Bruno Hortelano

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Bruno Hortelano

Bruno Hortelano (2018)
Bruno Hortelano (2018)

Voller Name Bruno Dominix Hortelano-Roig
Nation Spanien Spanien
Geburtstag 18. September 1991 (32 Jahre)
Geburtsort WollongongAustralien
Größe 181 cm
Gewicht 72 kg
Karriere
Disziplin 100-Meter-Lauf
200-Meter-Lauf
Bestleistung 100 m: 10,06 s
200 m: 20,04 s
Verein CD Nike Running
Trainer Adrian Durant[1]
Status aktiv
Medaillenspiegel
Hallenweltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Silber Belgrad 2022 4 × 400 m
Logo der EAA Europameisterschaften
Gold Amsterdam 2016 200 m
Bronze Berlin 2018 4 × 400 m
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Bronze Tampere 2013 4 × 100 m
letzte Änderung: 21. März 2022

Bruno Dominix Hortelano-Roig (* 18. September 1991 in Wollongong, Australien) ist ein spanischer Leichtathlet, der sich auf den Sprint spezialisiert hat. 2016 gewann er bei den Europameisterschaften in Amsterdam Gold über 200 Meter.

Sportliche Laufbahn und frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bruno Hortelano wurde als Sohn von Gonzalo Hortelano und Pina Roig in Wollongong, im australischen Territorium New South Wales geboren. Sein Vater schrieb dort an seiner Doktorarbeit. Als Hortelano ein Jahr alt war, zogen seine Eltern mit ihm und dem jüngeren Bruder nach Kanada, wo sie sich in Burlington, im Territorium Ontario niederließen. In der Kindheit begann Hortelano mit den Sportarten Taekwondo und Fußball, an der High School kam der American Football dazu. In Burlington trat er dann in der Folge für den lokalen Leichtathletikclub an und vertrat auch seine High School, die Assumption Catholic Secondary School, in sportlichen Wettkämpfen, die er von 2005 bis 2009 besuchte. Zunächst trat er im 100- und im 110-Meter-Hürdenlauf an. Von seiner Schule wurde er für seine sportlichen Leistungen in der Leichtathletik und im Football mehrfach geehrt.[2]

2009 schrieb er sich an der renommierten Cornell University in Ithaca, im US-Bundesstaat New York, für das Fach Genetik ein. Die Universität vertrat er auch in der Ivy League, einer Liga in der sich die besten Sportler der US-Eliteuniversitäten an der Ostküste in verschiedenen Sportarten miteinander messen. 2014 schloss er die Universität mit dem Masterabschluss ab.

Anfang Juli 2010 wurde Hortelano spanischer Jugendmeister über 200 Meter. Ebenfalls im Juli trat er dann bei den U20-Weltmeisterschaften in Moncton an. Dort schaffte er über 200 Meter den Sprung ins Halbfinale, konnte dort allerdings nicht an den Start gehen und belegte final so den 21. Platz. Bei den U20-Europameisterschaften in Ostrava trat er ein Jahr später über 100 Meter an. Mit einer Zeit von 10,74 s scheiterte er dort als Siebenter in seinem Halbfinallauf. 2012 trat er bei den Europameisterschaften in Helsinki über 200 Meter und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel erstmals an einer internationalen Meisterschaft im Erwachsenenbereich an. In seinem Halbfinale schied er als Sechster aus, als Staffel scheiterten sie als Neunte knapp am Einzug in das Finale. Bei den U23-Europameisterschaften in Tampere ein Jahr später startete Hortelano erneut über die gleichen Distanzen und zusätzlich auch mit der 4-mal-400-Meter-Staffel. Im Finale über 200 Meter lief er in 20,70 s auf Platz 5, mit der Staffel gewann er mit der Bronzemedaille seine erste Medaille bei internationalen Meisterschaften. Zusammen mit der Langstaffel wurde er Fünfter. Bei den Weltmeisterschaften in Moskau lief Hortelano bei der 4-mal-100-Meter-Staffel mit. Als Vierte in ihrem Lauf, verpasste das Quartett knapp den Einzug in das Finale, lief dennoch in 38,46 s spanischen Rekord.

2016 trat Hortelano auch bei den Europameisterschaften in Amsterdam an. Im Finale über 100 Meter lief er in 10,12 s auf den vierten Platz. Nur einen Tag später feierte er mit dem Europameistertitel in 20,45 s über 200 Meter seinen bislang größten sportlichen Erfolg. Über 200 Meter trat er auch bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro an. Als Vierter in seinem Halbfinallauf scheiterte er in 20,16 s, die persönliche Bestleistung bedeuteten, knapp am Einzug in das Finale. Bereits im Juni zuvor stellte er mit 10,06 s bei einem Meeting in Madrid über 100 Meter einen neuen spanischen Rekord auf.

Kurz nach den Olympischen Spielen gerieten Hortelano und seine Cousine in Madrid in einen Autounfall, bei der sich Hortelano eine schwerwiegende Verletzung an der Hand zuzog. Seine Cousine, die den Wagen fuhr, stand unter erhöhtem Alkoholeinfluss. Die Folgen des Unfalls waren so gravierend, dass zwischenzeitlich über eine Amputation der Hand nachgedacht wurde. Nach Operationen und Rehabilitation über einen Zeitraum von sechs Monaten, konnte Hortelano ab 2018 wieder an Wettkämpfen teilnehmen.[3][4] Im Sommer stellte er innerhalb eines Monats spanische Rekorde über 200 und 400 Meter auf und konnte im August an den Europameisterschaften in Berlin teilnehmen. Im Finale des 200-Meter-Laufs belegte er in 20,05 s den vierten Platz. Mit der 4-mal-400-Meter-Staffel gewann er die Bronzemedaille.

2022 gewann Hortelano nach langer Durststrecke den erneuten Anschluss an die Weltspitze. Nachdem er Ende Februar seinen ersten spanischen Meistertitel über 400 Meter in der Halle gewinnen konnte, trat er im März bei den Hallenweltmeisterschaften in Belgrad an. Er schaffte den Einzug in das Halbfinale, in dem er als Achter nach den beiden Halbfinalläufen knapp am Finaleinzug scheiterte. Zwei Tage später bestritt er als Teil der spanischen Staffel den Vorlauf über 4-mal 400 Meter. Das Quartett zog als schnellstes seines Vorlaufs in das Finale ein, in dem man sich nur der Staffel aus Belgien geschlagen geben musste.

Wichtige Wettbewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Veranstaltung Ort Platz Disziplin Zeit
Startet für Spanien Spanien
2010 U20-Weltmeisterschaften Kanada Moncton 21. 200 m 21,51 s (Vorlauf)
2011 U20-Europameisterschaften Tschechien Ostrava 16. 100 m 10,74 s
2012 Europameisterschaften Finnland Helsinki 18. 200 m 21,35 s
9. 4 × 100 m 39,81 s
2013 U23-Europameisterschaften Finnland Tampere 5. 200 m 20,70 s
3. 4 × 100 m 38,87 s
5. 4 × 400 m 3:05,28 min
Weltmeisterschaften Russland Moskau 16. 200 m 20,52 s
9. 4 × 100 m 38,46 s (NR)
2016 Hallenweltmeisterschaften Vereinigte Staaten Portland 15. 60 m 6,63 s
Europameisterschaften Niederlande Amsterdam 4. 100 m 10,12 s
1. 200 m 20,45 s
Olympische Spiele Brasilien Rio de Janeiro 10. 200 m 20,16 s
2018 Europameisterschaften Deutschland Berlin 4. 200 m 20,05 s
3. 4 × 400 m 3:00,78 min
2022 Hallenweltmeisterschaften Serbien Belgrad 8. 400 m 46,76 s
2. 4 × 400 m 3:06,82 min

Persönliche Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freiluft
  • 100 m: 10,06 s, 23. Juni 2016, Madrid; (spanischer Rekord)
  • 200 m: 20,04 s, 22. Juli 2018, Getafe; (spanischer Rekord)
  • 400 m: 44,69 s, 22. Juni 2018, Madrid; (spanischer Rekord)
Halle

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bruno Hortelano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bruno Hortelano (Memento vom 14. März 2017 im Internet Archive) (spanisch)
  2. University bio
  3. Bruno Hortelano: I love sprinting because... In: iaaf.com. 16. August 2018, abgerufen am 6. Oktober 2019.
  4. Olympic Sprinter Bruno Hortelano-Roig ’14 Hospitalized in Reported Drunk Driving Crash. In: cornellsun.com. 6. September 2016, abgerufen am 6. Oktober 2019.