Castronuevo

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Gemeinde Castronuevo

Castronuevo – Ortsbild mit Kirche
Wappen Karte von Spanien
Castronuevo (Spanien)
Castronuevo (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Zamora
Comarca: Tierra de Campos
Gerichtsbezirk: Villalpando
Koordinaten: 41° 43′ N, 5° 33′ WKoordinaten: 41° 43′ N, 5° 33′ W
Höhe: 700 msnm
Fläche: 48,09 km²
Einwohner: 214 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 4 Einw./km²
Postleitzahl(en): 49127
Gemeindenummer (INE): 49042 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Fermín Largo Turiño
Website: Castronuevo
Lage des Ortes

Castronuevo (auch Castronuevo de los Arcos) ist ein nordwestspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 214 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Osten der Provinz Zamora in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.

Lage und Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Castronuevo liegt am Río Valderaduey in der kastilisch-leonesischen Hochebene in einer Höhe von etwa 700 m. Die sehenswerte Stadt Toro liegt knapp 17 km (Fahrtstrecke) südöstlich und die Provinzhauptstadt Zamora befindet sich ca. 33 km südwestlich. Das Klima im Winter ist durchaus kalt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die spärlichen Regenfälle (ca. 430 mm/Jahr) fallen verteilt übers ganze Jahr.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1857 1900 1950 2000 2020
Einwohner 627 886 1050 352 225[2]

Der deutliche Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und den damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die auf den fruchtbaren Lehm- und Lössböden der Tierra de Campos betriebene Feldwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehörte, und die Haltung von Kleinvieh (v. a. Hühner) bildeten jahrhundertelang die Lebensgrundlage der als Selbstversorger lebenden Bevölkerung der Region; Esel wurden als Tragtiere gehalten. Seit dem Mittelalter entwickelten sich auch Handwerk, Kleinhandel und Dienstleistungsbetriebe aller Art. Viele ältere Häuser werden heute als Ferienwohnungen (casas rurales) vermietet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindegebiet wurden steinzeitliche Kleinfunde gemacht; auch die Überreste von drei Dolmen (El Juncal I–III) wurden in der Umgebung des Ortes gefunden. Aus römischer Zeit gibt es drei kleinere archäologische Fundstätten, in denen Reste von Ziegeln (tegulae) etc. entdeckt wurden. Westgoten und selbst die Mauren, die bereits im 10. Jahrhundert im Rahmen der Reconquista nach Süden abgedrängt werden konnten, hinterließen keine Spuren. Ende des 10. Jahrhunderts machte der maurische Heerführer Almansor die christlichen Erfolge vorübergehend wieder zunichte, doch im 11. Jahrhundert dehnte das Königreich León sein Herrschaftsgebiet erneut bis zur Duero-Grenze aus. Die Region wurde neu- oder wiederbesiedelt (repoblación). Im 12. Jahrhundert wird der Ort erstmals erwähnt. Nach vorangegangenen Versuchen vereinigte sich León im Jahr 1230 endgültig mit dem Königreich Kastilien, doch kam es auch in der Folgezeit wiederholt zu Auseinandersetzungen. Seine Blütezeit erlebte der Ort im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit: Im Jahr 1391 entstand eine Grundherrschaft (señorío), die im Jahr 1624 von Philipp II. zur Grafschaft (Condado de Castronuevo) erhoben wurde.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Castronuevo – Taubenhaus
Umgebung
  • In der Umgebung des Ortes stehen mehrere Taubenhäuser (palomares) mit kreisrundem Grundriss.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Castronuevo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Castronuevo – Bevölkerungsentwicklung