Budapester Börse

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Gebäude der Börse (Krisztina körút 55)
Börsenpalast (1905, Szabadság tér)

Die Budapester Börse (ungarisch Budapesti Értéktőzsde) ist der Handelsplatz für Wertpapiere in Ungarn. Seit 2022 befindet sich der Sitz der Börse in der Krisztina körút 55 im I. Bezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Börse wurde 1864 durch den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. in Pest gegründet und entwickelte sich zur Jahrhundertwende zu einem florierenden Wertpapierhandelsplatz. Während der Weltwirtschaftskrise wurde die Börse am 14. Juli 1931 geschlossen und erst 1932 schrittweise wiedereröffnet.[1]
Mit Beginn der kommunistischen Herrschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ungarische Unternehmen sukzessive verstaatlicht und der Aktienhandel dementsprechend eingestellt. Auch das Vermögen der Börse ging in Staatseigentum über. Nach den Friedlichen Revolutionen 1989 und der Ausrufung der liberalen Dritten Republik wurde die Wiedereröffnung der Börse forciert, und der Handel am 21. Juni 1990 wieder aufgenommen.[2]

Im Februar 2003 vereinbarte die Budapester Börse eine Zusammenarbeit mit der Deutsche Börse AG, wodurch ungarische Aktien-Broker innerhalb der gesamten Infrastruktur des Xetra-Systems Handel betreiben können.

2008 hielt die Wiener Börse bzw. CEE Stock Exchange Group (CEESEG) eine Mehrheit von 50,5 % der Unternehmensanteile. Im Januar 2010 ging die Börsengesellschaft in der CEESEG AG auf. Die technische Integration durch Umstellung auf das gemeinsame Xetra-Handelssystem wurde im Dezember 2013 abgeschlossen.[3]

Am 20. November 2015 erwarb die Ungarische Nationalbank Magyar Nemzeti Bank (MNB) von der CEESEG AG und der Oesterreichischen Kontrollbank AG, die zu diesem Zeitpunkt 68,8 Prozent hielt, eine Mehrheit von 75,8 Prozent der Aktienanteile.[4]

Indizes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leitindex der Börse ist der BUX, der die Kursentwicklung der 16 größten ungarischen Aktienunternehmen abbildet. Weitere sechzehn Unternehmen mittlerer Größe werden im BUMIX abgebildet. Mit dem Central European Blue Chip Index (CETOP) erweiterte die Börse ihr Einzugsgebiet über die nationalen Grenzen: dieser Korb von 20 Unternehmensaktien enthält auch Werte aus angrenzenden Ländern.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tamás G. Korányi, Nóra Szeles: 1914-1948: From One World War to Another. In: An Exchange is Born. Budapester Börse, 2007, abgerufen am 15. Juni 2022 (englisch).
  2. Tamás G. Korányi, Nóra Szeles: From 1990 Until Today: Rebirth. In: Birth of an Exchange. Budapester Börse, 2007, abgerufen am 15. Juni 2022 (englisch).
  3. Pressemitteilung der Deutschen Börse vom 5. Dezember 2013
  4. Budapest Stock Exchange is once again in Hungarian hands (Presseerklärung)
  5. Market overview. In: bse.hu. Budapester Börse, abgerufen am 15. Juni 2022 (englisch).