Brennen muss Salem

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Brennen muss Salem (engl. Originaltitel: ’Salem’s Lot) ist ein 1975 erschienener Horror-Roman des Schriftstellers Stephen King.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Buch ist nach Carrie der zweite veröffentlichte Roman von Stephen King, entstand aber früher. Ursprünglich sollte der Roman The Second Coming (deutsch: Die Wiederkehr) heißen; dies wurde abgeändert zu Jerusalem’s Lot und schließlich zu dem US-Titel ’Salem’s Lot.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Kindheit betritt der junge Ben Mears in seiner Heimatstadt Jerusalem’s Lot, kurz Salem’s Lot genannt, das Marsten-Haus, Gerüchten zufolge ein Spukhaus. Benannt wurde es nach dem ehemaligen Besitzer Hubert Marsten, der dort seine Frau ermordete und sich anschließend das Leben nahm. Ben glaubt, bei diesem Besuch Hubert Marsten lebend an einem Strick hängend gesehen zu haben.

Nach 25 Jahren kehrt Ben – inzwischen ein erfolgreicher Schriftsteller – nach Jerusalem’s Lot zurück, auch um sich seinen Ängsten zu stellen. Er nimmt sich vor, das alte Marsten-Haus zu mieten und es zum Gegenstand, zumindest aber zur Inspiration für ein neues Buch zu machen. Unerwartet stellt er fest, dass das viele Jahre leerstehende Haus bereits verkauft ist.

Die Besitzer, Kurt Barlow und Richard Straker, eröffnen im Dorf ein Antiquitätengeschäft. Schon bald gibt es erste Opfer in Salem’s Lot, wie einen Hund, der aufgespießt am Friedhofszaun aufgefunden wird. Ein Kind verschwindet, dessen Bruder stirbt kurz danach. Ein Lehrer ist bei dem Tod des Totengräbers im Nebenraum und hört verdächtiges Schlürfen. Diverse Menschen sterben an Blutarmut. Ben Mears geht der Sache trotz Angst und Gefahren mit Hilfe seiner Freundin Susan Norton, des Jungen Mark Petrie, des Priesters Callahan, des Arztes Jim Cody und des eben erwähnten Englischlehrers Matt Burke weiter auf den Grund, da er Vampire hinter den Vorkommnissen vermutet.

Mark und Susan statten dem Marsten-Haus einen Besuch ab, in dessen Verlauf Mark von Straker gefangen genommen wird. Er kann sich jedoch befreien und verletzt Straker stark, der danach wegen seiner Unachtsamkeit von Barlow hingerichtet wird. Susan wird ein weiteres Opfer von Barlow, der wie vermutet tatsächlich ein jahrhundertealter Vampir ist. Ben ist nun endgültig entschlossen, Barlow zu töten.

Ein erster Angriff auf Barlow scheitert jedoch, dieser bringt Mark Petries Eltern um und zwingt Callahan, sein Blut zu trinken. Er kann infolgedessen seine Kirche nicht mehr betreten und tritt eine Odyssee durch Amerika an. Mark Petrie und Jim Cody finden währenddessen das Versteck von Barlow. Bei einem Versuch ihn zu töten fällt Cody in eine Falle und stirbt. Ungefähr zur gleichen Zeit stirb Matt Burke an den Folgen eines Herzinfarktes. Getrieben von Wut, spüren Ben Mears und Mark Barlow erneut auf, und Ben gelingt es, unmittelbar nach Sonnenuntergang dem erwachenden Vampir einen Holzpflock durch das Herz zu treiben. Danach fliehen die beiden und überlassen die Stadt den restlichen Bewohnern, die mittlerweile alle zu Vampiren geworden sind. Nachdem sie einige Zeit in einem mexikanischen Dorf untergetaucht sind, kehren sie nach Salem’s Lot zurück und legen ein Feuer, um die Stadt und deren untote Bewohner endgültig zu vernichten.

Beziehung zu Bram Stokers Dracula[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Plot stellt eine Adaption des klassischen Vampirromans Dracula von Bram Stoker dar. King verlegte die Handlung von Transsylvanien ins Maine der 1970er Jahre. Ursprünglich sollte der Roman den Titel The Second Coming tragen, was ebenfalls deutlich auf eine Adaption des klassischen Dracula-Stoffes hinweist. Auch kann das Buch als Hommage an Stokers Dracula verstanden werden.

Die Geliebte des Protagonisten, Susan Norton, wird selbst zum Vampir und muss von ihm getötet werden. Diese Szene ist inhaltlich stark angelehnt an die Pfählung von Lucy Westenra durch ihren Verlobten in Stokers Roman.

Der Name der Nebenfigur Richard Throckett Straker ist eine Mischung des Namens des Schriftstellers Stoker mit dem seiner Hauptfigur Jonathan Harker. Zudem wird der Roman Dracula von Stoker in dem Buch von Stephen King mehrfach erwähnt.

Die Darstellung des Meister-Vampirs Kurt Barlow ist sehr nahe an Dracula orientiert, da er ebenfalls mit markantem Gesicht und Adlernase sowie mit einem dichten Schnurrbart beschrieben wird. Eine weitere Übereinstimmung ist, dass beide Vampir-Fürsten zunächst als alte Männer auftreten, die sich im Laufe der Geschichte durch Blutkonsum verjüngen.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Buch wurde nominiert für den World Fantasy Award.

Der Roman wurde mehrmals verfilmt: 1979 von Tobe Hooper unter dem Titel Brennen muss Salem, 2004 von Mikael Salomon unter dem Titel Salem’s Lot – Brennen muss Salem und 2021 unter dem Titel Salem’s Lot von Gary Dauberman. Zudem drehte Larry Cohen im Jahre 1987 nach Motiven des Romans den Film Salem II - Die Rückkehr (A Return to Salem’s Lot).

Ein Teil von Wolfgang Hohlbeins Der Hexer von Salem spielt in Jerusalem’s Lot, die Bücher haben jedoch sonst keine Parallelen.

Fortsetzungen und Bezüge im King’schen Universum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pater Callahan, der, nachdem er Barlows Blut trinken musste, die Stadt verlässt, kehrt im fünften Band des Dunklen-Turm-Zyklus zurück und erzählt dort ausführlich seine Flucht vor den Vampiren und seine Reise nach Mittwelt.
  • In der Kurzgeschichte Einen auf den Weg aus dem Jahre 1979 kehrt King kurz nach Jerusalem’s Lot zurück. Eine Familie bleibt in der durch Feuer zerstörten Stadt mit ihrem Auto liegen. Ein vom Vater in einer Bar alarmierter Suchtrupp, der die Gerüchte über Vampire kennt, wird daraufhin in Salem’s Lot von der bereits in Vampire verwandelten Familie überfallen und flieht, wobei der Familienvater seiner eigenen Frau zum Opfer fällt. Auffällig ist hierbei aber, dass die Verwandlung innerhalb weniger Stunden vollzogen wurde, was in Brennen muss Salem noch mehrere Tage dauerte.
  • Die Kurzgeschichte Briefe aus Jerusalem, die im Jahre 1850 spielt, kann als frühe Einleitung von Brennen muss Salem verstanden werden, gleichwohl aber auch als Fortsetzung von Stokers Werk interpretiert werden. Veröffentlicht wurde sie gemeinsam mit Einen auf den Weg in der Kurzgeschichtensammlung Nachtschicht aus dem Jahre 1978, entstanden jedoch bereits früher.

Ausgaben und Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Ausgabe des Romans erschien 1975 im Doubleday Verlag. Die erste deutschsprachige Übersetzung von Ilse Winger und Christoph Wagner publizierte der Wiener Paul Zsolnay Verlag im Jahr 1979. Da sie in Österreich erschien, enthält sie verschiedene typisch österreichische Ausdrücke (z. B. „Lass’ mich aus!“ oder „Schnürlsamt“), die man in anderen deutschen Übersetzungen von Büchern Kings nicht findet. Bei dieser Übersetzung wurde das Buch an vielen Stellen gekürzt, auch einige etwas derbe Formulierungen sind darin weggelassen. Eine zweite, ungekürzte Übersetzung von Peter Robert verlegte derselbe Verlag im Jahre 1995. Im Jahre 2006 veröffentlichte der Paul Zsolnay Verlag eine Luxusausgabe mit neuem Vorwort von Stephen King, Szenen aus dem Manuskript, die bei der Veröffentlichung weggefallen oder geändert worden waren, sowie den beiden Kurzgeschichten Einen auf den Weg und Briefe aus Jerusalem.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephen King: Brennen muss Salem. Heyne, München 1985, ISBN 3-453-02053-7.
  • Marcel Feige: Das große Lexikon über Stephen King. Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89602-228-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]