Brent Renaud

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Brent Anthony Renaud (* 2. Oktober 1971 in Memphis, Tennessee, Vereinigte Staaten;[1]13. März 2022 in Irpin, Ukraine[2]) war ein US-amerikanischer Journalist, Fotojournalist, Autor und Dokumentarfilmer.[3] Renaud produzierte mit seinem Bruder Craig Filme für Sender wie HBO und Vice News und arbeitete für die New York Times. Er wurde während des russischen Angriffs auf die Ukraine 2022 in der Nähe von Kiew getötet.[4]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Renaud lebte und arbeitete in New York City und Little Rock, Arkansas.[5][6] In Zusammenarbeit mit seinem Bruder Craig produzierte Brent Renaud eine Reihe von Filmen und Fernsehsendungen, die sich hauptsächlich auf Berichte aus den Brennpunkten der Welt konzentrierten, so z. B. die Kriege im Irak und in Afghanistan, das Erdbeben in Haiti 2010, die politischen Krisen in Ägypten und Libyen, Konflikte in Afrika, den Drogenkrieg in Mexiko und die Flüchtlingskrise in Mittelamerika.[6] Die Brüder Renaud gewannen mehrere Fernseh- und Journalismus-Preise, darunter 2015 den Peabody Award für die Videoserie Last Chance High. Ein weiteres Gemeinschaftswerk ist die 2017 aufgenommene und von HBO Documentary Films veröffentlichte Dokumentation Meth Storm.[7]

Zusammen mit seinem Bruder gründete er das Little Rock Film Festival.[8] 2019 war Renaud Gastprofessor an der University of Arkansas[9] und gewann im selben Jahr ein Nieman-Stipendiat[5] und Stipendiat des Pulitzer Center.

Anlässlich der russischen Invasion in die Ukraine im Jahr 2022 reiste Renaud im Auftrag des Nachrichtenmagazins Time[4] in das Kriegsgebiet, um über die Situation von Flüchtlingen zu recherchieren.[10] Dabei wurde er am 13. März 2022 in einem Hinterhalt in der Kiewer Nachbarstadt Irpin erschossen. Angaben seines begleitenden Kollegen Juan Arredondo zufolge wurden sie nach dem Passieren eines Checkpoints in ihrem Fahrzeug angegriffen, wobei sein Begleiter die Vermutung äußerte, dass es sich bei den Angreifern um russische Soldaten gehandelt hatte.[11][12] Neben Arredondo wurde ein weiterer Journalist verletzt.[13] Es war der erste gemeldete Tod eines ausländischen Journalisten im Krieg in der Ukraine.[13]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Craig Renaud: Dope Sick Love, USA, 2005
  • mit Craig Renaud: Warrior Champions: From Baghdad to Beijing[14]
  • mit Craig Renaud: Meth Storm, USA, 2017

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Brent Renaud – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alex Traub: Brent Renaud, Crusading Filmmaker, Is Killed at 50. 13. März 2022, abgerufen am 14. März 2022 (englisch).
  2. New York Times-Journalist Brent Renaud (50) in der Ukraine getötet. In: euronews. 13. März 2022, abgerufen am 13. März 2022.
  3. Felicia R. Lee: Return to a Showdown at Little Rock. In: The New York Times. 25. September 2007, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 13. März 2022]).
  4. a b David Harding, Alex Woodward: Award-winning US filmmaker Brent Renaud killed by Russian forces in Ukraine. In: The Independent. 13. März 2022;.
  5. a b Brent Renaud Archives. In: Nieman Reports.
  6. a b Renaud Brothers: Bio. In: Renaud Brothers. Archiviert vom Original am 17. März 2022; abgerufen am 13. März 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.renaudbrothers.com
  7. Kevin Revier: Film review: Craig Renaud and Brent Renaud (dirs.), Meth Storm. In: Crime, Media, Culture: An International Journal. 14. Jahrgang, Nr. 3, 12. Februar 2018, S. 511–513, doi:10.1177/1741659018756931 (sagepub.com [PDF]).
  8. Founders call Little Rock Film Festival a wrap after 9 years In: Arkansas Democrat Gazette, 1. Oktober 2015. Abgerufen am 13. März 2022 
  9. Feature Filmmaker Appointed Visiting Professor. In: University of Arkansas. 9. September 2019, abgerufen am 13. März 2022.
  10. A Statement from TIME on the Death of Brent Renaud. Abgerufen am 13. März 2022 (englisch).
  11. Michael Schwirtz: Brent Renaud, an American journalist, is killed in Ukraine. In: The New York Times. 13. März 2022, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 13. März 2022]).
  12. 'I'm not going to survive this': Journalist remembers coming under fire in Ukraine - CNN Video. Abgerufen am 4. April 2022.
  13. a b US journalist killed near Kyiv In: BBC News, 13. März 2022 (britisches Englisch). 
  14. Stockton to host screening of 'Warrior Champions: From Baghdad to Beijing'. In: NJ.com.