Buchs SG

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SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Buchs zu vermeiden.
Buchs
Wappen von Buchs
Wappen von Buchs
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. Gallen St. Gallen (SG)
Wahlkreis: Werdenberg
BFS-Nr.: 3271i1f3f4
Postleitzahl: 9470
UN/LOCODE: CH BUC
Koordinaten: 753749 / 225954Koordinaten: 47° 10′ 0″ N, 9° 28′ 0″ O; CH1903: 753749 / 225954
Höhe: 448 m ü. M.
Höhenbereich: 438–2230 m ü. M.[1]
Fläche: 15,95 km²[2]
Einwohner: i13'605 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 853 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
43,7 %
(31. Dezember 2022)[4]
Stadtpräsident: Rolf Pfeiffer (parteilos)
Website: www.buchs-sg.ch
Lage der Gemeinde
Karte von BuchsSeealpsee (Appenzeller Alpen)SämtiserseeFälenseeSchwendiseeVoralpseeChapfenseeWalenseeLiechtensteinÖsterreichKanton Appenzell InnerrhodenKanton GraubündenWahlkreis RheintalWahlkreis SarganserlandWahlkreis ToggenburgBuchs SGGams SGGrabsSennwaldSevelen SGWartau
Karte von Buchs
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Buchs ist eine Stadt und eine politische Gemeinde im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Sie ist Zentrum der Region Werdenberg und gehört zum gleichnamigen Wahlkreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf Buchs SG
Historisches Luftbild aus 500 m von Walter Mittelholzer von 1919

Im Osten grenzt die Gemeinde an das Fürstentum Liechtenstein, der Rhein ist die Gemeinde- und Staatsgrenze. Durch eine Strassen- und eine Eisenbahnbrücke über den Alpenrhein ist sie mit der liechtensteinischen Gemeinde Schaan verbunden. Ausserdem grenzt Buchs an die Gemeinden Grabs, Gams, Sevelen und Sennwald, im Fürstentum Liechtenstein ausserdem noch an die Gemeinden Eschen und Vaduz. Der tiefste Punkt liegt auf 441 m ü. M. und der höchste Punkt ist auf dem Glannachopf mit 2232 m ü. M.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 10,6 °C, wobei im Januar mit 1,4 °C die kältesten und im Juli mit 19,4 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 75 Frosttage und 15 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 54, während im Schnitt 10 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz befindet sich in der Gemeinde Vaduz, auf einer Höhe von 457 m ü. M., knapp 6 km südöstlich des Stadtzentrums (Luftlinie).

Vaduz
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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16
7
 
 
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10
2
 
 
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6
-1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[5]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Vaduz
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,4 2,7 6,8 10,7 14,7 17,9 19,4 19,1 15,0 11,1 5,7 2,2 10,6
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,0 6,8 11,8 16,0 20,1 23,2 24,9 24,3 20,0 15,7 9,5 5,5 15,3
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,0 −1,1 2,3 5,6 9,7 13,0 14,6 14,6 10,8 6,9 2,2 −1,1 6,3
Niederschlag (mm) 41 34 54 57 90 116 130 144 96 68 56 54 Σ 940
Sonnenstunden (h/d) 2,3 3,2 4,2 5,2 5,4 6,0 6,4 5,9 4,9 3,7 2,2 1,8 4,3
Regentage (d) 7,4 6,6 9,0 8,9 11,8 12,9 13,2 13,3 10,1 8,7 8,7 8,7 Σ 119,3
Luftfeuchtigkeit (%) 75 69 66 63 67 70 71 74 76 76 77 77 71,8
T
e
m
p
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a
t
u
r
5,0
−2,0
6,8
−1,1
11,8
2,3
16,0
5,6
20,1
9,7
23,2
13,0
24,9
14,6
24,3
14,6
20,0
10,8
15,7
6,9
9,5
2,2
5,5
−1,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1831 1850 1900 1950 2000 2010
Einwohner 1'781 2'015 3'851 5'204 10'399 11'242

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das erste Mal wurde Buchs erwähnt als Pogio im Testament des Churer Bischofs Tello aus dem Jahr 765. Später heisst der Ort Bucas, Bugu, Bougu, Puges und 1484 schliesslich Bux. Im 9. Jahrhundert findet man eine Kirche St. Jörgen urkundlich erwähnt. Buchs gehörte ursprünglich zum alträtoromanischen Sprachgebiet Unterrätiens.[6] Das Alemannische verdrängte jedoch die rätoromanische Sprache zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert.

Im Mittelalter gehörte der Ort zur Grafschaft Werdenberg. Von 1404 bis 1483 war die Landschaft Werdenberg dann bei den Grafen von Montfort-Tettnang. 1517 kaufte Glarus das Gebiet. 1526 wurde vom Glarner Landvogt Jost Tschudi auch in Buchs die Reformation eingeführt. 1798 kam die Gemeinde innerhalb der Helvetischen Republik zum Kanton Linth und 1803 schliesslich zum Kanton St. Gallen.

In der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober 1839 wütete ein Feuer im Dorfkern von Buchs. Infolge eines Föhnsturms breiteten sich die Flammen rasch aus. 36 Wohnhäuser und 30 Ställe verbrannten, und 40 Familien wurden obdachlos.[7]

Durch den Bau der Eisenbahnbrücke über den Rhein und der Eröffnung der Zugverbindung nach Feldkirch im Vorarlberg wurde Buchs im Jahr 1872 zum Grenzbahnhof. Dank des einige Jahre später erfolgten Anschlusses an die Arlbergbahn lag Buchs fortan an der internationalen Bahnverbindung von Wien nach Paris und wurde zum internationalen Lager- und Umschlagplatz.[8]

Seit 2015 nennt sich die politische Gemeinde Buchs «Stadt Buchs». Die Anpassung der Gemeindeordnung wurde anlässlich einer Bürgerversammlung einstimmig beschlossen.

Gemeindelogo bis Ende 2014
Das Logo der Stadt Buchs SG seit Anfang 2015.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappenbeschreibung: Das Buchser Wappen zeigt in Grün einen silbernen Pfahl, belegt mit dreilappiger schwarzer Kirchenfahne mit goldenen Ringen und Fransen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Buchs hat einen Stadtrat, der aus 7 Mitgliedern besteht. Die aktuelle Zusammensetzung ist wie folgt: Stadtpräsident Rolf Pfeiffer(parteilos), die Vize-Stadtpräsidentin Katrin Frick (FDP), die Stadträtin Petra Näf (FDP), die Stadträte Markus Hofmänner (Die Mitte), Fred Rohrer (parteilos), Andreas Schwarz (FDP) und Heinz Rothenberger (parteilos).[9]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Buchs: SVP 29,3 %, FDP 19,5 %, SP 17,0 %, CVP 11,0 %, Grüne 9,1 %, glp 6,3 %, EVP 4,0 %, EDU 1,7 %, parteifrei SG 1,1 %.[10][11]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als eines der grössten städtischen Zentren zwischen Chur und dem Bodensee ist Buchs beliebter Einkaufsort und auf Grund der Interstaatlichen Hochschule für Technik NTB Buchs zudem ein regionales Bildungszentrum.

Der Bahnhof Buchs ist als Grenzbahnhof für den internationalen Personen- und Güterverkehr mit Rangierbahnhof überregional bekannt. Buchs liegt an der Hauptstrasse 13 und 16 und hat einen Autobahnzubringer an der A13.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Rats- und Gerichtshaus an der St. Gallerstrasse, ein vornehmer, neubarocker Bau, beeindruckt nicht nur durch sein Äusseres, auch das Innere trägt noch immer die Zeichen der damaligen Epoche. Direkt dahinter steht ein kleineres Gebäude gleichen Stils, einst Polizeiwohnung und Gefängnis.

Die Reformierte Kirche wurde in den Jahren 1931/32 erbaut. Die Katholische Kirche Herz Jesu ist ein in den Jahren 1964 bis 1965 erstellter Bau des Architekten Justus Dahinden.

Das Schloss mit dem Städtchen Werdenberg auf Grabser Gemeindegebiet ist ein besonderer Anziehungspunkt für Buchs. Bei der Gründung des Kantons St. Gallen wurde durch Schiedsspruch der Gemeinde Grabs das Schloss mit Städtchen Werdenberg und der Gemeinde Buchs der Werdenbergersee zugeteilt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Greifvogelpark am südlichen Stadtrand, in dem über 60 Vogelarten aus aller Welt zu sehen sind; am Wochenende gibt es dort «Flugshows» mit den Greifvögeln.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buchs SG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Schloss Werdenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Klimanormwerte Vaduz. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. April 2022; abgerufen am 2. Mai 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meteoschweiz.admin.ch
  6. Valentin Vincenz: Buchs (SG). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. August 2004.
    Dieser Abschnitt basiert weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  7. Hansruedi Rohrer: Schon früher Kampf gegen den «roten Hahn» in Buchs. In: buchsaktuell. Stadt Buchs, April 2009, S. 53–54, abgerufen am 10. August 2020.
  8. Hanna Rauber: Die Geschichte der Buchser Bahnhofstrasse. Werdenberger Jahrbuch, 2018, abgerufen am 8. August 2020.
  9. Stadtrat Buchs
  10. Bundesamt für Statistik: NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1). In: Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. 8. August 2019, abgerufen am 1. August 2020.
  11. Erneuerungswahl des Nationalrates. Abgerufen am 3. August 2020.