Bormio

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Bormio
Bormio (Italien)
Bormio (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Sondrio (SO)
Lokale Bezeichnung Bórm
Koordinaten 46° 28′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 46° 27′ 54″ N, 10° 22′ 23″ O
Höhe 1225 m s.l.m.
Fläche 41 km²
Einwohner 3.990 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 23032
Vorwahl 0342
ISTAT-Nummer 014009
Bezeichnung der Bewohner Bormiesi (im Dialekt: Bormini)
Schutzpatron Gervasius und Protasius (19. Juni)
Website www.comune.bormio.so.it

Ortskern von Bormio

Bormio (Lombardisch Bórm; veraltete deutsche Bezeichnung: Worms im Veltlin,[2] rätoromanisch Buorm/?) ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 3990 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Sondrio (Region Lombardei).

Gemeinde Bormio in der Provinz Sondrio
Ortsprospekt gen Osten

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bormio ist der Hauptort des oberen Veltlins. Er befindet sich auf 1225 m s.l.m. am Oberlauf des Adda und bedeckt eine Fläche von 41 km². Der Ort liegt in einem Talkessel, in dem von Nordwesten das Valdidentro, von Norden das Valle del Braulio, von Osten das Valfurva und von Süden das Valdisotto zusammenlaufen. Die Nachbargemeinden sind Valfurva, Valdisotto, Valdidentro, Stilfs und Val Müstair (CH-GR).

Zu erreichen ist Bormio zum Beispiel aus dem Trentino über den Tonalepass und Gaviapass, vom Comersee durch das Veltlin sowie von Livigno über den Foscagno-Pass. Diese Routen sind ganzjährig befahrbar. Im Sommer ist Bormio auch vom schweizerischen Münstertal aus über den Umbrailpass und vom Vinschgau in Südtirol aus über das Stilfser Joch erreichbar.

Bemerkenswert ist auch der Monte Braulio, zitiert in den Historiae (Tacitus) als Alpenpass in der Römerzeit.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grafschaft Bormio, an deren Spitze die Bündner einen Podestà mit zweijähriger Amtsdauer stellten, war in gerichtlicher, legislativer und administrativer Hinsicht anders organisiert als der untere Teil des Veltlins: Bormio genoss mehr Freiheiten und litt weniger unter der Verwaltung der Bündner. Seine Schwefelthermen (schon von Plinius dem Jüngeren und Cassiodor erwähnt) und die Frühlingsbadefahrten nach Bormio haben im 16. und 17. Jahrhundert in der Schweiz großen Anklang gefunden. Während der Bündner Wirren litt es stark unter den militärischen Operationen, da die Wiedereroberungsversuche der Bündner meist mit einem Angriff auf Bormio begannen (Zug der Berner und Zürcher 1620, Wormserzug 1621, Eroberung des Veltlins durch Henri II. de Rohan 1635).[3][4]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International bekannt ist Bormio als Wintersportort und als Thermalzentrum Bagni di Bormio. 1985 und 2005 fanden hier die Alpinen Skiweltmeisterschaften statt, jährlich gastiert auf der Pista Stelvio der Alpine Skiweltcup. Insgesamt gibt es 50 km präparierte Skipisten mit 16 Ski-Liften. Die längste Abfahrt ist 6 km lang.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bormio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Martin Bundi: Bormio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2004.
  3. Bormio (PDF; 27 MB) auf biblio.unibe.ch/digibern/hist_bibliog_lexikon_schweiz; abgerufen am 29. Juni 2017.
  4. Martin Bundi: Bormio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2004.
  5. Canclino, Abbondio. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 491 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. Canclino, Antonio. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 491 (Textarchiv – Internet Archive).
  7. Carlo Marni auf sik-isea.anton.ch/actors (italienisch)
  8. Bianchi, Cesare. In: Sikart, abgerufen am 18. August 2015.