Buhlbronn

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Buhlbronn
Große Kreisstadt Schorndorf
Das Buhlbronner Wappen, ist ein gelber Brunnen auf grünem Grund mit weißer (silberner) Umrahmung.
Koordinaten: 48° 51′ N, 9° 31′ OKoordinaten: 48° 50′ 42″ N, 9° 31′ 4″ O
Höhe: 392 m
Fläche: 2,73 km²
Einwohner: 814 (31. Jan. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 298 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 73614
Vorwahl: 07181
Buhlbronn im Januar 2021
Die Kelter am alten Platz

Buhlbronn ist mit rund 810[2] Einwohnern (Stand Januar 2021) der kleinste Stadtteil von Schorndorf. Er liegt auf knapp 400 Metern Höhe auf den Berglen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Funde aus der Steinzeit und Wasserrohrteile aus vermutlich römischer Zeit deuten darauf hin, dass die Randhöhen der Berglen bereits seit über 3000 Jahren besiedelt sind.

Buhlbronn im württembergischen Forstlagerbuch, 1686

Erstmals urkundlich erwähnt wird Buhlbronn 1344 in einer Auflistung eines Cannstatter Lagerbuchs als einer von 16 zur Buocher Pfarrei gehörenden und dem Domstift Konstanz zehntpflichtigen Orten.

Buhlbronn und der zugehörige Metzlinsweiler Hof gehörten im 15. Jahrhundert zum Kloster Adelberg. Dieses erwarb 1411 von Georg von Urbach und 1412 von Volkhart von Vellberg Gebiete und war ab 1524 alleiniger Grundherr der Gemarkung von Buhlbronn. Bis 1819 war Buhlbronn politisch dem Stab Steinenberg (Rudersberg) des Klosteramts Adelberg zugeordnet; danach wurde es selbständig. Die Eigenverwaltung endete mit der Eingemeindung in die Stadt Schorndorf in Folge der Gebietsreform vom 1. Januar 1972.[3]

Seit 1891 gehört Buhlbronn kirchlich zu Schornbach (zuvor Buoch, dann ab 1450 zu Oppelsbohm), hat aber seit 1971 seine eigene evangelische Kirche.[4] Im 19. Jahrhundert war der Ort als Zentrum von Obst- und Beerenanbau bekannt; heute ist er durch seine Lage mit vielen Aussichtspunkten mit Blick ins Rems- und Wieslauftal und bis zur Schwäbischen Alb touristisch von Interesse.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der 1972 eingegliederten Gemeinde Buhlbronn bildet eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem aus acht Mitgliedern bestehendem Ortschaftsrat.[5]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Buhlbronner Wappen zeigt einen gelben (goldenen) Brunnen, der an die Ursprünge des Ortsnamens erinnert (Brunnen am Bühl), auf grünem Grund mit weißer (silberner) Umrahmung. Im Wappenbuch des Landkreises Waiblingen von 1970 steht geschrieben: „Ein eigenes Wappen, dessen Figuren in Bezug auf die volksetymologische Ortsnamendeutung «Brunnen am Bühl» redend sind und gleichzeitig an der Lage der Ortschaft auf einem freien Höhenrücken erinnern, nahm die Gemeinde Buhlbronn im Jahre 1960 nach Beratung durch die Archivdirektion an.“

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kriegerdenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kriegerdenkmal an der Weggabelung vor dem ehemaligen Schulhaus wurde 1922 erbaut und 1955 erweitert. Das Ehrenmal für 20 Gefallenen des Ersten Weltkrieges wurde aus feinkörnigem Schilfsandstein von dem Steinmetzmeister Wilhelm Hermann aus Schorndorf mit Material aus einem Maulbronner Steinbruch erbaut. Vor der Anlage wurden zwei Linden gepflanzt und Sitzbänken aufgestellt. Eingeweiht wurde das Denkmal am 26. November 1922. Mit der Pflege der Gedenkstätte wurde die Schule beauftragt.

Nach dem Zweiten Weltkriege war eine Erweiterung notwendig geworden. Im Mai 1955 wurde das erweiterte Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Namen von 17 weiteren Gefallenen, einschließlich von Heimatvertriebenen, sowie die Namen von fünf Vermissten wurden ergänzt. Um die Gedenkstätte wurde eine Einfriedung von Natursteinen mit niedrigem Holzzaun angelegt.

Das Sühnekreuz

Das Sühnekreuz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen zum Bau des Buhlbronner Sühnekreuzes sind bisher nicht vorhanden. Der linke Arm des aus hartem Sandstein gehauenen Kreuzes soll angeblich um 1900 von spielenden Kindern abgebrochen worden sein. Zwei Eisenklammern halten das Kreuz zusammen. Die einzige Aufzeichnung zu dem Kreuz findet sich im „Concept-Buch“ des Gemeindearchivs. Am 18. Januar 1837 wird vermerkt, dass „sich von Altertümern hier nichts befindet, als mitten im Ort ein steinernes Kreuz, worauf die Kontur eines unbekannten Objekts, möglicherweis eine Flasche eingehauen ist“.

Freibad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Badebetriebe Schorndorf betreiben in Buhlbronn ein kleines Freibad mit Aussicht ins Bodenbachtal.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buhlbronn ist über die Kreisstraße 1873, die von Schorndorf nach Winnenden führt, angebunden. Es existieren Verbindungsstraßen in die Nachbarorte Streich, Schornbach und Miedelsbach. Eher selten verkehrt die Buslinie 244 des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart; teilweise von Schorndorf über Buhlbronn zu Zielen in Berglen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Buhlbronn. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Schorndorf (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 29). J. B. Müller, Stuttgart 1851, S. 131–132 (Volltext [Wikisource]).
  • Horst Lässing (Hrsg.): Heimat und Arbeit: Der Rems-Murr-Kreis. Konrad Theiss, Stuttgart 1980, ISBN 3-8062-0243-5, S. 299

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Buhlbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wirtschaftsstandort Schorndorf. (PDF; 276 kB) Stadt Schorndorf, März 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
  2. "Auszug aus schorndorf.de/Buhlbronn".
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 459.
  4. Friedenskirche Buhlbronn, abgerufen am 13. Februar 2021
  5. Hauptsatzung der Stadt Schorndorf in der Neufassung vom 24. Juli 2000, zuletzt geändert am 30. Mai 2018
  6. https://baederbetriebe.stadtwerke-schorndorf.de/buhlbronn/oeffnungszeiten-und-preise/