Cantulia

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Cantulia Neuerburg KG
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1880
Auflösung 1957
Auflösungsgrund Übernahme durch Hohner
Sitz Siegburg
Mitarbeiterzahl ca. 250 (1953)
Branche Akkordeonbau

Cantulia war ein Markenname der Cantulia Neuerburg KG, eines Akkordeonherstellers mit Sitz in Siegburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Cantulia-Männchen“, Maskottchen des Unternehmens (aufgestellt in Siegburg)

Bereits ab 1912 fertigte das 1880 gegründete Instrumentenbau-Unternehmen Kahnt & Uhlmann im thüringischen Altenburg Akkordeons und Bandoneons unter dem Markennamen Kantulia. 1936 gründete Dr. Walter Neuerburg (1912 – 1986), der älteste Sohn des Zigarettenfabrikanten Heinrich Neuerburg, die Cantulia Neuerburg Kommanditgesellschaft und richtete eine Akkordeon-Fabrik in Siegburg ein. Eine Beteiligung Am 1. Januar 1937 nahm der Betrieb in einem angemieteten Gebäude des heutigen Siegwerks, einer ehemaligen Kattunfabrik, die Produktion auf.[1]

Um das Cantulia-Akkordeon leichter von Konkurrenzprodukten unterscheidbar zu machen, beauftragte Neuerburg den Berliner Designer O.H.W. Hadank mit dem Produktdesign. Das Ergebnis war ein unverwechselbares Chassis mit einem roten „C“ auf der c'-Taste. Die in hoher Qualität und Handarbeit gefertigten Akkordeons standen in direkter Konkurrenz zu jenen des Musikinstrumentenherstellers Hohner und waren wegen ihres hervorragenden Klanges sehr geschätzt. Weltweit verkauft, stieg die jährliche Stückzahl bis 1939 auf über 5000 Stück. Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Fabrik geschlossen, doch mit Beginn des Wiederaufbaus wurde die Produktion wiederaufgenommen. Im Jahr 1953 produzierten 250 Mitarbeiter monatlich bis zu 1400 Akkordeons. Im gesamten Bundesgebiet entstanden Cantulia-Orchester.[2] 1957 übernahm Hohner die Cantulia Neuerburg Kommanditgesellschaft und stellte den Betrieb zum 31. Dezember 1957 ein.[1] Bis heute sind Cantulias gefragte Liebhaberinstrumente.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zug, Druck, Cantulia. 30. Dezember 2007, abgerufen am 11. August 2020 (Artikel auf der Internetseite der Stadt Siegburg).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Susanne Haase-Mühlbauer: Akkordeon-Fabrik Cantulia. Siegburger belieferten einst den Weltmarkt. In: General-Anzeiger (Bonn). 5. November 2013, abgerufen am 25. Juni 2014.
  • Susanne Haase-Mühlbauer: Von Siegburg nach Hennef. Der mysteriöse Wanderweg des „verschwundenen“ Cantulia-Männleins. In: General-Anzeiger (Bonn). 12. November 2013, abgerufen am 25. Juni 2014.
  • Susanne Haase-Mühlbauer: Cantulia-Männlein. Hennef schenkt Siegburg das Maskottchen der Akkordeon-Fabrik. In: General-Anzeiger (Bonn). 11. April 2014, abgerufen am 25. Juni 2014.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andrea Korte-Böger: Cantulia, eine Akkordeonfabrik für Siegburg. In: Rhein-Sieg-Kreis (Hrsg.): Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2015 : Da ist Musik drin! Edition Blattwelt, Niederhofen, Westerw 2014, ISBN 978-3-936256-60-4.

Koordinaten: 50° 47′ 42″ N, 7° 13′ 0″ O