Chantal-Fleur Sandjon

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Chantal-Fleur Sandjon (geb. 1984 in Berlin) ist eine afrodeutsche Autorin, Lektorin, Literaturaktivistin und Diversity-Trainerin. Sie hat mit Die Sonne, so strahlend und Schwarz (2022) einen der ersten Schwarzen, queeren YA-Romane einer deutschsprachigen Autor*in“[1] vorgelegt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chantal-Fleur Sandjon wurde 1984 in Berlin geboren, wo sie nach Stationen in Johannesburg, London und Frankfurt heute wieder lebt und arbeitet.[2] Sie hat einen Master of Science in Ernährungswissenschaften und einen Master of Arts in Kommunikationswissenschaft.[3]

Neben Ratgebern zu Fragen der Ernährung und wissenschaftlichen und journalistischen Texten zu Diversität und Kinderliteratur sowie afrodeutscher Geschichte und Gegenwart veröffentlicht sie vor allem Gedichte und Kinder- und Jugendliteratur. 2012 erhielt sie den Daniil Pashkoff Prize (Erstplatzierung) für ihr Gedicht An Image in the Third Person.[4] Die Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo hat Sandjon in ihrer Klagenfurter Rede zur Literatur 2020 Dürfen Schwarze Blumen malen?[5] erwähnt und ihren Coming-of-age-Versroman Die Sonne, so strahlend und Schwarz als innovativ“ und ein echtes Geschenk – für uns alle!“ bezeichnet.[6] Sandjons um Rassismus, häusliche Gewalt und ein lesbisches Coming-out kreisender Jugendroman wurde mit einem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds gefördert und in der Süddeutschen Zeitung wie auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lobend besprochen.[7][8]

Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin leitet Sandjon seit 2019, gemeinsam mit Jasmina El Bouamraoui und Warda Ahmed, das Kinderliteratur-Projekt Diversität. Repräsentation. Inklusion. Normkritik (DRIN) des Goethe-Instituts Finnland und ist Referentin für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt bei der Berliner Fachstelle für queere Bildung QUEERFORMAT.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Kinder und Jugendliche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Happy Earth – 100 Ideen, wie du die Welt verbessern kannst. Fischer/Sauerländer 2014.
  • Serienunikat. Loewe/Script5 2014.
  • Dorfarrest. In: Hinter den Lichtern. Hrsg. Christian Walther. Beltz & Gelberg 2016.
  • Die Sonne, so strahlend und Schwarz. Thienemann 2022.

Poesie und Spoken Word[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bln zu rädern; i introduce: Black Magic. In: freitext, 2010, bewohner_innen #16, S. 58f.
  • Arriving in the Future: Stories of Home and Exile. Hrsg. Asoka Esuruoso & Philipp Khabo Köpsell. Epubli 2014.
  • Afroshop. Hrsg. Philipp Khabo Köpsell. Epubli 2014.
  • Unsere Poesie. (K)ein Gedicht. (VÖ als Mara Sanaga) In: Neue Rundschau 2018/2. Hrsg. Manuela Bauche & Sharon Dodua Otoo. S. Fischer 2018.

Wissenschaftliche und journalistische Texte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erkenntnis in der dritten Person. Die Erfindung und Eroberung des schwarzen Körpers im weißen Deutschen Mainstream. In: arranca!, 2011, Bodycheck und linker Haken #43.
  • Der Raum zwischen gestern und heute. May Ayim. In: Black Berlin. Hrsg. Oumar Diallo und Joachim Zeller. Metropol 2013.
  • mit Ella Achola: Afrodeutsch III. Zwei afrodeutsche Frauen im Gespräch über May Ayim, Identität, Schreiben und Wünsche. In: Sisters and Souls. Inspirationen von May Ayim. Hrsg. Natasha A. Kelly. Orlanda Verlag 2016.
  • Held*innen gesucht: Kinder of Color im Bilderbuch. In: Eselsohr 2020; digital verfügbar auf der Website des Goethe-Instituts Finnland.
  • Julian, die schwarze Meerjungfrau. In: Zeit Online, 23. Februar 2020.
  • Schwarze Kinder, weiße Perspektiven. Wie divers ist die Kinderbuchbranche? In: Heimatkunde, migrationspolitisches Portal der Heinrich-Böll-Stiftung, 8. Oktober 2020.

Ernährung und Ratgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rohvolution. Gräfe & Unzer 2013.
  • Abnehmen mit Smoothies. 6. Auflage. Gräfe und Unzer 2014.
  • Rohkost für Einsteiger. Gräfe und Unzer 2015.
  • mit Anna Cavelius: Grün macht schön. Kailash 2016.
  • mit Anna Cavelius: Heilen mit Smoothies. Irisiana 2017.
  • Müsli Mixing. Gräfe und Unzer 2017.
  • Rainbow Kitchen. Gräfe & Unzer 2017.
  • Fit for Fresh: 170 Rezepte für gesunde Drinks. Umschau Verlag 2017.
  • Green Cooking: Power-Gemüse und mehr. Gräfe & Unzer 2017.
  • mit Melanie Alexander: Das Glück der kleinen Gesten: Gib Glück und es kommt zu dir zurück. Edel Books 2019.

Stipendien, Preise und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012 Daniil Pashkoff Prize für das Gedicht An Image in the Third Person (Erstplatzierung in der Kategorie Lyrik ab 19)
  • 2021 Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds
  • 2023 Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis für Die Sonne, so strahlend und Schwarz[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Chantal-Fleur Sandjon: Über Sandjon. In: Chantal-Fleur Sandjon. Abgerufen am 16. März 2023.
  2. Chantal-Fleur Sandjon. In: Thienemann-Esslinger. Abgerufen am 16. März 2023.
  3. Chantal-Fleur Sandjon: Über Sandjon. In: Chantal-Fleur Sandjon. Abgerufen am 16. März 2023.
  4. Daniil Pashkoff Prize. 2012, abgerufen am 16. März 2023.
  5. Sharon Dodua Otoo: Dürfen Schwarze Blumen malen?. Klagenfurter Rede zur Literatur 2020. 2020, S. 29 (orf.at [PDF]).
  6. Sharon Dodua Otoo: Chantal-Fleur Sandjon: Die Sonne so strahlend und SCHWARZ. In: Literaturhaus Salzburg. Abgerufen am 16. März 2023.
  7. Heike Nieder: Tanz der Worte. In: Süddeutsche Zeitung. 14. Oktober 2022, abgerufen am 16. März 2023.
  8. Fridtjof Küchemann: Wir müssen uns selbst wählen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. November 2022, abgerufen am 16. März 2023.
  9. Deutscher Jugendliteratur Preis 2023 Nominierungen. Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., abgerufen am 23. März 2023.