Burgstall Burg (Herborn)

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Burgstall Burg
Mittelteil der Fundamentreste der Burgmauer mit Ringturmansatz oberhalb

Mittelteil der Fundamentreste der Burgmauer mit Ringturmansatz oberhalb

Alternativname(n) Burg bei Burg, Burg, Türmchen
Staat Deutschland
Ort Herborn-Burg
Entstehungszeit Pfalz: um 800 bis 900, Burg: Beginn 13. Jh.
Burgentyp Ortslage, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Niederadel
Bauweise Steinfundamente, Rest unbekannt
Geographische Lage 50° 42′ N, 8° 18′ OKoordinaten: 50° 41′ 58″ N, 8° 18′ 12,5″ O
Höhenlage 235 m ü. NN
Burgstall Burg (Hessen)
Burgstall Burg (Hessen)

Der Burgstall Burg, auch Burg bei Burg[1] genannt, ist eine abgegangene frühmittelalterliche Spornburg oberhalb der Burger Kirche auf dem „Breiten Berg“ bei 235 m ü. NN im Stadtteil Burg in Herborn im hessischen Lahn-Dill-Kreis in der Straße Am Türmchen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die spätere Burg geht vermutlich auf eine karolingische Pfalzanlage zurück, die zwischen 700 und 800 wohl in Ergänzung des Herborner Königshofes auf dem Bergsporn errichtet wurde.[2]

Wann und von wem dann die Burg erbaut wurde, ist nicht exakt belegbar. Möglicherweise in den Auseinandersetzungen der Dernbacher Fehde um die Herborner Mark durch die Grafen von Nassau zerstört, wurde sie wohl früh aufgegeben und verlassen. Eine urkundliche Erwähnung im Jahre 1263 weist auf den von der Burg abgeleiteten Ortsnamen mit gleichnamigen Ortsadel hin. Die Adelsfamilie benannte sich nach der Burg von 1206 (urkundliche Erstnennung) bis zu ihrem Aussterben im 14. Jahrhundert.[3] Die Burg wird auch als militärische Ergänzung der kirchlichen und weltlichen Zentralfunktionen Herborns gesehen.[4]

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1964 wurden bei Wegearbeiten oberhalb der Burger Kirche Mauerreste, vermutlich Turmfundamente mit Treppchen, gefunden.[5] Weitere Untersuchungen erfolgten 1971.[6] Mauerreste eines Westtores und Fundamente eines Rundturmes sind heute erhalten und vorbildlich gepflegt in ein Privatgrundstück integriert. Ein Schild weist auf die ehemalige Anlage hin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 417 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgstall Burg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Den gleichen Namen hat auch ein Burgstall in Baden-Württemberg
  2. Knappe, S. 417 unten
  3. Knappe, S. 418
  4. Burg bei herborn.de (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive)
  5. (Hrsg.) Amt f. Bodendenkmalpflege im Regierungsbezirk Darmstadt u. a.: Fundberichte aus Hessen, Jahrgang 5/6 (1965/66), Vlg. Habelt, Bonn 1967, 191 Seiten
  6. Knappe, S. 418 oben