Bull (Computerhersteller)

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Bull S.A.

Logo
Rechtsform S.A.
ISIN FR0000052607
Gründung 1931
Sitz Les Clayes-sous-Bois Frankreich Frankreich
Leitung Philippe Vannier (Chairman & CEO)
Mitarbeiterzahl 8600
Umsatz 1,26 Mrd. Euro
Branche Informationstechnik
Website www.bull.com
Stand: 2013
Ehemaliges Logo
Aktie über 50 Francs der Compagnie des Machines Bull S. A. von 1963

Die Bull S.A. ist ein französischer Computerhersteller mit Sitz in Les Clayes-sous-Bois bei Paris und gehört heute zum IT-Dienstleister Atos.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bull wurde 1931 als H.W. Egli Bull in Paris gegründet, um die Patente des norwegischen Erfinders Fredrik Rosing Bull zu vermarkten.
  • 1933 wurde H.W. Egli Bull in Compagnie des Machines Bull (CMB) umbenannt.
  • Zunächst stellte die Firma Drucker und Lochkartenstanzer her, ab 1951 auch Computer.
  • 1960 wurde die deutsche Niederlassung mit dem Namen Bull Deutschland Lochkarten GmbH in Köln gegründet.
  • Von 1964 bis 1970: Zusammenschluss mit General Electric unter dem Namen Bull-General Electric.
  • Von 1970 bis 1975: Zusammenschluss mit Honeywell unter dem Namen Honeywell-Bull.
  • Von 1975 bis 1982: Zusammenschluss mit CII unter dem Namen CII – Honeywell-Bull. Die Firma bezog das ehemalige Hauptquartier der NATO in Europa in Louveciennes bei Paris. Von 1994 bis 2004 war dies auch der Sitz der Firma.[1]
  • In den 1970ern wurde die Programmiersprache Ada 95 (ISO/IEC 8652) von Jean Ichbiah bei Bull Computer entworfen.
  • 1983 übernahm Bull die Firma R2E, den Hersteller des Micral.
  • 1982 wurde das Unternehmen unter dem Namen Groupe Bull verstaatlicht und mit anderen damaligen französischen Computerherstellern verschmolzen, 1994 aber wieder privatisiert.
  • 1989 wurde Zenith Data Systems erworben, jedoch 1997 wieder verkauft.
  • 2000 wurde die Chipkarten-Sparte an die Schlumberger N.V. verkauft, welche diese als Axalto wiederum an GemPlus verkaufte, woraus die Gemalto entstand.
  • Mai 2014: Bull wird von Atos, einem französischen IT-Outsourcing-Dienstleister übernommen.
  • April 2015: Das Logo des Unternehmens wird blau und passt sich damit der Atos Unternehmensfarbe an. Die Domains Bull.de sowie Bull.com werden auf Atos Server umgeleitet.

Europäischer und weltweiter Anbieter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Honeywell-Bull-DPS-7-Großrechner
Honeywell-Bull-Festplatte
High End PL6460R Escala PL3250R

Heute ist Bull in über 50 Ländern als europäischer Hauptanbieter offener Informationssysteme vertreten[2] und somit ein wichtiger europäischer Vertreter in der Informationstechnik. Zudem ist die Firma Spezialist im Umfeld der Großrechner, wie beispielsweise der TERA-10.[3]

In der am 23. Juni 2009 auf der internationalen Supercomputerkonferenz ISC2009 veröffentlichten Top-500-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer ist das Juropa-System – zusammengesetzt aus Bull Novascale und Sun-Blades – unter den Top 10 gelistet.[4]

Produktlinien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Server

  • GCOS Mainframes: DPS 7000 und DPS 9000 für Bulls proprietäres Betriebssystem GCOS (GCOS-7 und GCOS-8) (mit CMOS-ASICs)
  • AIX Server: Escala basierend auf IBMs Power-Prozessor (sind umgelabelte pSeries-Server von IBM). Allerdings wird AIX von einer bis zu 50 Köpfe starken Entwicklergruppe von Bull mit entwickelt. Die Power6-basierten pSeries Entry/Midrange-Systeme stammten ebenfalls von Bull.
  • Intel Server: novascale bullion und NovaScale Universal basierend auf Intel Xeon. Die novascale bullion unterstützt bis zu 160 Intel Xeon Prozessorkerne und bis zu 2 Terabyte RAM und wird in großen Konsolidierungsprojekten mit VMware eingesetzt.

Storage

  • Speicherlösungen: OEM/Reseller von EMC², SUN-StorageTek, NetworkAppliance, Brocade, Symantec, CommVault; daneben spezifische Speicherlösungen unter dem Markennamen Bull StoreWay

HPC

  • Cluster basierend auf NovaScale mit GPGPUs und der Bull Advanced Server for Xeon software suite für HPC oder dem Microsoft® Windows® HPC Server 2008

Printer

  • Von 1961 bis 1991 stellte die Tochterfirma Bull Périphériques in Belfort Drucker her, zuerst Kettendrucker, kompatibel mit IBM Geräten, dann ab 1985 Non-Impact-Printer auf magnetischer Grundlage, eine Eigenentwicklung.[5]

Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1] Fédération des Equipes Bull (Vereinigung der Bull Angestellten). Abgerufen am 25. September 2021
  2. Offizielle Website – Über Bull (Memento des Originals vom 4. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bull.de Abgerufen am 23. Juli 2009.
  3. bull.com: French Atomic Energy Authority's Tera 10 supercomputer – developed with Bull NovaScale servers – is confirmed No.1 in Europe by TOP500's latest edition (Memento vom 24. November 2009 im Internet Archive)
  4. heise online – Top 500 der Supercomputer: Deutschland wieder gut dabei Abgerufen am 23. Juli 2009.
  5. [2] Fédération des Equipes Bull (Vereinigung der Bull Angestellten). Abgerufen am 25. September 2021
  6. Pressemitteilung – Bull und TÜV Rheinland kooperieren für umweltfreundlichere Rechenzentren (Memento des Originals vom 5. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bull.de Abgerufen am 23. Juli 2009.
  7. TÜV Rheinland: TÜV Rheinland attestiert den Stadtwerken Düsseldorf ein „Energieeffizientes Rechenzentrum“ (Memento vom 13. April 2009 im Internet Archive)