Caldera (Krater)

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Caldera (9,5 km Durchmesser und 600 m Tiefe) des Vulkans Mount Aniakchak in Alaska mit darin gebildetem kleineren Vulkankegel
Pico do Fogo (Fogo): halbrunde Caldera mit fast senkrechten Wänden
Teide (Teneriffa) und die Caldera, Blick vom Guajara
Caldera des Vulkans Pinatubo mit Kratersee
Caldera von Santorin
Falschfarben-Satellitenaufnahme des Tobasees, der 100 km langen und 30 km breiten Caldera eines Supervulkans
Lagoa Azul und Lagoa Verde auf Sao Miguel (Azoren)
Bild des Sakura-Jima. Der Vulkan liegt innerhalb der Bucht, die von der Aira-Caldera geformt wurde.
Mit Eis gefüllte Caldera des Vulkans Katla unter der Eiskappe des Gletscherschildes Mýrdalsjökull in Südisland

Eine Caldera (spanisch caldera, deutsch ‚Kessel‘, portugiesisch Caldeira) ist eine kesselförmige Oberflächenform vulkanischen Ursprungs.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calderen entstehen entweder durch explosive Eruptionen (Sprengtrichter)[1] oder durch den Einsturz oberflächennaher Magmakammern eines Zentralvulkans, die zuvor durch Ausbrüche entleert worden sind. Explosionscalderen und Einsturzcalderen sind oft schwer voneinander zu unterscheiden, zumal der Boden einer jungen Caldera oft durch ausströmende Lava überdeckt wird. Nachdem die Lava abgekühlt ist, füllen sich tiefliegende Calderen häufig mit Wasser und bilden dann einen Calderasee.

Calderen von Supervulkanen können gewaltige Ausmaße annehmen. So war die Caldera des ersten Yellowstone-Vulkanausbruchs 80 Kilometer lang und 55 Kilometer breit.

Ist der Vulkan weiterhin aktiv, können sich auf dem Boden einer Caldera erneut Vulkankegel bilden, wie dies beispielsweise beim Vesuv oder der Aira-Caldera geschehen ist. Diese Entstehung eines Vulkans auf einem alten Vulkan bezeichnet man als Somma-Vulkan.

Auch Calderen in Calderen werden beobachtet, etwa die Halemaʻumaʻu-Caldera am Boden der Kīlauea-Caldera.

Abgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Genetisch und/oder morphologisch den Calderen ähnliche aber nicht identische und deshalb anders bezeichnete Oberflächenformen sind:

  • Maare, die durch vulkanische Dampfexplosionen (phreatomagmatische Explosionen) entstehen und in der Regel kleiner sind als Calderen,
  • Vulkankrater, die den Austrittspunkt von Magma bezeichnen und ebenfalls kleiner sind als Calderen und
  • Kare, kesselförmige Täler, die von einem Gletscher ausgeschürft wurden.

Bekannte Calderen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den bedeutendsten Calderen gehören die des Teide (Teneriffa), der Tobasee (Sumatra), die Yellowstone-Caldera (USA) und die Caldera der Inselgruppe Santorin.

Die Caldera de Taburiente (La Palma), die ursprünglich namensgebend war, ist geologisch betrachtet vermutlich keine Caldera, sondern durch spätere Erosion entstanden.

Außerirdische Calderen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympus Mons auf dem Mars

Auf verschiedenen Himmelskörpern des Sonnensystems, die einen vergangenen oder rezenten Vulkanismus aufweisen, konnten auf von Raumsonden gewonnenen Aufnahmen Caldera-Strukturen entdeckt werden, die zum Teil deutlich größer sind als irdische Calderen. Auf dem vulkanisch aktiven Jupitermond Io wurden hunderte Calderen entdeckt, die einen Durchmesser von bis zu 400 km aufweisen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Calderen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Caldera – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Ahnert: Einführung in die Geomorphologie, 1996, 2009, ISBN 978-3-8252-8103-8, S. 280