Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Mattersburg

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Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Mattersburg
Schulform Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium
Schulnummer 106016
Gründung 1924
Adresse

Hochstraße 1

Ort Mattersburg
Bundesland Burgenland
Staat Österreich
Koordinaten 47° 44′ 10″ N, 16° 24′ 3″ OKoordinaten: 47° 44′ 10″ N, 16° 24′ 3″ O
Träger Bund
Schüler 815[1]
Lehrkräfte 75[1]
Leitung Gerlinde Mihalits
Website www.brgmattersburg.at

Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Mattersburg ist eine Schule in der burgenländischen Bezirkshauptstadt Mattersburg.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Mattersburg befindet sich an der Hochstraße 1 und nimmt eine markante Position im Stadtbild ein. Das von 1934 bis 1936 errichtete Schulgebäude ist ein Spätwerk des Architekten Alfred Keller, der von der Heimatschutzarchitektur beeinflusst war. Es wurde ursprünglich als römisch-katholische Lehrerbildungsanstalt erbaut und ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, bei dem Alfred Keller den ersten Preis erhielt.[2] Das anschließende Seminargebäude wurde von 1953 bis 1954 nach Plänen von Robert Kramreiter errichtet.

Bildungsangebote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium setzt besondere Schwerpunkte im Bereich Fremdsprachen – unter anderem werden Ungarisch und Kroatisch angeboten – sowie im naturwissenschaftlichen Unterricht. Dazu zählt die Möglichkeit Geometrie als Hauptfach in der Unterstufe zu wählen. Außerdem gibt es eine Klasse für begabte Allroundsportler.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs gegründete Staatsbürgerschule für Knaben in Mattersburg wurde 1924 in eine Mittelschule umgewandelt: die Burgenländische Deutsche Mittelschule, die der Verwaltung des neuen Bundeslands Burgenland unterstand.[3] Der Schultyp der Deutschen Mittelschule hörte 1928 österreichweit zu bestehen auf. Die Mattersburger Mittelschule trug nun bis 1938 die Bezeichnung Burgenländisches Unter-Realgymnasium. In Ermangelung eines größeren Schulgebäudes konnte noch kein Vollbetrieb als Realgymnasium aufgenommen werden.

Nach dem Anschluss Österreichs beschlagnahmte die Schulbehörde das Gebäude der römisch-katholischen Lehrerbildungsanstalt in Mattersburg. Das nunmehr mit acht Schulstufen geführte Gymnasium konnte unter der Bezeichnung Staatliche Oberschule für Jungen kurzzeitig das Gebäude nutzen, wurde allerdings bereits ab 1942 in verschiedenen Behelfsquartieren wie einem Gasthof untergebracht, als die ehemalige Lehrerbildungsanstalt als Kriegslazarett gebraucht wurde. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb der Schule eingestellt.

1945 erfolgte die Wiederöffnung der Schule als Staatsrealgymnasium (mit gymnasialem Zweig), das 1946 in ein Bundesrealgymnasium (mit gymnasialem Zweig) und schließlich 1948 in ein Bundesrealgymnasium und Bundesgymnasium umgewandelt wurde. Das Gebäude der ehemaligen Lehrerbildungsanstalt, das wieder in das Eigentum der römisch-katholischen Kirche überging, wurde nun angemietet. Auch das 1933 in Eisenstadt gegründete römisch-katholische Knabenseminar war seit 1945/1946 dort untergebracht, erhielt jedoch 1953/1954 ein eigenes Seminargebäude direkt neben der Schule. 1964 wurde aus dem Bundesrealgymnasium und Bundesgymnasium ein Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium. Das Knabenseminar wurde 1998 geschlossen. Von 1999 bis 2002 wurde das Schulgebäude umgebaut und saniert.

Bekannte ehemalige Schüler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Maturajahr zur Person
Josef Bernhardt 1978 Künstler
Thomas Bugnyar Biologe und Verhaltensforscher
Gerhard Frasz 1957 Politiker
Rudolf Geißler 1976 Politiker
Paul Iby 1954 römisch-katholischer Bischof von Eisenstadt
Andreas Ivanschitz 2003 Fußballspieler (Schulwechsel nach Wien 1998)
Theodor Kery Politiker, Landeshauptmann des Burgenlands
Hertha Kräftner 1946 Schriftstellerin
Eduard Kutrowatz 1981 Pianist
Johannes Kutrowatz 1980 Pianist
Wolfgang Murnberger 1980 Filmregisseur und Drehbuchautor
Josef Ostermayer 1979 Politiker, Staatssekretär
Georg Pehm 1982 Politiker
Matthias Pinter Politiker
Franz Resch Politiker
Stefan Salzl Tierarzt und Politiker
Franz Sauerzopf 1950 Politiker
Emmerich Tálos 1962 Politikwissenschafter
Günter Widder 1959 Politiker
Johann Wildt Politiker
Ägidius Zsifkovics 1981 römisch-katholischer Bischof von Eisenstadt

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1924–1928 Rudolf Zechmeister[4]
  • 1928–1935 Josef Ruhs
  • 1935–1945 Hans Graf
  • 1945–1975 Friedrich Szmudits
  • 1976–1977 Anton Bürger (provisorisch)
  • 1977–1993 Franz Seba
  • 1994–2010 Herbert Kanz
  • 2010–2018 Karl Pinter
  • seit 2018 Gerlinde Mihalits

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Kriegler, Eduard Zimmermann: 70 Jahre Gymnasium Mattersburg im Burgenland. Dokumentation. Eigenverlag Johann Kriegler, Wiesen 1994.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gymnasium Mattersburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b BG BRG Mattersburg. In: ÖKOLOG. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  2. Alfred Keller. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
  3. Geschichte. In: brgmattersburg.at. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  4. Geschichte Direktoren. In: brgmattersburg.at. Abgerufen am 25. Oktober 2020.