Lederlaufkäfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Carabus coriaceus)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lederlaufkäfer

Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Laufkäfer (Carabidae)
Unterfamilie: Carabinae
Gattung: Echte Laufkäfer (Carabus)
Art: Lederlaufkäfer
Wissenschaftlicher Name
Carabus coriaceus
Linnaeus, 1758

Der Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus) ist eine Art aus der Familie der Laufkäfer.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Käfer im Größenvergleich
Der Lederlaufkäfer hat kräftige Mandibeln. Auffällig sind die orange gefärbten sensorischen Gewebe an Fühlern und Gliedern.

Als eine der größten Laufkäferarten Mitteleuropas kann der Lederlaufkäfer 30 bis 40 Millimeter lang werden. Der Chitin-Panzer ist schwarz und an den Flügeldecken gerunzelt. Auffällig sind die großen Oberkieferzangen. Am mittleren Beinpaar sind ein paar rostfarbene Borsten zu erkennen.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carabus coriaceus cerisyi Dejean, 1826[1]
  • Carabus coriaceus coriaceus Linnaeus, 1758[2]
  • Carabus coriaceus excavatus Charpentier, 1825[3]
  • Carabus coriaceus kindermanni Waltl, 1838[4]
  • Carabus coriaceus mediterraneus Born, 1906[5]
  • Carabus coriaceus rugifer (Kraatz, 1877)[6]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Lederlaufkäfer hat eine Wegschnecke erbeutet

Die flugunfähigen, nachtaktiven Tiere jagen am Waldboden Insekten, Schnecken und Würmer, sie gehen auch an Aas sowie manchmal an Obst. Tagsüber verstecken sich die Käfer unter Moos oder Steinen, nur sehr selten kann man sie auch am Tage beobachten. Bei Gefahr sondern sie aus Drüsen am Hinterleib eine übel riechende Flüssigkeit aus. Die Larven verpuppen sich nach mehreren Häutungen im Boden. Aus ihnen schlüpft dann der fertige Käfer. Die Art bildet eine Generation im Jahr, deren Imagines primär von Mai bis Oktober angetroffen werden können, meist im August oder September. Die Larven überwintern. Die Käfer leben etwa zwei bis drei Jahre.[7][8]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lederlaufkäfer sind in Europa weit verbreitet, wo sie vor allem in Laub- und Mischwäldern anzutreffen sind. Lederlaufkäfer stehen in Deutschland unter Naturschutz. Sie sind nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) gesetzlich besonders geschützt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carabus (Procrustes) coriaceus cerisyi bei Fauna Europaea. Abgerufen am 13. September 2011
  2. Carabus (Procrustes) coriaceus coriaceus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 13. September 2011
  3. Carabus (Procrustes) coriaceus excavatus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 13. September 2011
  4. Carabus (Procrustes) coriaceus kindermanni bei Fauna Europaea. Abgerufen am 13. September 2011
  5. Carabus (Procrustes) coriaceus mediterraneus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 13. September 2011
  6. Carabus (Procrustes) coriaceus rugifer bei Fauna Europaea. Abgerufen am 13. September 2011
  7. Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas: ein Bestimmungsbuch für Biologen und Naturfreunde. Parey, Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1, S. 70.
  8. Ekkehard Wachmann, Ralph Platen, Dieter Barndt: Laufkäfer – Beobachtung, Lebensweise. 1. Auflage. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-89440-125-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lederlaufkäfer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien