Catarratto Bianco comune
Catarratto Bianco comune ist eine italienische Weißweinsorte.
Verbreitung
Diese Rebsorte wird fast ausschließlich auf Sizilien und in der italienischen Region Kalabrien angebaut. In Tunesien sind ebenfalls einige kleine Anpflanzungen bekannt, die durch italienische Auswanderer dorthin gebracht wurden. Sie ist mit fast 65.000 Hektar Rebfläche nach der Trebbiano-Familie die meistangebaute weiße Sorte Italiens und noch vor Catarratto Bianco lucido die wichtigste Vertreterin der Catarratto-Familie. Auf Sizilien wird sie hauptsächlich in den Provinzen bzw. Metropolitanstädten Agrigent, Catania, Caltanissetta, Enna, Palermo, Syrakus und Trapani angebaut.
Eigenschaften und Verwendung
Die spätreifende Sorte erbringt säurebetonte, aromatische und alkoholreiche Weine, die im Aroma einem Madeirawein ähneln. Sie wird für die Herstellung von Marsala, Wermut und für die auf der Insel Sizilien in großen Mengen hergestellten Vino da Tavola wie zum Beispiel dem bekannten „Corvo“ verwendet. In den DOC - Weinen Alcamo, Contea di Sclafani, Erice, Etna, Monreale, Salaparuta, Santa Margherita di Belice, Contea di Sclafani ist sie Hauptbestandteil oder Verschnittpartner.[1]
Ampelographische Sortenmerkmale und Abstammung
Catarratto bianco comune ist eine Varietät der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstfruchtend. Beim Weinbau wird der ökonomische Nachteil vermieden, keinen Ertrag liefernde, männliche Pflanzen anbauen zu müssen. In einer 2008 veröffentlichten Untersuchung wurde sowohl bei Catarratto bianco comune als auch Catarratto bianco lucido eine Verwandtschaft zur Rebsorte Garganega hergestellt. Aufgrund der noch nicht ermittelten Eltern der Sorte Garganega lässt sich das genaue verwandtschaftliche Verhältnis noch nicht präzisieren.[2] Die gleiche Untersuchung legt nahe, das die Sorten Catarratto bianco comune und Catarratto bianco lucido genetisch identisch sind und es sich lediglich um Klone einer gleichen Varietät handeln.
Synonyme: Catarratto Bertolare, Catarratto Bianco Latino, Catarratto Bianco Nostrale und Catarratto Carteddaro.
Weblinks
- Catarratto Bianco comune in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch)
Literatur
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
Einzelnachweise
- ↑ Jancis Robinson, Julia Harding, José Vouillamoz: Wine Grapes. A complete guide to 1.368 vine varieties, including their origins and flavours. Allen Lane, London 2012, ISBN 978-1-84614-446-2.
- ↑ Manna Crespan, Antonio Calò, Sabrina Giannetto, Antonio Sparacio, Paolo Storchi, Angelo Costacurta: ‚Sangiovese‘ and ‚Garganega‘ are two key varieties of the Italian grapevine assortment evolution. In: Vitis. Bd. 47, Nr. 2, 2008, S. 97–104, (Digitalisat (PDF; 558 kB)), abgerufen am 10. Oktober 2015.