Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften

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Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften
同济大学中德工程学院
Gründung 2004
Ort Shanghai
Land China Volksrepublik Volksrepublik China
Direktor Xiao Feng (冯晓)[1]
Studierende ca. 800
Website http://cdhaw.tongji.edu.cn

Die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften (kurz CDHAW; chinesisch 同济大学中德工程学院, Pinyin Zhōng dé gōngchéng xuéyuàn) wurde 2004 auf Initiative des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Ministerin Edelgard Bulmahn, und dem chinesischen Ministry of Education, Minister Zhou Ji, an der Tongji-Universität in Shanghai gegründet. Die CDHAW gehört zusammen mit dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg und dem Chinesisch-Deutschen Institut für Berufsbildung zur Chinesisch-Deutschen Hochschule an der Tongji-Universität.

Träger der CDHAW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Träger der binationalen Hochschule sind die Tongji-Universität und das Konsortium „Deutsches Hochschulkonsortium für Internationale Kooperationen“, abgekürzt DHIK. Im DHIK haben sich 30 Hochschulen zusammengeschlossen. Der Direktor der CDHAW ist seit 2007 Feng Xiao. Der Sprecher des Konsortiums ist seit 2013 Dieter Leonhard, Rektor der Hochschule Mannheim. Als Gesamtkoordinator auf deutscher Seite wirkt seit 2004 Hans-Wilhelm Orth, ehemals Rektor der Fachhochschule Lübeck. Jeder der vier Studiengänge hat in Deutschland einen Koordinator, der die Zusammenarbeit der am jeweiligen Studiengang mitwirkenden deutschen Hochschulen organisiert.

Bildungspolitisches Modellprojekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die CDHAW wurde als bildungspolitisches Modellprojekt gegründet, um das deutsche Fachhochschulmodell in China einzuführen und zu etablieren. Ziel der CDHAW ist es, für chinesische Studierende ein Hochschulstudium anzubieten, das dem Muster der wissenschaftsbasierten und praxisnahen Ausbildung an deutschen Fachhochschulen folgt. Außerdem sollen die Studierenden durch das Erlernen der deutschen Sprache und dem einjährigen Aufenthalt in Deutschland ihren Deutschlandbezug entwickeln. Dieses Modell soll auch anderen chinesischen Hochschulen als Muster dienen. Deutsche Studierende können gleichfalls ein Auslandsstudienjahr an der CDHAW in Shanghai absolvieren.

Studienangebot der CDHAW[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die CDHAW bietet vierjährige Doppel-Bachelorprogramme in den Studiengängen Fahrzeugtechnik, Gebäudetechnik, Mechatronik und Wirtschaftsingenieurwesen an. Neben den Lehrveranstaltungen in chinesischer Sprache ist ein wichtiges Element der Lehrexport von mehreren Modulen durch deutsche Hochschullehrer zur CDHAW nach Shanghai. Als weiteres wichtiges Element wurde der Deutsch-Unterricht mit 1.200 Stunden in das Studium integriert. Für die Fortführung des Studiums in Deutschland wird das Bestehen des „Test Deutsch als Fremdsprache TestDaF“ vorausgesetzt.

Das vierte Studienjahr findet in Deutschland statt und wird an einer der 26 deutschen DHIK-Partnerhochschulen mit einem Studiensemester und einer Praxisphase / Bachelor-Arbeit in einem deutschen Unternehmen absolviert.

Die Studiengänge Fahrzeugtechnik, Gebäudetechnik und Mechatronik wurden 2009 von der Akkreditierungsagentur AQAS akkreditiert und 2014 reakkreditiert. Der später eingeführte Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wurde 2011 von AQAS positiv akkreditiert.

Die CDHAW ist auf dem Jiading Campus der Tongji-Universität untergebracht. Hier befinden sich auch die Labore für die vier Studiengänge.

CDHAW-Schild auf dem Jiading Campus der Tongji-Universität, Okt. 2013

Im Jahr 2014 wurde das 10-jährige Jubiläum der CDHAW in Shanghai und in Berlin gefeiert.[2][3]

Seit den ersten Bachelor-Abschlüssen im Jahr 2008 haben insgesamt 900 chinesische Studierende das Studium abgeschlossen, davon erhielten 650 Studierende den deutsch-chinesischen Doppelabschluss. Deutsche Studierende können gleichfalls ein Studienjahr in Shanghai absolvieren. Bisher haben 230 deutsche Studierende in Shanghai studiert, davon haben 150 den Doppelabschluss erhalten (Stand: Januar 2015).

Partnerhochschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Deutschen Hochschulkonsortium für Internationale Kooperationen DHIK gehören in Deutschland folgende 26 Hochschulen mit insgesamt 203.420 Studierenden (Stand: WS 2013/14):

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 erhielt die CDHAW die Auszeichnung Modelleinrichtung für chinesisch-ausländische Bildungszusammenarbeit in der Stadt Shanghai.

Bei den dritten Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen am 10. Oktober 2014 in Berlin wurde der Aktionsrahmen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit „Innovationen gemeinsam gestalten!“ beschlossen. Im vierten Abschnitt „Zusammenarbeit in Bildung und Kultur: Austausch und gegenseitiges Lernen“ führt der Aktionsrahmen die CDHAW als Erfolgsbeispiel für eine enge Hochschulzusammenarbeit beider Länder auf.[5][6]

Freundesverein und Alumniverein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland gründeten 2007 die Mitglieder des Hochschulkonsortiums den Verein Freunde der CDHAW e. V. zur Unterstützung der CDHAW.[7] Die Alumni der Hochschule haben sich im Verein der CDHAW-Absolventen und Mitglieder der Tongji-Universität CAMT zusammengefunden.[8] Sowohl in China als auch in Deutschland finden regelmäßige Treffen der Absolventen statt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Festschrift zum 10-jährigen Jubiläum der CDHAW: 2004–2014 (PDF)
  • Internationalisierungsstrategien der Fachhochschulen, Bad Wiesseer Kreis, Mai 2006 (PDF)
  • Fachhochschule goes International, Bad Wiesseer Kreis, Mai 2010 (PDF)
  • Gemeinsame Deutsch-Chinesische Studien- und Promotionsprogramme, Hochschulrektorenkonferenz, Mai 2010 (PDF)
  • Deutsche Bildungsexporte für Chinas Ingenieure, VDI Nachrichten, Mai 2012 (PDF)
  • Junge Chinesen zieht es an deutsche Fachhochschulen, VDI Nachrichten, Februar 2015 (online)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Direktorium. CDHAW, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 15. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cdhaw.tongji.edu.cn
  2. 10 Jahre CDHAW. DAAD Peking, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. April 2014; abgerufen am 14. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daad.org.cn
  3. 10 Jahre CDHAW. Abteilung für Bildungswesen der Botschaft der Volksrepublik China, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2016; abgerufen am 14. Februar 2015 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de-moe.edu.cn
  4. Neuer Vorsitz des Konsortiums. DAAD Peking, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Oktober 2013; abgerufen am 15. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daad.org.cn
  5. Zusammenarbeit mit China vertiefen. Die Bundesregierung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. November 2014; abgerufen am 15. Februar 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesregierung.de
  6. 中德合作行动纲要(全文). Botschaft der Volksrepublik China in der Bundesrepublik Deutschland, abgerufen am 15. Februar 2015 (chinesisch).
  7. Freunde der CDHAW. Freunde der CDHAW e. V., abgerufen am 15. Februar 2015.
  8. Verein der CDHAW-Absolventen und Mitglieder der Tongji-Universität CAMT. CAMT, abgerufen am 15. Februar 2015.