Syntegon Technology

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Syntegon-Gruppe

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Rechtsform GmbH
Gründung 1969 (als Robert Bosch Apparatebau GmbH)
Sitz Waiblingen, Deutschland
Leitung Torsten Türling (Vorsitzender der Geschäftsleitung)
Mitarbeiterzahl 5800
Umsatz 1,4 Mrd. Euro
Branche Sondermaschinenbau (Prozess- und Verpackungstechnik)
Website https://www.syntegon.com/de
Luftbild des Hauptsitzes in Waiblingen

Syntegon Technology GmbH (bis 15. Januar 2020 Bosch Packaging Technology GmbH) mit Hauptsitz in Waiblingen im Rems-Murr-Kreis, ist ein weltweiter Anbieter von Prozess- und Verpackungstechnik. Bis 2019 war das Unternehmen ein Geschäftsbereich der Robert Bosch GmbH.

Unternehmensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als ehemalige Verpackungssparte der Bosch-Gruppe bietet die Syntegon-Gruppe seit über 50 Jahren Gesamtlösungen für die Pharma- und Lebensmittelindustrie. Rund 5.800 Mitarbeiter an über 35 Standorten in über 15 Ländern erwirtschafteten im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro.[1] Im Juli 2019 hatte Bosch bekannt gegeben, seine Verpackungssparte an eine neu gegründete Gesellschaft zu verkaufen, die von der Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners verwaltet wird.

Technologien & Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Portfolio intelligenter und nachhaltiger Technologien umfasst Einzelmaschinen, Systeme und Dienstleistungen.[2] Anwendungsfelder in der Pharmaindustrie sind die Herstellung, Verarbeitung, Abfüllung, Inspektion und Verpackung von flüssigen sowie festen Pharmazeutika (z. B. Spritzen und Kapseln). Im Bereich der Lebensmittelindustrie umfasst das Portfolio Prozesstechnik für Süßwaren sowie Verpackungslösungen für trockene Nahrungsmittel (z. B. Riegel, Backwaren und Kaffee), Tiefkühlkost und Molkereiprodukte.

Branchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[3])

Lebensmittelbranche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich der Nahrungsmittelbranche besteht das Portfolio des Unternehmens aus Anlagen unter anderem zur Verpackung von Kaffee, Gemüse und Süßwaren.[4] Angeboten werden horizontale und vertikale Schlauchbeutelmaschinen, Sekundärverpackungsmaschinen wie Kartonierer und Sammelpacker sowie Prozesstechnik für Süßwaren. Für das Verpacken von flüssigen oder viskosen Produkten sind zum Beispiel Thermoformanlagen und vertikale Schlauchbeutelmaschinen verfügbar. Des Weiteren befinden sich vor- und nachgelagerte Systeme und Verbrauchsmaterialien wie Verschlüsse, Packstoffe und Entgasungsventile im Portfolio.

Pharmabranche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Pharmabranche reicht das Portfolio von Maschinen zur Herstellung und Abfüllung steriler, flüssiger und pulverförmiger Pharmazeutika über Inspektionstechnologie bis hin zu Tablettenpressen.[5] Zusätzlich werden Anlagen zur Verwiegung der Produkte und zur Sekundärverpackung angeboten. Ebenso zum Portfolio gehören Anlagen zur Erzeugung von Reinstmedien wie Reinstwasser (WFI – Water for Injection) und Reinstdampf. Im Bereich der Medizintechnik und Diagnostik werden verschiedene Montagemaschinen, unter anderem für Infusionssets oder Kanülen, hergestellt. Außerdem werden Etikettier- sowie Kartonverpackungsmaschinen für die Sekundärverpackungen hergestellt.

Produktmarken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen führt folgende Produktmarken[6] in Verbindung mit der Dachmarke:

  • Ampack
  • Doboy
  • Elematic
  • Hüttlin
  • Klenzaids
  • Kliklok
  • Makat
  • Moeller&Devicon
  • Osgood
  • Pharmatec
  • SBM
  • Sigpack
  • Tevopharm
  • Valicare
  • Woodman

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Syntegon Technology wurde 1969 als Robert Bosch Apparatebau GmbH gegründet und wenige Jahre später ein Geschäftsbereich der Bosch-Gruppe. Die Geschichte einzelner Tochterunternehmen ist weitaus länger und geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Ab 2002 trug das Unternehmen den Namen „Bosch Packaging Technology“. 2019 verkaufte Bosch seine Verpackungssparte an die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners. Nach dem Abschluss des Verkaufsprozesses im Januar 2020 erfolgte die Umfirmierung in Syntegon.[7]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[8])

  • 1861: Geiger & Hesser wird gegründet. Sie gilt als Wiege des deutschen Verpackungsmaschinenbaus. Seit 1977 gehört sie zu Syntegon.
  • 1911: Hesser baut die erste vollautomatische Paketiermaschine für Kaffee. Diese Erfolgsgeschichte wird bis heute bei Syntegon weitergeführt.
  • 1958: Höfliger + Karg präsentiert die erste automatische Kapselfüllmaschine. Sie ist Vorläufer der späteren Bosch GKF bis hin zur GKF HiProTect. Höfliger + Karg stößt 1970 zu Syntegon.
  • 1969: Gründung der Robert Bosch Apparatebau GmbH mit späterer Umbenennung in Bosch Packaging Technology
  • 1975: Eisai Machinery verkauft die ersten automatischen Inspektionsmaschinen zur Detektion von Partikeln in Injektionslösungen. Eisai Machinery ist seit 2012 Teil von Syntegon.
  • 1991: Erster Einsatz von Isolatortechnik bei Füll- und Verschließmaschinen für Ampullen. Bis heute sind mehrere Hundert Isolatoren bei Kunden von Syntegon zum Einsatz gekommen.
  • 2004 übernahm Bosch die 1906 von der SIG Group gegründete und auf Food-Verpackungsmaschinen spezialisierte Geschäftseinheit Sigpack Systems.[9]
  • 2014: Die linearmotorische Antriebstechnologie für horizontale Verpackungsmaschinen löst den Kettentransport ab und ermöglicht die Umstellung auf neue Formate per Knopfdruck.
  • 2015: Erste Applikation von wiederverschließbaren Doy Zip-Beuteln auf einer vertikalen Schlauchbeutelmaschine, bis heute hat Syntegon die Technologie mehrfach weiterentwickelt.
  • 2016: Präsentation der weltweit ersten gesiegelten Papierverpackung in Kooperation mit BillerudKorsnäs. Das nachhaltige Papier aus Monomaterial enthält keine zusätzlichen Kunststoffanteile und ist vollständig recyclebar.[10]
  • 2018: Die Schweizer Rotzinger Group AG übernimmt den schweizerischen Geschäftsbereich um die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Delta-Robotern.[11]
  • 2020: Aus Bosch Packaging Technology wird Syntegon[12][13]
  • 2020: Die Rotzinger Group übernimmt das Syntegon-Werk in Viersen und die damit verbundenen Geschäftsbereiche für Füll- und Verschließmaschinen, sowie Prozesstechnik im Bereich Zuckersüßwaren und Riegel.[14]
  • 2021: Der Geschäftsbereich Track & Trace für Pharma-Verpackungsmaschinen zur Kennzeichnung und Rückverfolgung von Arzneimitteln, sowie Kartoniermaschninen wird an die Rotzinger Group verkauft.[15][16]

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Syntegon Technology Standort in Dresden, Elisabeth-Boer-Straße 3

(Quelle:[17])

In Deutschland befinden sich 9 Standorte, dazu zählen: Crailsheim, Dierdorf, Dresden, Frankfurt, Königsbrunn, Krefeld, Remshalden, Schopfheim und Waiblingen. Europäische Standorte befinden sich neben Deutschland noch in Dänemark, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, der Slowakei und Ungarn. Weltweit gibt es noch Fertigungs- und/oder Servicestandorte in Brasilien, den USA, der Volksrepublik China, Indien, Singapur, Japan, Thailand, Ägypten und Südafrika.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.syntegon.com/de/news/pressemeldungen/2020-01-16-bosch-packaging-technology-wird-syntegon-technology
  2. https://www.syntegon.com/de/technologien
  3. https://www.syntegon.com/de/produkte
  4. https://www.syntegon.com/de/produkte/nahrungsmittel-und-suesswaren
  5. https://www.syntegon.com/de/produkte/pharma-biopharma-und-feinchemikalien
  6. https://www.syntegon.com/de/unternehmen/produktmarken
  7. https://www.syntegon.com/de/unternehmen/geschichte
  8. https://www.syntegon.com/de/unternehmen/geschichte
  9. Giorgio V. Müller: Die alte Sigpack lebt als Syntegon weiter. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. Januar 2020, abgerufen am 30. November 2023.
  10. Oliver Maier: Ritter Sport und Syntegon entwickeln Papierverpackungen. In: neue verpackung. 12. August 2021, abgerufen am 8. September 2021.
  11. Rotzinger übernimmt Schweizer Geschäftsbereich von Bosch Packaging. Abgerufen am 12. Januar 2022.
  12. Inge Nowak: Bosch trennt sich von Verpackungstechnik. In: Stuttgarter Zeitung. 12. Juli 2019, abgerufen am 8. September 2021.
  13. Bedingung: Beschäftigte bleiben fünf Jahre im Tarif. In: ZVW. 12. Juli 2019, abgerufen am 8. September 2021.
  14. ROTZINGER erwirbt Viersener Standort von Syntegon. In: FYB Financial Yearbook. 30. August 2020, abgerufen am 12. Januar 2022 (deutsch).
  15. Syntegon’s Cartoning and Track & Trace Business joins ROTZINGER – ROTZINGER Group. Abgerufen am 12. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  16. Federica Tiefenthaler: Rotzinger Group AG übernimmt Syntegon Cartoning. In: Global Legal Chronicle. 7. Juni 2021, abgerufen am 12. Januar 2022 (deutsch).
  17. https://www.syntegon.com/de/unternehmen/standorte