Buchholz in der Nordheide

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Wappen Deutschlandkarte
Buchholz in der Nordheide
Deutschlandkarte, Position der Stadt Buchholz in der Nordheide hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 20′ N, 9° 52′ OKoordinaten: 53° 20′ N, 9° 52′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Harburg
Höhe: 72 m ü. NHN
Fläche: 74,76 km2
Einwohner: 40.810 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 546 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21244
Vorwahlen: 04181, 04186, 04187
Kfz-Kennzeichen: WL
Gemeindeschlüssel: 03 3 53 005
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
21244 Buchholz in der Nordheide
Website: www.buchholz.de
Bürgermeister: Jan Hendrik Röhse (CDU)
Lage der Stadt Buchholz in der Nordheide im Landkreis Harburg
KarteKönigsmoorOtterWelleTostedtWistedtTostedtHandelohUndelohDohrenHeidenauDohrenKakenstorfDrestedtWenzendorfHalvesbostelRegesbostelMoisburgHollenstedtAppelNeu WulmstorfRosengartenBuchholz in der NordheideEgestorfHanstedtJesteburgAsendorfMarxenHarmstorfBendestorfBrackelSeevetalLandkreis HarburgNiedersachsenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HeidekreisLandkreis LüneburgLandkreis StadeFreie und Hansestadt HamburgSchleswig-HolsteinGödenstorfEyendorfVierhöfenGarlstorfSalzhausenToppenstedtWulfsenGarstedtStelleTespeMarschachtDrageWinsen
Karte

Buchholz in der Nordheide ist die größte Stadt des Landkreises Harburg und nach Seevetal zweitgrößte Gemeinde des Landkreises. Sie trägt die Bezeichnung selbständige Gemeinde und liegt in Niedersachsen und gehört zur Metropolregion Hamburg. Sie befindet sich etwa 20 km südlich von Hamburg.

Geographie

Lage

Buchholz in der Nordheide liegt am Ostrand der Schwarzen Berge, am Übergangsbereich von deren Nordteil, den Harburger Bergen, zu deren Südteil, den Lohbergen. Sie gehören zur Hohen Heide, einem Endmoränenzug des Drenthe II- sowie des Warthestadiums der Saaleeiszeit. Die höchsten Erhebungen der Harburger Berge sind – weit nördlich der Stadt liegend – mit jeweils etwa 155 m der Ganna- und Hülsenberg, und die höchste der Lohberge ist der nahe dem Buchholzer Ortsteil Sprötze liegende Brunsberg (129,5 m). Am östlichen Abhang des Brunsberges liegt das Höllental, ein geomorphologisch bemerkenswertes Relikt eines neuzeitlich überformten periglazialen Trockentals. Durch Buchholz fließt der Seeve-Zufluss Steinbach (Seppenser Bach).

Nachbarstädte

Buxtehude
19 km
Hamburg
25 km
Seevetal
15 km
Hollenstedt
15 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Winsen (Luhe)
23 km
Tostedt
15 km
Schneverdingen
20 km
Jesteburg
10 km

Stadtgliederung

Buchholz besteht aus insgesamt sieben Stadtteilen. Dies sind zum einen die Kernstadt und zum anderen die sechs Ortschaften, die alle über einen eigenen Ortsrat und Ortsbürgermeister verfügen. Die meisten Stadtteile sind wiederum in Ortsteile untergliedert, die allerdings verwaltungsrechtlich keine Bedeutung haben. Reindorf verfügt als kleinste Ortschaft nur über einen Ortsvorsteher.

Stadtteile (nach Einwohnerzahl absteigend sortiert):

  • Buchholz (Kernstadt)
    • Ortsteil Vaensen
    • Ortsteil Buensen
  • Holm-Seppensen
    • Ortsteil Seppensen
    • Ortsteil Holm-Seppensen
    • Ortsteil Holm
  • Steinbeck
    • Ortsteil Steinbeck
    • Ortsteil Meilsen
  • Sprötze
  • Trelde
    • Ortsteil Trelde
    • Ortsteil Suerhop
  • Dibbersen
    • Ortsteil Dibbersen
    • Ortsteil Dangersen
  • Reindorf

(Aussprache: Vaensen, Buensen und Suerhop werden mit langgezogenem Vokal (Dehnungs-e), und nicht mit Umlaut ausgesprochen, in der kurhannoverschen Landesaufnahme um 1770 ist z. B. Buensen noch als Buhnsen verzeichnet)

Geschichte

Obwohl Buchholz in den heutigen Grenzen eine recht junge Stadt ist, reicht die Geschichte weit zurück:

Ältestes Zeugnis menschlicher Besiedlung im Stadtgebiet Buchholz ist ein Lagerplatz der Hamburger Kultur (13.000–10.000 v. Chr.), der zum Ende der letzten Eiszeit angelegt wurde. Bekanntere Denkmäler aus vorgeschichtlicher Zeit sind das Hünenbett im Klecker Wald und verschiedene Hügelgräbergruppen, die von der Einzelgrabkultur bis in spätsächsische Zeit datieren. Insgesamt sind im Stadtgebiet annähernd 560 archäologische Fundstellen bekannt.

Der Ortsteil Sprötze wurde als Sproccinla 1105, der Ortsteil Steinbeck 1331 erstmals erwähnt. 1450 wurde Buchholz erstmals im „Winsener Schatzregister“ als Dorf „Bockholte“ genannt. Es bestand damals aus wohl nur sechs Hofstellen.

Im Jahre 1527 wurde Buchholz evangelisch. 1654 wurde die erste Schule in Buchholz gebaut. Laut Amtslagerbuch des Amtes Harburg hatte Buchholz 1667 vierzehn Hofstellen, eine Schule und einen Krug. Die Ackerfläche betrug 45,5 ha. 1699 wurde der erste Feuerlöschverband gegründet. Von 1803 bis 1814 besetzten Napoleons Truppen das Dorf. In dieser Zeit wurde die Chaussee BremenHamburg (heutige B 75) abseits des Dorfes gebaut. Am 15. Mai 1857 erhielt die Gemeinde Buchholz die Selbstverwaltung. Am 1. Juni 1874 wurde die Eisenbahnstrecke Hamburg–Bremen mit einem Bahnhof in Buchholz dem Verkehr übergeben. Die weitere Strecke Buchholz–Lüneburg erhielt einen eigenen Bahnhof. 1899 wurde das Imprägnierwerk (Julius Rütger aus Berlin) südlich des Bahnhofs in Betrieb genommen, mit anfangs etwa 50 Arbeitern. Um 1900 entstand ein Kalksandsteinwerk gegenüber dem Bahnhof. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde daraus eine Mehlfabrik, später eine Fassfabrik. Seit 1963 befindet sich hier die Reihenhaussiedlung Bremer Reihe. 1901 wurde die Eisenbahnstrecke Buchholz–Soltau eingeweiht. Im gleichen Jahr entstand ein Wasserwerk (besteht bis 1923). Im folgenden Jahr wurde die Eisenbahnstrecke Buchholz–Bremervörde eingeweiht (Abschnitt Buchholz–Hollenstedt 1968 stillgelegt).

Am 8. Juni 1925 wurde in Buchholz durch Otto Telschow die erste NSDAP-Ortsgruppe des nördlichen Niedersachsen gegründet. Telschow wurde später Gauleiter des Gaus Ost-Hannover, dessen Sitz bis zum Sommer 1932 in Buchholz war, bevor dieser zuerst nach Harburg und später nach Lüneburg verlegt wurde. Der Ort blieb trotz dieser Verlegung jedoch ein Zentrum nationalsozialistischer Politik in der Region. So stand in Buchholz in der Geraden Straße die am 4. November 1934 eingeweihte Ehrenhalle der Nationalsozialisten, die die wichtigste nationalsozialistische Kult- und Feierstätte im Gau Ost-Hannover war. Auf dem Schornstein der bereits erwähnten Fassfabrik an der Bremer Straße und damit in Sichtweite der „Ehrenhalle“ wehte die Hakenkreuzfahne. Diese Fahne hatten ein paar Arbeiter, die in der damals verfolgten SPD organisiert waren, bei Nacht und Nebel heruntergeholt und einige Tage versteckt. Sie wurde anonym per Post an die NSDAP nach Harburg geschickt.

1936 wurde das Teilstück Dibbersen–Sittensen der Reichsautobahn (heutige A 1) dem Verkehr übergeben.

Am 19. April 1945 rückten britische Panzer in Steinbeck ein. Am 6. Juni 1945 setzte die Militärregierung einen provisorischen Gemeinderat ein. Im Gasthaus „Hoheluft“ in Steinbeck wurden am 29. April 1945 durch Parlamentäre die Verhandlungen über die kampflose Übergabe der Stadt Hamburg an die Engländer eingeleitet. Der Verhandlungstisch ist dort noch heute zu sehen; ausgehängte Dokumente erinnern an das Ereignis. Am 15. Juli 1958 wurde Buchholz zur Stadt. Am 14. Dezember 1959 erhielt es den Namenszusatz „in der Nordheide“, der seit dem 1. Januar 1960 offiziell verwendet wird.

Im August 1972, wurde das Hallen- und Freibad Herrenheide eingeweiht. Im selben Jahr wurde die Kreis-Sonderschule eröffnet und 1974 das Abwassernetz der Stadt an den Abwasserkanal des Landkreises angeschlossen. 1981 wurde der Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke Buchholz–Lüneburg eingestellt; diese Bahnstrecke wurde bis 1996 in Teilschritten endgültig stillgelegt. Der Abschnitt Buchholz–Jesteburg ist heute Teil der Güterumgehungsbahn zum Rangierbahnhof Maschen.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Dibbersen, Holm, Seppensen, Sprötze, Steinbeck und Trelde sowie Gebietsteile der aufgelösten Gemeinden Itzenbüttel und Lüllau im Zuge der Gemeindereform eingegliedert.[2] Die Einwohnerzahl der Stadt erhöhte sich um 50 %.

Einwohnerentwicklung

(jeweils am 31. Dezember, wenn nicht anders angegeben)

  • 1821: 00.178
  • 1871: 00.350
  • 1905: 01.220
  • 1925: 02.138
  • 1939: 03.110
  • 1945: 05.000 (geschätzte Anzahl)
  • 1946: 06.003
  • 1958: 07.523
  • 1961: 08.574 (13.599 mit den später eingemeindeten Orten, Volkszählung am 6. Juni)[2]
  • 1963: 10.364
  • 1968: 13.590
  • 1970: 13.726 (19.677 mit den später eingemeindeten Orten, Volkszählung am 27. Mai)[2]
  • 1972: 15.273 (22.620 mit den am folgenden Tag eingemeindeten Orten, 30. Juni)

Stadt Buchholz in der Nordheide nach den Eingemeindungen

  • 1972: 22.620 (1. Juli)
  • 1975: 26.393
  • 1998: 35.264
  • 1999: 35.603
  • 2000: 35.916
  • 2001: 36.109
  • 2002: 36.483
  • 2003: 36.943
  • 2004: 37.556
  • 2005: 37.987
  • 2006: 38.167
  • 2007: 38.162
  • 2010: 40.234
  • 2012: 40.790
  • 2014: 41.749

Politik

Stadtrat

Kommunalwahl 2001

Nach dem Wahlergebnis von 2001 waren im Stadtrat vertreten (in Klammern die Zahl der Mandate): CDU (14), SPD (13), FDP (5), Grüne (4), BUB (1), IDA (1). Der hauptamtliche Bürgermeister hat im Stadtrat ebenfalls Sitz und Stimme.

Kommunalwahl 2006

Bei der Kommunalwahl am 10. September 2006 erreichten bei einer Wahlbeteiligung von 52,4 % (in Klammern die Zahl der Mandate) CDU 45,3 % (17), SPD 22,3 % (8 Sitze), Bündnis 90/Die Grünen 11,9 % (4), FDP 10,0 % (4 Sitze), WASG 2,3 % (1), BUB 2,0 % (1), IDA 1,6 % (1), UWG 4,6 % (2 Sitze). Der hauptamtliche Bürgermeister hat im Stadtrat ebenfalls Sitz und Stimme.

Kommunalwahl 2011

Kommunalwahl 2011[3]
Wahlbeteiligung: 55,5 % (2006: 52,4 %)
 %
40
30
20
10
0
32,0 %
26,0 %
17,3 %
7,7 %
2,3 %
2,4 %
5,5 %
5,7 %
1,2 %
n. k. %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−13,3 %p
+3,7 %p
+5,4 %p
−2,3 %p
± 0,0 %p
+2,4 %p
+0,9 %p
+5,7 %p
+1,2 %p
−2,0 %p
−1,6 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e 2006: WASG

Bei der Kommunalwahl am 11. September 2011 erreichten bei einer Wahlbeteiligung von 55,5 % (in Klammern die Zahl der Mandate) CDU 32,0 % (12), SPD 26,0 % (10 Sitze), Bündnis 90/Die Grünen 17,3 % (7), FDP 7,7 % (3 Sitze), Linke 2,3 % (1), Piraten 2,4 % (1), UWG 5,5 % (2 Sitze), BuLi 5,7 % (2), RRP 1,2 % (0). Der hauptamtliche Bürgermeister hat im Stadtrat ebenfalls Sitz und Stimme. Der Ratsherr Kristian Stemmler trat nach einem Ausschluss durch die Linken im Oktober 2015 in Die PARTEI ein, welche somit nun den Sitz der Linken übernommen hat.[4]

Bürgermeisterwahl 2001

Im Jahr 2001 wurde mit Norbert Stein (SPD) erstmals direkt ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt, der gleichzeitig Chef der Verwaltung ist.

Bürgermeisterwahl 2006

Bei der Bürgermeister-Direktwahl am 10. September 2006 unterlag der bisherige Amtsinhaber Norbert Stein mit 32,5 % seinem Herausforderer Wilfried Geiger (parteilos) (67,5 %). Der Amtsantritt Geigers erfolgte am 1. November 2006.

Bürgermeisterwahl 2014

Bei der Bürgermeister-Direktwahl am 15. Juni 2014 (Stichwahl) gewann Jan-Hendrik Röhse (CDU) mit 61,3 % der Stimmen. Sein Gegenkandidat Joachim Zinnecker (Bündnis 90/Die Grünen) unterlag mit 38,7 %. Röhse wird sein Amt als Bürgermeister am 1. November 2014 antreten. Insgesamt waren fünf zugelassene Kandidaten angetreten, davon drei parteilose: Norbert Keese, Uwe Schulze und Ronald Bohn.

Bürgermeister heute

Jan Hendrik Röhse

Buchholzer Gemeindevorsteher und Bürgermeister seit 1869:

  • 1869–1873: Hans-Heinrich Eggers
  • 1873–1880: Johann Heinrich Koch
  • 1880–1885: Hans-Heinrich Eggers
  • 1885–1894: (Peter?) Rehm
  • 1894–1900: Adolf Behrens
  • 1900–1906: P. H. Albers
  • 1906–1919: Adolf Behrens
  • 1919–1921: Wilhelm Meister
  • 1921–1924: Hermann Burgdorf (DVP)
  • 1924–1928: Otto Meyer
  • 1928: Hermann Soltau
  • 1928–1933: Oskar Dost
  • 1933–1935: Theodor Mahler (NSDAP)
  • 1935–1945: Rudolf Meyer (NSDAP)
  • 1945–1946: Otto Meyer
  • 1946–1947: Adolf Meyer (Unabhängige)
  • 1947–1948: Heinrich Fricken (SPD)
  • 1948–1950: Peter Cohrs (DP)
  • 1950–1955: Adolf Meyer
  • 1955–1956: Friedrich Diekmann
  • 1956–1961: Ludwig Kröger (UWG)
  • 1961: Wilhelm Prehn (FDP)
  • 1961–1976: Adolf Matthies
  • 1976–1981: Margareta Braasch (SPD)
  • 1981–1991: Hans-Heinrich Schmidt (CDU)
  • 1991–1994: Götz von Rohr (SPD)
  • 1994–2001: Joachim Schleif (CDU)
  • 2001–2006: Norbert Stein (SPD)
  • 2006–2014: Wilfried Geiger (parteilos)
  • seit 2014: Jan-Hendrik Röhse (CDU)

Wappen

Blasonierung nach Hauptsatzung[5]: Das Wappen der Stadt zeigt einen Schild, dessen oberes Feld geteilt ist. Auf der linken Seite des Schildes befindet sich auf goldenem Grund ein Buchenzweig mit fünf grünen Blättern. Die rechte Seite des Schildes zeigt auf blauem Grund in Gold zwei niedersächsische Pferdeköpfe, die nach innen gerichtet sind. Das untere Feld des Schildes zeigt rotes Mauerwerk in fünf Schichten.

Städtepartnerschaften

  • FrankreichFrankreich Canteleu, Département Seine-Maritime, Frankreich (13. September 1975)
  • Polen Wołów, Polen (24. August 1996)
  • Finnland Järvenpää, Finnland (8. April 2005)

Religionen

Christuskirche

Seit der Einführung der Reformation sind die Einwohner von Buchholz, das zuvor zum Bistum Verden gehörte, überwiegend evangelisch-lutherisch.

Die evangelisch-lutherischen Kirchen St. Paulus von 1892 in der Stadtmitte und St. Johannis von 1967 im Süden der Stadt gehören zum Kirchenkreis Hittfeld im Sprengel Lüneburg der Landeskirche Hannovers. Weitere evangelisch-lutherische Kirchen befinden sich in Buchholzer Ortsteilen.

Die Christuskirche an der Bremer Straße gehört zur evangelisch-freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Die Friedenskirche an der Soltauer Straße wurde 2005 in einem ehemaligen Autohaus eingerichtet, ihre bereits 1952 gegründete Gemeinde gehört zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Zur Christlichen Versammlung Buchholz gehört das Gemeindehaus an der Suerhoper Straße.

Die katholische St.-Petrus-Kirche an der Lüneburger Straße wurde 1937 erbaut und 1963 erweitert, ihre Pfarrgemeinde gehört zum Bistum Hildesheim.

Eine neuapostolische Kirche befindet sich an der Mittelstraße, ihre auf das Jahr 1932 zurückgehende Gemeinde gehört zur Neuapostolischen Kirche in Norddeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Presse

Tageszeitungen mit lokaler Berichterstattung über Buchholz sind der in Winsen erscheinende Winsener Anzeiger (WA) und die Beilage des Hamburger Abendblatts Harburg & Umland. Ferner erscheint für Buchholz die Werbezeitung Nordheide Wochenblatt. Die Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) sind 2013 eingestellt worden. Die letzte Ausgabe des 1844 gegründeten Traditionsblatts erschien am 30. September 2013.

Stadtfest Buchholz 2012: Larry Mathews Blackstone auf der Bühne am Rathausplatz

Musik

  • Heidjer-Shanty-Chor Buchholz
  • KIB - Kammermusik in Buchholz (Konzerte im Albert-Einstein-Gymnasium)
  • Musikinitiative Buchholz
  • Posaunenchor St. Paulus
  • Stadtorchester Buchholz e.V. (vormals Blasorchester Sprötze)[6]
  • Pure Wahrheit
  • Ronja Eisermann & Band
  • Daniel Estrin (Voyager)
  • Victim Solidarity Night (Benefizkonzerte zugunsten der Hardcore Help Foundation im Jugendendzentrum)

Bauwerke

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Unternehmen Möbel Kraft AG im Gewerbegebiet I

Wirtschaft

Buchholz verfügt über drei große Gewerbegebiete. Das Gewerbegebiet I „Vaenser Heide“ ist das älteste und größte. Es ist vor allem durch Einzelhandelsbetriebe wie Möbel Kraft, Media Markt, Famila und Obi geprägt. Außerdem bekannt ist das Sportbekleidungsunternehmen killtec Sport- und Freizeit. Das Gewerbegebiet II befindet sich in direkter Nachbarschaft. Es wird durch Dienstleistungs-, Handwerks- und Großhandelsunternehmen bestimmt. Das Gewerbegebiet III „Trelder Berg“ ist das neueste der drei. Seit Ende 2012 ist etwa die Hälfte der Flächen belegt. Mit acht Autohäusern (BMW, Toyota, Opel, Ford, Mercedes, Renault, Dacia und Hyundai) etabliert sich hier die größte Automeile der Nordheide. Die Gewerbegebiete I und II sind vollständig belegt. Das Gewerbegebiet II ist 2014 in nördlicher Richtung (Dibbersen) um rund sechs Hektar erweitert worden. Die Innenstadt von Buchholz ist ein beliebter Ort für Einzelhandelsbetriebe. Dort befinden sich außerdem Famila, Penny und Budni. In der Innenstadt sind zudem viele kleine Privatunternehmen ansässig. In Buchholz hat die Betz Holding, ein großes Produktions- und Vertriebsunternehmen von Handelsmarken-Artikeln im Lebensmittel- und Hygienebereich, ihren Sitz.

Verkehr

Fernstraßennetz

In der Ortschaft Dibbersen liegt die gleichnamige Anschlussstelle, die Buchholz an die A 1 Hamburg–Bremen anschließt. Am nahegelegenen Buchholzer Dreieck beginnt die A 261, eine Eckverbindung zur A 7 Flensburg–Hamburg–Hannover. Außerdem liegt Buchholz an den Bundesstraßen 75 und 3. Seit Ende 2014 verläuft die Bundesstraße 75 an Dibbersen vorbei (Dibbersener Umgehungsstraße) und kreuzt am Trelder Berg die Bundesstraße 3. Von der Anschlussstelle A 1 Rade (zur Samtgemeinte Hollenstedt gehörend) erreicht man Buchholz über die Bundesstraße 3.

Bahnhof Buchholz (Nordheide)

Bahnhof Buchholz (Nordheide)

Buchholz liegt an der Hauptstrecke Hamburg–Bremen und ist sowohl Ausgangspunkt der Heidebahn nach Hannover als auch einer Güterumgehungsbahn zum Rangierbahnhof Maschen, die die Trasse der ehemaligen Bahnstrecke Buchholz–Lüneburg im Abschnitt Buchholz–Jesteburg nutzt. Bis 1968 existierte darüber hinaus noch eine Strecke über Hollenstedt nach Bremervörde. Der Bahnhof Buchholz verfügte über umfangreiche Gleisanlagen einschließlich eines Vorbahnhofes mit Ablaufberg; Buchholz hatte früher auch ein bedeutendes Bahnbetriebswerk mit Drehscheibe und Ringlokschuppen.

Im Personenverkehr wird der Bahnhof Buchholz durch die Expresslinie Hamburg–Bremen (metronom) und die Regionalbahnlinien Hamburg–Bremen (metronom) und Buchholz–Soltau–Hannover (Erixx) bedient. Die Regionalbahnen halten auch an den im Buchholzer Stadtgebiet liegenden Haltepunkten Sprötze, Suerhop und Holm-Seppensen. In allen Zügen gelten Fahrausweise des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV).

Im Güterverkehr wird Buchholz seit einigen Jahren nicht mehr bedient. Letzter Kunde war ein Schotterwerk südlich des Vorbahnhofes. Dessen ehemaliges Betriebsgelände ist saniert und renaturiert worden. Die Bahnhöfe Holm-Seppensen und Sprötze verloren ihre Eigenschaft als Güterbahnhof bereits in den 1980er Jahren und wurden zu Haltepunkten zurückgebaut. Außer für den Personennahverkehr (ca. 5000 Fahrgäste täglich) hat der Bahnhof Buchholz eine große Bedeutung für den Durchgang von Güter- und Fernverkehrszügen.

Am 4. Juni 1939 ereignete sich bei Buchholz ein Zusammenprall zweier Züge. 15 Menschen starben, 23 wurden darüber hinaus verletzt.[7]

Busverkehr

Drei Buslinien vom Buchholz Bus (4101, 4102, 4103) erschließen werktags die Kernstadt sowie die Stadtteile Steinbeck und Holm-Seppensen und schneiden sich dabei an der zentral gelegenen Haltestelle „Treffpunkt“. Allerdings werden zu besonderen Veranstaltungen in der Stadt oder an den Adventsonntagen die Betriebszeiten gesondert verlängert bzw. angepasst.

Darüber hinaus verkehren Regionalbusse Richtung Hamburg-Harburg, Hanstedt/Egestorf, Winsen und Hollenstedt, auch an Sonn- und Feiertagen. Diese Busse fahren vom Bahnhofsvorplatz oder vom ZOB und übernehmen mit der Anbindung von Dibbersen, Trelde und Reindorf auch innerstädtische Verkehrsaufgaben.

An Schultagen fahren zusätzlich zahlreiche Schulbusse sternförmig aus dem ganzen Landkreis nach Buchholz und nachmittags wieder zurück. Diese Busse sind öffentlich und können von jedermann genutzt werden. Da Buchholz bedeutender Berufsschulstandort ist, ergeben sich Fahrtmöglichkeiten in fast alle Ortschaften des Landkreises Harburg. Zentrale Umsteigehaltestelle für den Schülerverkehr ist der ZOB.

In der Sommersaison verkehren im Gebiet des Naturparks drei Freizeitbuslinien, die so genannten Heide-Shuttles. Die Fahrten mit den Bussen sind kostenlos und durch einen Fahrradanhänger am Bus ist eine kostenlose Mitnahme von Fahrrädern möglich. Mit diesen Bussen gelangt man nach Niederhaverbeck inmitten der Heidelandschaften der Lüneburger Heide. Die Busse fahren zwischen Juli und Oktober durchgängig an jedem Wochentag und auch an Sonn- und Feiertagen.

Genau wie im Bahnverkehr gilt für Busfahrten seit Ende 2004 der HVV-Tarif.

Bildung

Buchholz verfügt über sechs Grundschulen, eine Oberschule, zwei Schulzentren mit weiterführenden Schulen (Gymnasium, Realschule), Berufsbildenden Schulen, einer Integrierten Gesamtschule und einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen sowie über eine Kreisvolkshochschule (KVH). Zudem sind im Bereich der Kernstadt zahlreiche Weiterbildungszentren wie zum Beispiel die Grone Schule angesiedelt. Im Stadtteil Dibbersen ist die private August-Hermann-Francke-Schule ansässig.

Rettungskräfte

Das Krankenhaus Buchholz hat 302 Betten und gehört zusammen mit dem Krankenhaus Winsen dem Elbe-Heide-Krankenhausverbund an, der mehrere Kliniken im südlichen Hamburger Umland umfasst.

Sicherheit

In Buchholz befindet sich eine Polizeistation sowie die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Buchholz, die mit ihren örtlichen Feuerwehren in Buchholz, Dibbersen, Holm, Sprötze und Trelde für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe sorgt. Innerhalb der Feuerwehr hat sich eine Tauchergruppe gebildet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die in Buchholz leben

Ehrenbürger

  • Kurt Jung, 1947–1968 im Gemeinderat (Verleihung der Ehrenbürgerschaft 1968)
  • Hermann Gerdau, langjähriges Ratsmitglied (1972)
  • Ludwig Kröger, ehemaliger Bürgermeister (1976)
  • Adolf Matthies, ehemaliger Bürgermeister (1976)
  • Walter Kludas, Heimatforscher (1980)
  • Margareta Braasch, 20-jährige Tätigkeit zum Wohle von Buchholz (1987)
  • Richard Heuer, Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Holm-Seppensen seit 1945 (1987)
  • Werner Böhring, langjähriger Bürgermeister und Ortsbürgermeister von Sprötze und Schiedsmann der Stadt Buchholz (1997)
  • Dieter Hoppe, 30-jährige ehrenamtliche Arbeit (2002)
  • Hans Heinrich Schmidt, ehemaliger Bürgermeister, langjähriges ehrenamtliches Engagement (2002)
  • Ute Schui-Eberhart, langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe (2015)

Dem damaligen Staatsrat und NSDAP-Gauleiter Otto Telschow wurde am 23. Januar 1941 anlässlich seines 65. Geburtstages auf Vorschlag des Bürgermeisters durch den Gemeinderat das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Buchholz verliehen. Diese Würde wurde ihm auf der Sitzung des Buchholzer Stadtrates vom 3. Juni 2008 einstimmig aberkannt.

Literatur

  • Heinrich Hoyer, Willi Wegewitz, Diedrich Hinrichs, Hermann Burgdorf, Hans-Jürgen Kludas, Walter Kludas, Hans Schmidt, Pastor J. Bottermann, u.a. 500 Jahre Buchholz – ein Festbuch zur 500-Jahrfeier herausgegeben von der Gemeinde Buchholz, Kreis Harburg, Gesamtherstellung J.J. Augustin Glückstadt 1950
  • Walter Kludas: Buchholz. Gesicht und Geschichte eines Heide-Ortes. herausgegeben von der Stadtverwaltung Buchholz i. d. N., Buchholz in der Nordheide 1981.
  • Walter Kludas: Buchholz in der Nordheide Band II. Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart mit Erzählungen herausgegeben von der Stadtverwaltung Buchholz i. d. N., Hans Christians Druckerei Hamburg 1983.
  • Birgit Diekhöner, Michael Kreidner, Helmut Hoffmeister, Jan Wiborg: Buchholz 1925–1945–Die verschwiegenen 20 Jahre. Buchholz 1986 (Zweite Auflage: Ahlborn, Buchholz 1988).
  • Werner Voß unter Mitwirkung von Thekla Scharsig: Das Dorf Buchholz (in der Nordheide) im Spiegel alter Urkunden. Voß, Rosengarten-Sottorf 1997 (Sottorfer Hefte; 2).
  • Buchholz in der Nordheide. Mit Texten von Martina Jürgens und Fotografien von Michael Zapf, Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2004.
  • Buchholzer Schriften. Herausgegeben vom Geschichts- und Museumsverein Buchholz in der Nordheide und Umgebung e. V., PD-Verlag, Heidenau seit 2006.
  • Carl-Günther Jastram: Buchholz und seine Schützen zu Kaisers Zeiten. ISBN 978-3-8482-5133-9, 2.Auflage 2012, 290 Seiten.
  • Carl-Günther Jastram: Buchholz und seine Schützen zu Zeiten der Weimarer Republik. ISBN 978-3-8482-1211-8, 2012, 276 Seiten.
  • Carl-Günther Jastram: Buchholz und seine Schützen zu Zeiten des Dritten Reiches. ISBN 978-3-8482-3230-7, 2012,318 Seiten.

Weblinks

Commons: Buchholz in der Nordheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 229.
  3. https://www.buchholz.de/rathaus/politik/wahlen/kommunalwahl-2011/
  4. https://buchholzblog.wordpress.com/2015/10/27/paukenschlag-in-der-kommunalpolitik-ratsherr-kristian-stemmler-tritt-in-die-partei-ein/ Kristian Stemmler tritt in Die PARTEI ein.
  5. Hauptsatzung der Stadt Buchholz in der Nordheide
  6. Webseite des Stadtorchesters Buchholz Seite aufgerufen am 7. April 2015
  7. Martin Weltner: Bahn-Katastrophen. Folgenschwere Zugunfälle und ihre Ursachen. München 2008. ISBN 978-3-7654-7096-7, S. 15.