Tschonoskis Hainbuche

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Tschonoskis Hainbuche

Blätter von Tschonoskis Hainbuche (Carpinus tschonoskii)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Unterfamilie: Haselnussgewächse (Coryloideae)
Gattung: Hainbuchen (Carpinus)
Art: Tschonoskis Hainbuche
Wissenschaftlicher Name
Carpinus tschonoskii
Maxim.

Tschonoskis Hainbuche[1] (Carpinus tschonoskii) ist ein kleiner Baum aus der Unterfamilie der Haselnussgewächse (Coryloideae). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in Japan, Korea und China. Das Holz wird nur selten wirtschaftlich genutzt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschonoskis Hainbuche ist ein bis zu 25 Meter hoher Baum mit dunkelgrauer Rinde. Die Zweige sind braun und anfangs spärlich zottig behaart. Die Laubblätter haben einen 0,8 bis 1,5 Zentimeter langen, flaumig behaarten Stiel. Die Blattspreite ist 5 bis 12 Zentimeter lang und 2,5 bis 5 Zentimeter breit, elliptisch, länglich oder eiförmig-lanzettlich, lang zugespitzt oder geschwänzt-zugespitzt, mit mehr oder weniger gerundeter bis beinahe keilförmiger Basis und einem unregelmäßig doppelt borstig gesägten Rand. Es werden 14 bis 16 Nervenpaare gebildet. Beide Seiten junger Blätter sind zottig behaart und später nur mehr entlang den Blattadern spärlich zottig behaart sonst verkahlend. Die Blattunterseite zeigt Achselbärte.[2][3]

Die weiblichen Blütenstände sind 6 bis 10 Zentimeter lang und 1 bis 4 Zentimeter breit. Die Blütenstandsachse ist 1 bis 4 Zentimeter lang und spärlich zottig behaart. Die Tragblätter sind 3 bis 3,5, selten ab 2,5 bis 5 Zentimeter lang, 0,8 bis 1,2 Zentimeter breit, eiförmig-lanzettlich oder sichelförmig-lanzettlich, spitz oder lang zugespitzt, mit eingerollten Blattöhrchen aber ohne Lappen an der Basis. Der äußere Blattrand ist eng gezähnt der innere Teil ist ganzrandig. Es werden vier oder fünf deutlich sichtbare Blattadern gebildet. Die Blattoberseite ist entlang der netzartig angeordneten Adern spärlich seidig-zottig behaart. Als Früchte werden 4 bis 5 Millimeter lange und 3 bis 4 Millimeter breite, bis auf die spärlich behaarte Spitze kahle und deutlich gerippte Nüsschen gebildet, die manchmal harzig sein können. Tschonoskis Hainbuche blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen von Juli bis August.[2][3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 64.[4]

Vorkommen und Standortansprüche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Japan auf Honshū, Kyushu und Shikoku; auf der Koreanischen Halbinsel und in China in den Provinzen Anhui, Guangxi, Guizhou, im Westen von Henan, in Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Sichuan, Yunnan und Zhejiang.[5] Tschonoskis Hainbuche wächst in artenreichen Wäldern in Höhen von 1100 bis 2400 Metern[2] auf frischen bis feuchten, sauren bis neutralen, sandig- oder lehmig-humosen Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Die Art ist wärmeverträglich und meist frosthart. Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhärtezone 5a zugeordnet mit mittleren jährlichen Minimaltemperaturen von −28,8 bis −26,1 °C (−20 bis −15 °F).[3]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschonoskis Hainbuche (Carpinus tschonoskii) ist eine Art aus der Gattung der Hainbuchen (Carpinus). Diese wird in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae) der Unterfamilie der Haselnussgewächse (Coryloideae) zugeordnet.[5] Die Art wurde 1882 von Karl Johann Maximowicz erstmals wissenschaftlich beschrieben.[5] Der Gattungsname Carpinus stammt aus dem Lateinischen und wurde schon von den Römern für die Hainbuche verwendet.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Holz von Tschonoskis Hainbuche wird nur selten wirtschaftlich genutzt.[3]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, S. 298 (englisch).
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 160.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 160
  2. a b c Pei-chun Li, Alexei K. Skvortsov: Carpinus tschonoskii, in der Flora of China, Band 4, S. 298
  3. a b c d Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 160
  4. Carpinus tschonoskii bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. a b c Carpinus tschonoskii. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch).
  6. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 130

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tschonoskis Hainbuche (Carpinus tschonoskii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien