Bunga Melati 5

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Bunga Melati 5 p1
Schiffsdaten
Flagge Malaysia Malaysia
andere Schiffsnamen

Melati 5 (seit 2013)

Schiffstyp Produkten- und Chemikalientanker
Heimathafen Port Klang
Reederei Malaysia International Shipping Corporation (MISC)
Bauwerft Hyundai Heavy Industries
Baunummer 1137
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 177,0 m (Lüa)
168,98 m (Lpp)
Breite 30,0 m
Seitenhöhe 15,2 m
Tiefgang (max.) 10,39 m
Vermessung 22.116 BRZ / 8.678 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 7.059 kW (9.598 PS)
Höchst­geschwindigkeit 14,5 kn (27 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 31.975 tdw
Tankkapazität 35.635,6 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nr. 9172258

Die Bunga Melati 5 ist ein mittlerweile als Melati 5 betriebener Produkten- und Chemikalientanker.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde unter der Baunummer 1137 auf der Werft Hyundai Heavy Industries gebaut. Die Fertigstellung erfolgte am 30. September 1999. Das Schiff kam unter der Flagge Malaysias für die Reederei Malaysia International Shipping Corporation (MISC) in Fahrt. Seit 2013 fährt das Schiff als Melati 5 unter der Flagge Hongkongs.

Piratenangriff im August 2008[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde am 29. August 2008 im Golf von Aden von somalischen Piraten überfallen und gekapert. Das Schiff befand sich mit rund 30.000 t petrochemischen Produkten auf der Fahrt von Yanbu in Saudi-Arabien nach Singapur. An Bord waren 41 Besatzungsmitglieder, 36 Seeleute aus Malaysia und fünf von den Philippinen.[2][3] Marineeinheiten, die sich zum Schutz der Handelsschifffahrt im Seegebiet aufhielten, konnten den Überfall nicht verhindern.[4] Das Schiff war bereits der zweite Tanker der Reederei MISC, der innerhalb kurzer Zeit gekapert worden war, nachdem die Bunga Melati Dua am 19. August in die Gewalt von somalischen Piraten geraten war. Infolge der Kaperung der Bunga Melati Dua waren von der Reederei MISC die Sicherheitsvorkehrungen an Bord ihrer durch den Golf von Aden fahrenden Schiffe erhöht worden. Dies konnte die erneute Kaperung eines Tankers der Reederei aber nicht verhindern.[5]

Schiff und Besatzung wurden am 27. September 2008 gegen eine Lösegeldzahlung freigelassen.[6] Über die Höhe der Lösegeldzahlung gibt es unterschiedliche Angaben.[7][8][9]

Das Schiff lief nach der Freilassung Dschibuti an.[3] Hier wurde die Besatzung abgelöst.[10] Die abgelösten Seeleute wurden nach Subang Jaya geflogen, wo sie am 4. Oktober 2008 ankamen.[7]

Folgen der Kaperung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

MISC ließ nach der Kaperung der Bunga Melati 5 ihre Schiffe vorerst nicht mehr durch den Golf von Aden fahren.[5]

Malaysia startete als Folge der Entführung der Bunga Melati Dua und der Bunga Melati 5 die Marineoperation „Operation Fajar“ und entsandte zum Schutz malaysischer Handelsschiffe und zur Unterstützung der internationalen Marineoperation gegen die Piraterie vor der Küste Somalias mehrere Kriegsschiffe in den Golf von Aden.[11] Die Reederei MISC ließ ihre Schiffe daraufhin wieder durch den Golf von Aden fahren.[12][13]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wird von einem von Hyundai Heavy Industries in Lizenz gebauten MAN-Dieselmotor mit 7066 kW Leistung angetrieben. Der Zweitakt-Sechszylindermotor wirkt auf einen Festpropeller. Das Schiff erreicht eine Geschwindigkeit von 14,5 kn.

Für die Stromerzeugung stehen drei Dieselgeneratoren mit jeweils 1000 kW Leistung (1250 kVA Scheinleistung) zur Verfügung. Weiterhin wurde ein Notgenerator mit 99 kW Leistung (124 kVA Scheinleistung) verbaut.

Das Schiff verfügt über 34 Ladungstanks, die zusammen 35.635,6 m³ fassen. Die Manifolds für den Ladungsumschlag befinden sich in etwa im Mittschiffsbereich. Das Schiff ist mit einem Kran für die Schlauchübernahme ausgerüstet. Der Kran kann beide Manifolds bedienen. Decksaufbauten und Maschinenraum befinden sich im hinteren Bereich des Schiffes.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Melati 5, Q88.com. Abgerufen am 24. August 2018.
  2. Malaysia’s MISC loses 2nd tanker to pirates, ICIS News, 1. September 2008. Abgerufen am 24. August 2018.
  3. a b Bunga Melati Lima Freed (Memento vom 25. August 2018 im Internet Archive), Bernama, 28. September 2008.
  4. Second Malaysian tanker with five Filipinos hijacked in Gulf of Aden, ABS-CBN News, 30. August 2008. Abgerufen am 24. August 2018.
  5. a b MISC bans ships from Gulf of Aden, Marine Log, 2. September 2008. Abgerufen am 24. August 2018.
  6. Rajesh Babu: Crew of pirate-held MISC vessel back in Malaysia (Memento des Originals vom 25. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ssig.gov.my, South-South Information Gateway, 4. Oktober 2008. Abgerufen am 24. August 2018.
  7. a b Crew of hijacked MISC ships back home safely, The Star Online, 4. Oktober 2008. Abgerufen am 24. August 2018.
  8. Danger on the high seas, World Finance, 17. Juni 2009. Abgerufen am 24. August 2018.
  9. Rene L. Siemens, Joshua J. Pollack, Jessica L. Freiheit: Piracy’s Impact on Insurance (Memento vom 25. August 2018 im Internet Archive), Risk Management Magazine, Risk and Insurance Management Society.
  10. Second MISC ship also freed by pirates after USD2 million ransom paid (Memento vom 25. August 2018 im Internet Archive), The Sun Daily, 30. September 2008.
  11. MISC containership gets antipiracy role, Marine Log, 1. Juni 2009. Abgerufen am 24. August 2018.
  12. Pirates Threaten Ship Traffic In Gulf of Aden, Monthly LNG Opinion, Poten & Partners, 23. Oktober 2008 (PDF, 103 kB). Abgerufen am 24. August 2018.
  13. Zulkifli Abd Rahman: Three navy vessels to protect Malaysian ships in Gulf of Aden, The Star Online, 5. September 2008. Abgerufen am 24. August 2018.