Bossel (Burweg)

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Bossel
Gemeinde Burweg
Wappen von Bossel
Koordinaten: 53° 37′ N, 9° 15′ OKoordinaten: 53° 36′ 43″ N, 9° 15′ 18″ O
Fläche: 2,9 km²
Einwohner: 166 (2011)
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 21709
Vorwahl: 04144
Bossel (Niedersachsen)
Bossel (Niedersachsen)

Lage von Bossel in Niedersachsen

Bossel (plattdeutsch Bossel) ist ein Ortsteil der Gemeinde Burweg im niedersächsischen Landkreis Stade.

Geographie und Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bossel liegt zwischen Blumenthal im Westen und Himmelpforten im Osten im Marschland der Oste, am Rande zur Geest. Südlich liegt Oldendorf und nordöstlich der Kernort Burweg. Die Oste fließt nordwestlich, die B 73 verläuft nordöstlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bossel heiß bis 1932 Borstel. Dies leitet sich von buristalda ab, was Bauernstelle bedeutet.

Vor- und Frühgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1930er Jahren wurde in Bossel ein altes Grubenhaus aus dem 9./10. Jahrhundert ausgegraben. Dabei wurde auch eine alte Brosche gefunden, die Maria zeigen soll.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1885 gehörte Bossel zur Börde Oldendorf im Amt Himmelpforten, nach 1885 zum Kreis Stade und seit 1932 zum jetzigen Landkreis Stade. Als bei der Gebietsreform 1932 der Kreis Stade mit dem Kreis Jork fusionierte, musste Bossel (vorher Borstel) seinen Namen ändern, um Verwechslungen zu vermeiden, da es im Alten Land noch eine zweite Gemeinde namens Borstel gab.

Eingemeindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bossel war eine recht kleine Gemeinde und bildete ab 1965 mit Oldendorf, Behrste und Brobergen die Samtgemeinde Oldendorf. Diese bestand sieben Jahre.

Im Zuge der Gebietsreform wurde Bossel zum 1. Juli 1972 nach Burweg eingemeindet. Eine neue Samtgemeinde Oldendorf wurde gebildet, zu der Burweg gehörte, bis die Samtgemeinde Oldendorf zum 1. Januar 2014 in die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten aufging.[1]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1500 bestand Bossel lediglich aus zwei Bauernhöfen und einer Kate. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurde der Ort langsam größer.

Jahr Einwohner
1824[2] 20 Feuerstellen
1848[3] 107 Leute, 21 Häuser
1871[4] 113 Leute, 23 Häuser
1910[5] 125
1933 117
1939 126
2011 166

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bossel ist evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zum Kirchspiel der Martinskirche in Oldendorf.

Für die wenigen Katholiken ist die St.-Michaelskirche in Bremervörde zuständig, die seit dem 1. September 2010 zur Kirchengemeinde Heilig Geist in Stade gehört.

Kultur und Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bosseler Boßel-Verein von 1987

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1964 bestand in Bossel eine eigene Volksschule. Das kleine Schulgebäude, das bis 1974 in Betrieb war, wurde 1893 erbaut.[6]

Heute besuchen die Schüler aus Bossel die Grundschule in Oldendorf und weiterführende Schulen in Oldendorf, Himmelpforten und Stade (Vincent-Lübeck-Gymnasium).

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bossel ist nicht an das überörtliche Abwassersystem angebunden. In jedem Haushalt gibt es eine Kleinkläranlage.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
  2. C. H. C. F. Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover. In Commission der Helwings̓chen Hofbuchhandlung, 1824 (google.de [abgerufen am 24. September 2019]).
  3. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848 (google.de [abgerufen am 24. September 2019]).
  4. Prussia (Germany) Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung: Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871. Verlag des Königlichen Statistischen Bureaus, 1873 (google.de [abgerufen am 24. September 2019]).
  5. Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 24. September 2019.
  6. Die Geschichte einer Zwergschule in Niedersachsen, Deutschland zwischen 1893 und 1964 erzaehlt von Bernhard Goossen. Ein Bericht ueber eine einklassige Dorfschule im Landkreis Stade aus Chroniken und Erzaehlungen. Abgerufen am 24. September 2019.
  7. city-map: Trinkwasserverband Stader Land – TWV Stade | Dollern. Abgerufen am 24. September 2019.