Charleston (South Carolina)
Charleston | |
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Spitzname: The Holy City, The Palmetto City, Chucktown | |
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![]() Flagge | |
Lage von Charleston in South Carolina | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1670 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | South Carolina |
Countys: | Charleston County Berkeley County |
Koordinaten: | 32° 47′ N, 79° 56′ W |
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) |
Einwohner: – Metropolregion: |
134.385 (Stand: 2016) 761.155 (Stand: 2016) |
Bevölkerungsdichte: | 372,1 Einwohner je km2 |
Fläche: | 376,5 km2 (ca. 145 mi2) davon 361,2 km2 (ca. 139 mi2) Land |
Höhe: | 4 m |
Postleitzahlen: | 29401 - 29425 |
Vorwahl: | +1 843 |
FIPS: | 45-13330 |
GNIS-ID: | 1221516 |
Website: | www.charleston-sc.gov |
Bürgermeister: | John Tecklenburg |
![]() Häuserfront in Charleston (2006) |
Charleston (ursprünglich Charles Town) ist eine Hafenstadt im US-Bundesstaat South Carolina, Verwaltungssitz des Charleston County und Sitz des römisch-katholischen Bistums Charleston.
Lange Zeit war sie Metropole der Südstaaten, Drehscheibe des Sklavenhandels der britischen Kolonien und bis 1788 Hauptstadt von South Carolina.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Charleston entstand auf einer Halbinsel im Bereich des Zusammenflusses von Ashley River und Cooper River. Beide Flüsse bilden dort einen breiten Mündungstrichter, der im Südosten in den Atlantik übergeht. Diese Bucht bot den idealen, da geschützten Standort für einen natürlichen Hafen, den Charleston Harbor.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt wurde 1670 gegründet und nach dem englischen König Karl II. Charles Town benannt. Sie war 1690 mit 1200 Einwohnern die fünftgrößte Stadt in Nordamerika und Drehscheibe des Sklavenhandels der britischen Kolonien über die Middle Passage. Nach dem Unabhängigkeitskrieg bekam die Stadt 1783 ihren heutigen Namen.
1776 hatte das Charleston vorgelagerte Fort Moultrie auf Sullivan’s Island im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg den Briten widerstanden. 85 Jahre später begannen mit dem Beschuss des im Hafen von Port Charleston befindlichen Fort Sumter durch Konföderierte am 12. April 1861 die Kampfhandlungen des Amerikanischen Bürgerkriegs. Am 17. Februar 1864 versenkte das handgetriebene U-Boot C.S.S. H. L. Hunley das Kriegsschiff USS Housatonic der Nordstaaten (fünf Tote); es gilt als erstes U-Boot der Welt, das ein anderes Schiff zerstört hat. Auftrag der Hunley war die Brechung der Blockade des Hafens Charleston durch die Nordstaaten.
Die Stadt wurde beim Charleston-Erdbeben von 1886 weitgehend zerstört, aber in den vier darauf folgenden Jahren von ihren Einwohnern wieder aufgebaut. Sie gilt heute, ähnlich wie Natchez (Mississippi), als ein nordamerikanisches Architektur-Juwel, da viele Gebäude im Greek-Revival-Stil der Antebellum-Architektur des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben sind.
Der in den 1920er Jahren populär gewordene Tanz Charleston ist nach der Stadt benannt.
Laut der Forbes-Liste 2009 der gefährlichsten Städte der Vereinigten Staaten ist Charleston eine der zehn gefährlichsten Städte in den USA. Grundlage für diese Einschätzung war die Statistik, wonach Charleston im Jahr 2008 eine Rate von 824 Gewaltverbrechen pro 100.000 Einwohner aufwies.[1] Bei einem Anschlag am 17. Juni 2015 erschoss in Charleston ein bewaffneter Weißer in der Emanuel African Methodist Episcopal Church neun Afroamerikaner und verletzte weitere neun.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | Einwohner¹ |
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1770 | 10.863 |
1800 | 18.824 |
1900 | 55.807 |
1950 | 70.174 |
1980 | 69.779 |
1990 | 80.414 |
2000 | 100.459 |
2010 | 120.209 |
2016 | 134.385 |
¹ 1980–2010: Volkszählungsergebnisse; 2016: Schätzung des US Census Bureau
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Charleston ist mit der italienischen Stadt Spoleto in Umbrien durch eine Städtepartnerschaft verbunden. Zudem besteht eine Städtefreundschaft zu Speightstown, Barbados (Charleston wurde nach dem Vorbild von Bridgetown errichtet).
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Charleston befinden sich unter anderem das College of Charleston und die Medical University of South Carolina. Auch das Militärcollege The Citadel hat dort seinen Sitz. Die Charleston Southern University befindet sich im nahe gelegenen North Charleston.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Historische Objekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Circular Congregational Church and Parish House auf Nummer 150 in der Meeting Street. Die 1890 errichtete Kirche wurde am 7. November 1973 vom National Register of Historic Places als historisches Gebäude mit der Nummer 73001683 aufgenommen, sowie im National Historic Landmark eingeschrieben.[2]
- In Charleston befindet sich das historische College of Charleston (auch bekannt als C of C). Das Schulgebäude wurde am 11. November 1971 vom National Register of Historic Places als historisches Denkmal mit der Nummer 71000748 aufgenommen. Es wurde ebenfalls im National Historic Landmark eingeschrieben.[3]
- In der Meeting Street auf Nummer 51, steht das als historisch ausgewiesene Nathaniel Russell House (NRHP 71000750).[4]
Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Charleston Museum
- Denmark Vesey House
- Old Slave Mart Museum
- Patriots Point Naval & Maritime Museum
- White Point Gardens (The Battery)
- Waterfront Park
- Fort Sumter National Monument
- Fort Moultrie
- South Carolina Aquarium
- American Military Museum
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1681–1900[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Mark Catesby (1683–1749), englischer Naturhistoriker
- John Rutledge (1739–1800), Jurist und Politiker; arbeitete als Anwalt in Charleston
- Richard Hutson (1748–1795), Politiker; von 1783 bis 1784 der erste Bürgermeister der Stadt Charleston
- Arnoldus Vanderhorst (1748–1815), Politiker und von 1785 und 1791 Bürgermeister von Charleston
- Denmark Vesey (1767–1822), afroamerikanischer Sklave und Freiheitskämpfer; arbeitete als Haussklave in Charleston
- John England (1786–1842), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1820–1842)
- Robert Young Hayne (1791–1839), Politiker und von 1835 bis 1837 Bürgermeister von Charleston
- Ignatius Aloysius Reynolds (1798–1855), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1843–1855)
- Christopher Gustavus Memminger (1803–1888), konföderierter Offizier und Politiker; Anwalt in Charleston
- Patrick Neeson Lynch (1817–1882), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1857–1882)
- Robert Smalls (1839–1915), Politiker; arbeitete er im Hafen von Charleston
- William Thomas Russell (1863–1927), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1916–1927)
- Emmet Michael Walsh (1892–1968), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1927–1949)
- John Joyce Russell (1897–1993), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1950–1958)
1901–2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Geechie Fields (* 1904; † unbekannt), Jazzmusiker; wuchs ab 1915 im Jenkins-Waisenhaus in Charleston auf
- Frank Bunker Gilbreth Jr. (1911–2001), Journalist und Schriftsteller; lebte und arbeitete in Charleston
- Paul John Hallinan (1911–1968), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1958–1962)
- Francis Frederick Reh (1911–1994), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1962–1964)
- Alicia Rhett (1915–2014), Schauspielerin; lebte und starb in Charleston
- Ernest Leo Unterkoefler (1917–1993), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1964–1990)
- David Bernard Thompson (1923–2013), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1990–1999)
- James Jamerson (1936–1983), Bassist
- Robert Joseph Baker (* 1944), römisch-katholischer Bischof von Charleston (1999–2007)
- Robert Guglielmone (* 1945), römisch-katholischer Bischof von Charleston (seit 2009)
- Stephen Colbert (* 1964), Comedian
- Tilky Jones (* 1981), Schauspieler und Musiker
Klimatabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Charleston, South Carolina | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Charleston, South Carolina
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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Charleston, SC Ferien-Führer (englisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Forbes-Liste: Gefährlichste Städte der Vereinigten Staaten
- ↑ National Historic Landmarks Program (Parish House of the Circular Congregational Church ) (Memento des Originals vom 28. August 2005 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ National Historic Landmarks Program (College of Charleston) (Memento des Originals vom 23. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ NRIS