Calliophis bivirgata

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Calliophis bivirgata

Calliophis bivirgata

Systematik
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Elapoidea
Familie: Giftnattern (Elapidae)
Unterfamilie: Echte Giftnattern (Elapinae)
Gattung: Calliophis
Art: Calliophis bivirgata
Wissenschaftlicher Name
Calliophis bivirgata
(Boie, 1827)

Die Blaue Bauchdrüsenotter (Calliophis bivirgata, Syn.: Maticora bivirgatus) ist eine giftige Schlangenart aus der Familie der Elapidae. Sie wird auch als Blaue Korallenschlange bezeichnet.[1][2] Das Verbreitungsgebiet befindet sich in Südostasien.

Vorkommen und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schlange lebt bodenbewohnend in Brunei, Indonesien, Malaysien, Singapur, Thailand, und Burma.[2] Man trifft sie auf Meereshöhen von 100 bis zu 1100 Metern an.

Drei Subspezies existieren:[2]

  • C. b. bivirgata – Indonesien
  • C. b. flaviceps – Indonesien, Malaysia, Thailand, Singapur, Burma
  • C. b. tetrataenia – Indonesien, Malaysia, Brunei

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich wurde die Blaue Bauchdrüsenotter zum Genus Maticora gezählt, bis phylogenetische Studien Hinweise erbrachten, dass die Schlange tatsächlich zu Calliophis zugehörig ist.[3]

Es handelt sich um eine mittelgroße Korallenschlange mit schlankem Körperbau. Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von etwa 1,8 Metern. Der Kopf ist rot, ebenso Schwanz und Unterseite. Der Rücken hat eine dunkelblaue bis schwarze Färbung und zeigt meist einen großen blauen[1] oder weißen Streifen an den Flanken.[4]

Häufig wird die Blaue Bauchdrüsenotter mit Schlegels Riednatter (Calamaria schlegeli) oder dem Rotkopfkrait verwechselt, da sich die Verbreitungsgebiete und das Äußere gleichen. Die Riednatter ist jedoch kleiner (bis etwa 50 cm Länge) und ungiftig, der Rotkopfkrait hingegen weist keine rote Unterseite auf.[1][2]

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blaue Bauchdrüsenotter ist eher selten anzutreffen und zeigt ein teilweise grabendes Verhalten, sie hält sich gerne unter totem Laubwerk von Wäldern auf. Als Beute kommen unter anderem auch andere Schlangen, wie etwa Kobras, in Frage. Bei Bedrohung flieht sie für gewöhnlich oder positioniert sich in defensiver Stellung mit aufgerichteter roter Schwanzspitze.[1]

Giftigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das starke Gift führte in der Vergangenheit gelegentlich schon zu menschlichen Todesfällen.[5] Außerdem sind die Giftdrüsen ungewöhnlich lang und erstrecken sich bis zu einem Viertel der Körperlänge.[5]

Anders als bei den übrigen Schlangen der Familie Elapidae enthält das Gift jedoch kein Neurotoxin.[5] Es handelt sich stattdessen um ein Zellgift, welches Muskelgewebe zerstören kann. Phosphodiesterasen fördern die Ausschüttung von Adenosin, was Hypotension zur Folge hat, zudem treten Entzündungen und Neurotransmitterblockaden in den gebissenen Tieren auf.[5] Die Natriumkanäle der Neuronen können sich nicht mehr schließen und es treten Krämpfe auf, die die Beute handlungsunfähig machen.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Boie F. 1827. Bemerkungen über Merrem's Versuchs eines Systems der Amphibien. 1te Lieferung: Ophidier. Isis von Oken 20: 508–566. (Elaps bivirgatus, p. 556).
  • Boulenger GA. 1896. Catalogue of the Snakes in the British Museum (Natural History). Volume III., Containing the Colubridæ (Opisthoglyphæ and Proteroglyphæ), ... London: Trustees of the British Museum (Natural History). (Taylor and FRancis, printers). xiv + 727 pp. + Plates I-XXV. (Doliophis bivirgatus, pp. 400–401).
  • Das I. 2006. A Photographic Guide to Snakes and Other Reptiles of Borneo. Sanibel Island, Florida: Ralph Curtis Books. 144 pp. ISBN 0-88359-061-1. (Calliophis bivirgata [sic], p. 61).
  • Oshea, Mark; Halliday, Tim; Metcalf, Jonathan (editor). 2002. Reptiles and Amphibians: Smithsonian Handbooks. London: DK (Dorling Kinderley). 256 pp. ISBN 978-0-7894-9393-4.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Calliophis bivirgatus. Ecologyasia. 2016.
  2. a b c d Calliophis bivirgatus In: The Reptile Database; abgerufen am 30. Dezember 2016.
  3. J. B. Slowinski, J. Boundy and R. Lawson. 2001. The phylogenetic relationships of Asian coral snakes (Elapidae: Calliophis and Maticora) based on morphological and molecular characters. Herpetologica 57(2) 233-245
  4. Coral snakes: colors, bites, farts, and facts. Livescience. 16. Dezember 2014.
  5. a b c d Tan, C. H., et al. (2015). Unveiling the elusive and exotic: Venomics of the Malayan blue coral snake (Calliophis bivirgata flaviceps). Journal of Proteomics 132, 1.
  6. Toxikologie: Diese Schlange tötet einzigartig. (spektrum.de [abgerufen am 29. Dezember 2016]).