Bruno Massot

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Bruno Massot
Nation Deutschland Deutschland
Frankreich Frankreich (bis 2014)
Geburtstag 28. Januar 1989 (35 Jahre)
Geburtsort Caen, Frankreich
Größe 184 cm
Karriere
Disziplin Paarlauf
Partner/in Aljona Savchenko (seit 2015)
Ehemalige Partner/in Darja Popowa,
Anne-Laure Letscher,
Camille Foucher
Trainer Alexander König,
Jean-François Ballester
Ehemalige Trainer Ingo Steuer
Karriereende 2021[1]
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Pyeongchang 2018 Paare
 Weltmeisterschaften
Bronze Boston 2016 Paare
Silber Helsinki 2017 Paare
Gold Mailand 2018 Paare
 Europameisterschaften
Silber Bratislava 2016 Paare
Silber Ostrava 2017 Paare
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 245,84 WM 2018
 Kür 162,86 WM 2018
 Kurzprogramm 82,98 WM 2018
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Grand-Prix-Finale 1 0 0
 Grand-Prix-Wettbewerbe 3 1 0
letzte Änderung: 22. März 2018
Fettschrift = Weltrekord
Aljona Savchenko und Bruno Massot, 2018

Bruno Massot (* 28. Januar 1989 in Caen) ist ein ehemaliger französisch-deutscher Eiskunstläufer, der im Paarlauf startete. Er wurde bei den Olympischen Spielen 2018 zusammen mit Aljona Savchenko für Deutschland Olympiasieger und in demselben Jahr Weltmeister.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 wurde Massot mit seiner damaligen Partnerin Darja Popowa französischer Meister. Er begann im April 2014 mit Aljona Savchenko zu trainieren und zog nach Chemnitz um.[2]

Am 28. September 2014 besiegelte Massot seinen Wechsel zur Deutschen Eislauf-Union.[3] Ab dem folgenden Monat trainierte er mit Savchenko in Oberstdorf unter Alexander König.[4] Die Freigabe erfolgte erst im November 2015 gegen eine Zahlung von 30.000 Euro an den französischen Eissportverband.[5]

Der erste gemeinsame Wettkampf Massots und Savchenkos endete mit einem Sieg bei der Tallinn Trophy am 19. November 2015.[6] Im Dezember 2015 wurden sie zum ersten Mal Deutsche Meister.[7] Im folgenden Jahr wurde das Duo erstmals Vizeeuropameister. Massot gewann mit Savchenko bei der Weltmeisterschaft 2017 und der Europameisterschaft 2017 für Deutschland ebenfalls jeweils die Silbermedaille.

Im November 2017 erhielt Massot die deutsche Staatsbürgerschaft, nachdem er im dritten Anlauf den für die Einbürgerung erforderlichen Sprachtest bestanden hatte, und war somit fortan auch berechtigt, mit seiner Partnerin bei Olympischen Spielen zu starten.[8][9] Nach einem Sieg beim Grand-Prix-Finale im Dezember 2017 fuhren Savchenko und Massot als Gold-Kandidaten zu den Olympischen Spielen 2018.[10] Vor allem Savchenko formulierte das Ziel, die olympische Goldmedaille zu gewinnen im Vorfeld auch öffentlich, nachdem sie diesen Titel bei den letzten zwei Austragungen mit ihrem vorherigen Partner Robin Szolkowy jeweils verpasst hatte.[11]

Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang trat das Paar zunächst im Teamwettbewerb an.[12] Nach einem Sturz Savchenkos beim dreifachen Wurf-Flip belegten beide im Kurzprogramm den dritten Rang,[13] die Mannschaft kam in der Endabrechnung auf Rang sieben.[14] Beim Paarlauf fünf Tage später lagen Savchenko und Massot nach dem Kurzprogramm wegen eines Fehlers von Massot zunächst auf dem vierten Platz. Massot sprang den Salchow nur zwei- statt dreifach, was mit einem Verlust von mehr als vier Punkten einherging[15] und einen Rückstand von über fünf Punkten auf die führenden Chinesen Sui Wenjing und Han Cong bedeutete.[16] Am nächsten Tag brillierten Savchenko und Massot allerdings mit einer fehlerfreien Kür, die mit einer neuen Weltrekordpunktanzahl von 159,31 Punkten bewertet wurde. Nachdem die danach laufende Konkurrenz dieses Mal Schwächen gezeigt hatte, wurden Savchenko und Massot mit dieser Leistung und weniger als einem halben Punkt Vorsprung Olympiasieger.[17][18]

Wechsel in die Trainerrolle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 2021 gab Bruno Massot bekannt, dass er als Trainer für den französischen Eislaufverband in seiner Heimatstadt Caen ein Trainingszentrum für den Paarlauf aufbauen wird.[19]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paarlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(mit Aljona Savchenko)

Meisterschaft / Jahr 2016 2017 2018
Olympische Winterspiele 1.
Weltmeisterschaften 3. 2. 1.
Europameisterschaften 2. 2.
Deutsche Meisterschaften 1. a.K. 1.
Grand-Prix-Wettbewerb / Saison 2015/16 2016/17 2017/18
Grand-Prix-Finale 1.
Skate America 1.
Skate Canada 2.
Cup of Russia 1.
Trophée Eric Bompard 1.

a.K. = außer Konkurrenz

(mit Darja Popowa)

Meisterschaft / Jahr 2012 2013 2014
Weltmeisterschaften 15.
Europameisterschaften 8. 7. 11.
Französische Meisterschaften 1. 2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bruno Massot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paarlauf-Olympiasieger: Kein Remake der Jahrhundertkür. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 30. April 2021]).
  2. Savchenko/Massot für Deutschland. sport1, 29. September 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2014; abgerufen am 16. Oktober 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport1.de
  3. Savchenko/Massot starten künftig für Deutschland. Mitteldeutscher Rundfunk, 29. September 2014, archiviert vom Original am 6. Oktober 2014; abgerufen am 16. Oktober 2015.
  4. Weltmeisterin in neuen Händen Augsburger Allgemeine, 18. Oktober 2014.
  5. 30.000 Euro für einen Paarläufer. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. November 2015, abgerufen am 21. November 2015.
  6. Challenger Series Tallinn Trophy 2015 Pairs Result. tallinntrophy.eu, 19. November 2015, archiviert vom Original am 21. November 2015; abgerufen am 21. November 2015 (englisch).
  7. Savchenko/Massot holen ersten Titel (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive).
  8. Massot nimmt letzte Hürde für Olympiateilnahme. In: sportschau.de. 23. November 2017, abgerufen am 15. Februar 2018.
  9. Einbürgerung von Massot perfekt. In: spox.com. 30. November 2017, abgerufen am 15. Februar 2018.
  10. Savchenko/Massot zeigen mit Traumkür Olympia-Reife. In: shz.de. 10. Dezember 2017, archiviert vom Original am 16. Februar 2018; abgerufen am 15. Februar 2018.
  11. Benedikt Paetzholdt: Für Savchenko und Massot zählt allein Gold. In: ksta.de. 12. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  12. Benedikt Paetzholdt: Die ganz spezielle Paarlaufchemie. In: fr.de. 13. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  13. Savchenko und Massot starten mit Sturz. In: faz.net. 9. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  14. Eiskunstlauf-Team landet auf Platz sieben. In: rp-online.de. 11. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  15. Barbara Klimke: "Ich habe vier Jahre trainiert und mache so eine Dummheit". In: sueddeutsche.de. 14. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  16. Savchenko/Massot von Gold weit entfernt. In: sportschau.de. 14. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  17. Savchenko/Massot mit Traumkür zu Gold. In: sportschau.de. 15. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  18. Christof Siemes: Nur ein Weltwunder konnte helfen. In: zeit.de. 15. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  19. Savchenko und Massot – der Eistraum ist ausgeträumt. In: spiegel.de. 30. April 2021, abgerufen am 15. März 2022.