die gegenüber dem Ort gelegene Halbinsel Palör (Reesholm), deren Ortsname auf dän. pæle für Pfahl zurückgeht[9]. Nach einer anderen Deutung steht der Name für „Bucht und das Wasser vor dem Ort“.[10]

Karte zur Lage des Schlei-Sperrwerks

Schlei-Seesperrwerk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das etwa 1,6 Kilometer lange Schlei-Seesperrwerk wurde um 737 als Teil des Danewerks gebaut. Es lag nördlich der Bucht von Stexwig an der Südspitze der Halbinsel Reesholm. Das Bauwerk bestand unter Wasser aus annähernd quadratischen Holzkonstruktionen von fast 5 m Seitenlänge. Wie es über Wasser aussah, ist weitgehend unbekannt. Ab den 1990er Jahren wurden die Reste des Sperrwerks archäologisch untersucht.

Gemeindevertretung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wahlbeteiligung: 66,9 Prozent
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,0 %
24,5 %
21,5 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Active Borgwieler Wählergemeinschaft

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Active Borgwieler Wählergemeinschaft fünf Sitze und die SPD und die CDU je zwei Sitze.

Blasonierung: „Auf Gold eine erhöhte, eingebogene und oben verstutzte blaue Spitze, belegt mit zwei dem Bogen folgenden silbernen Pfahlreihen, unten ein silbernes Großsegel mit Spinnaker.“[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Borgwedel ist eine Wohngemeinde mit starker Orientierung zur Kreisstadt Schleswig. In den 1970er Jahren entstanden mehrere Wochenendhausgebiete für Hamburger. Die Landwirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten stark an Bedeutung verloren. Die nächste Einkaufsmöglichkeit befindet sich im vier Kilometer entfernten Fahrdorf. Dort befindet sich auch die Grundschule für die Borgwedler Kinder. Arbeitgeber in der Gemeinde sind die Jugendherberge an der Schlei und zwei Seniorenheime.

Commons: Borgwedel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2024 (XLSX-Datei); (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 11, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  3. a b Knoten: Borgwedel (240119583) bei OpenStreetMap (Version #4). Abgerufen am 30. Dezember 2021.
  4. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 2: Boren - Ellerau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2002, ISBN 978-3-926055-68-2, S. 15 (dnb.de [abgerufen am 11. Juni 2020]).
  5. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 2: Boren - Ellerau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2002, ISBN 978-3-926055-68-2, S. 15 (dnb.de [abgerufen am 12. Juni 2020]).
  6. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, 2. Band, København 1867, S. 91
  7. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 195
  8. Siehe auch Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein
  9. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, 2. Band, København 1867, S. 304
  10. Schleswig-Holsteinisches Landesarchiv, Urkundsabtl. 16.1,7, „De Villa Stexwyg“
  11. wahlen-sh.de
  12. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein