Burgberg (Gehrden)

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Burgberg

Blick von Westen auf den Burgberg mit dem Burgbergturm

Höhe 155 m ü. NHN [1]
Lage bei Gehrden; Region Hannover, Niedersachsen (Deutschland)
Gebirge Gehrdener Berg
Dominanz 3,1 km → Benther Berg
Schartenhöhe 70 m
Koordinaten 52° 18′ 52″ N, 9° 35′ 8″ OKoordinaten: 52° 18′ 52″ N, 9° 35′ 8″ O
Burgberg (Gehrden) (Niedersachsen)
Burgberg (Gehrden) (Niedersachsen)
Gestein Muschelkalk
Erschließung Waldwege
Besonderheiten Ringwallanlage Gehrdener Berg
Gehrdener Burgbergturm
fd2

Der Burgberg ist die nördlichste und mit etwa 155 m ü. NHN[1] die höchste Erhebung des bei Gehrden gelegenen Höhenzugs Gehrdener Bergs in der niedersächsischen Region Hannover. Auf ihm befinden sich die Ringwallanlage Gehrdener Berg und der Gehrdener Burgbergturm.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Burgberg erhebt sich im Nordteil des Gehrdener Bergs. Er liegt im Stadtgebiet von Gehrden, dessen Kernort sich direkt östlich der Erhebung ausbreitet. Nordöstlich liegt am Benther Berg (ca. 173 m) Benthe, nordnordöstlich Everloh, nordnordwestlich Ditterke und westnordwestlich Leveste; sie alle sind Gehrdener Ortsteile. Südlicher Nachbar ist der Köthnerberg (ca. 136 m). Nach Osten und Norden fällt die Landschaft des Burgbergs zur Haferriede ab, deren Wasser durch die Möseke die nordwestlich der Erhebung fließende Südaue erreicht, und nach Westen zum Levester Bach.

Auf dem Burgberg liegen Teile des Landschaftsschutzgebiets Gehrdener Berg (CDDA-Nr. 321028; 1968 ausgewiesen; 8,5 km² groß).[2][3] Er ist bewaldet; vorherrschende Baumart ist die Rotbuche.

Naturräumliche Zuordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Burgberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Niedersächsische Börden (Nr. 52), in der Haupteinheit Calenberger Lößbörde (521) und in der Untereinheit Hannoversche Börde (521.0) zum Naturraum Gehrdener Lößhügel (521.01).

Ringwall und merowingerzeitliche Bestattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Burgberg befinden sich die früher als Cheruskerburg beschilderten Reste einer Ringwallanlage, deren frühere Funktion und Datierung noch Forschungsgegenstand sind.

1997 wurden in einem Wohngebiet am Hang des Burgberges zwei Körpergräber aus der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts während der Merowingerzeit entdeckt. Die dabei gefundenen Grabbeigaben werden im Stadtmuseum Gehrden gezeigt.

Burgbergturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Burgbergturm Gehrden mit den Resten des einstigen Schullandheimes (2015)

Auf der Kuppe des Burgberges wurde 1897/1898 durch den Gehrdener Maurermeister Krull ein Ausflugslokal mit einem 21 m hohen Aussichtsturm, dem Burgbergturm, aus vor Ort gebrochenem Muschelkalkbruchstein errichtet.[4] 1898 erhielt Gehrden auch eine Straßenbahnverbindung nach Hannover. Das Lokal war bis zum Ersten Weltkrieg ein beliebtes Ausflugsziel für erholungsuchende Bewohner aus den nahegelegenen Städten Linden und Hannover.

Das Lokal wurde verkauft und 1924 zum Schullandheim der Leibnizschule Hannover. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Lazarett, danach als Flüchtlingsunterkunft. Die Schule wurde 1945 mit der damaligen Herschelschule Hannover fusioniert, die in Nienstedt ebenfalls ein eigenes Landheim besaß,[5] welches früher wieder von der Schule genutzt werden durfte. Das Landheim auf dem Burgberg wurde bis 1961 ebenfalls genutzt, dann baufällig und 1964 an den hannoverschen Kaufmann Norbert Magis verkauft, der einen Teil des Gebäudes abbrechen ließ. 1985 kam der bis auf die Außenmauern verfallene Bau in Besitz der Stadt Gehrden, wurde instand gesetzt und wieder als Aussichtsturm nutzbar gemacht.

Der höchste Punkt des Burgbergs liegt etwa 20 Meter nordnordöstlich des Burgbergturms

Der Burgbergturm ist an zwei Sonntagen im Monat für je zwei Stunden kostenlos, sonst nach Vereinbarung, geöffnet.[6] Er steht unter Denkmalschutz.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Forst- und Wanderwege führen um und über den Burgberg, an dessen Südrand die Große Bergstraße den Gehrdener Berg überquert. Auf dem unteren Teil seines Osthangs liegt das Matthias-Claudius-Gymnasium Gehrden.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Gehrden wird auch als BurgBergStadt[7] bezeichnet. Es gibt in Gehrden die Burgbergschule,[8] die Burgberg Apotheke[9] und die im Calenberger Land erscheinende Zeitung burgbergblick.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b topographische Karte des Burgbergs auf umweltkarten-niedersachsen.de
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Gehrdener Berg (LSG–H 24), abgerufen am 3. Januar 2015, auf hannover.de (PDF, 42,94 kB)
  4. Burgbergturm, abgerufen am 3. Januar 2015, auf gehrdener-ansichten.de
  5. Die Herschelsschule – es gab sie schon einmal! (Memento vom 25. April 2016 im Internet Archive), abgerufen am 4. Januar 2015, auf schulcms.de
  6. Der Burgbergturm (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive), Öffnungszeiten des Burgbergturms, abgerufen am 4. Januar 2015, auf findcity.de
  7. Die BurgBergStadt Gehrden … (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 4. Januar 2015, auf findcity.de
  8. Schulverbund (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive) (u. a. mit Oberschule Gehrden), abgerufen am 4. Januar 2015, auf gehrden.de
  9. Burgberg Apotheke (Gehrden), abgerufen am 4. Januar 2015, auf burgberg-apotheke.de
  10. burgbergblick, abgerufen am 4. Januar 2015, auf burgbergblick.de