Christian Heuer

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Christian Heuer (* 1974 in Waiblingen) ist ein deutscher Historiker und Geschichtsdidaktiker. Er ist seit Oktober 2020 Universitätsprofessor für Geschichtsdidaktik und Leiter des Arbeitsbereichs Geschichtsdidaktik an der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich).[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1996 studierte Heuer von 1997 bis 2002 die Fächer Geschichte, Deutsch und Technik (GHS) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau. Von 2004 bis 2008 arbeitete er als Lehrer an der GHWRS Hebelschule in Titisee-Neustadt sowie als Ausbildungslehrer für die Fächer Geschichte bzw. WZG und Deutsch an derselben Institution. 2008 erfolgte die Abordnung an die Pädagogische Hochschule Freiburg in die Abteilung Geschichte. Dort promovierte Heuer 2011 zum Dr. phil. (Titel: „Ego-Dokumente und Sinnbildung. Feldpostbriefe als Quellen historischen Lernens am Beispiel der Briefe des Freiburger Studenten Erich Schönberg an seine Mutter (1914/15)“)[2] bei Gerhard Schneider (Freiburg/Hannover). In den Jahren 2011-12 arbeitete er an der Grundschule Stegen-Eschbach. Ab 2012 war er als Auslandsdienstlehrkraft (ADLK) Grundschulleiter und Mitglied der Direktion am Lycée Franco-Allemand Buc, Frankreich, tätig.

Dies beendete Heuer 2016, als er der Abordnung als Post-Doc zum Zwecke der Habilitation an das Forschungs- und Nachwuchskolleg EKoL (Effektive Kompetenzdiagnose in der Lehrerbildung) an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg folgte. Dort vertrat er im Sommersemester 2018 die W3-Professur für Geschichte und ihre Didaktik. Im November 2019 erfolgte der Ruf auf die ordentliche Universitätsprofessur „Fachdidaktik Geschichte“ an der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich). Seit 1. Oktober 2020 bekleidet Heuer die Universitätsprofessor für Geschichtsdidaktik und ist Leiter des Arbeitsbereichs Geschichtsdidaktik an der Karl-Franzens-Universität Graz (Österreich). Von 2020 bis 2023 leitete er das dortige Institut für Geschichte. Seine Habilitation erfolgte im Oktober 2021 mit einer Arbeit zur Professionalisierung von Geschichtslehrpersonen.

Er ist verheiratet und Vater von drei Töchtern.

Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Theorie und Geschichte der Geschichtsdidaktik, der Pragmatik des historischen Lehrens und Lernens (insbesondere Aufgabenformate und Aufgabenkulturen historischen Lehrens und Lernens), der Orte und Medien der Geschichtskultur, der empirischen Professions- und Geschichtsunterrichtsforschung und der Lehrer*innenbildungsforschung.

Heuer ist Mitglied der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD), der Gesellschaft für Geschichtsdidaktik Österreichs (GDÖ), des Deutschen Hochschulverbands (DHV) und ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der „Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften“ (OeZG).[3]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • C. Heuer, M. Seidenfuß (Hrsg.): Problemorientierung revisited. Zur Reflexion einer geschichtsdidaktischen Wissensordnung. (= Geschichtsdidaktik in Vergangenheit und Gegenwart. Bd. 12). LIT-Verlag, 2020. (lit-verlag.de)
  • M. Barricelli, A. Becker, C. Heuer (Hrsg.): Jede Gegenwart hat ihre Gründe. Geschichtsbewusstsein, historische Lebenswelt und Zukunftserwartung im frühen 21. Jahrhundert. Wochenschau-Verlag, 2011. (wochenschau-verlag.de)
  • C. Heuer: Kompetenzorientierte Planungsmodelle für den Geschichtsunterricht. In: G. Weißeno, B. Ziegler (Hrsg.): Handbuch Geschichts- und Politikdidaktik. Springer, 2021, S. 1–14. doi:10.1007/978-3-658-29673-5_13-1#DOI
  • C. Heuer: Gestellte Geschichte(n)? Geschichtsdidaktische Überlegungen zur performativen Inszenierung von „Spielzeug“. In: C. Kühberger (Hrsg.): Mit Geschichte spielen. Transcript Verlag, 2021, S. 43–56 (degruyter.com)
  • C. Heuer, M. Seidenfuß: Geschichtslehrer*innenbildung anders denken! Überlegungen zum Verhältnis von Disziplin und Profession. In: S. Barsch, B. Barte (Hrsg.): Motivation – Kognition – Reflexion: Schlaglichter auf Professionalisierungsprozesse in der Aus- und Fortbildung von Geschichtslehrpersonen. Wochenschau Verlag, 2021, S. 241–260. (wochenschau-verlag.de)
  • C. Heuer: Die Praxen der Geschichtslehrer*innenbildung. Für eine praxistheoretische Diskussion (nicht nur) geschichtsdidaktischer Wissensordnungen. In: S. Barsch, O. Plessow (Hrsg.): Universitäre Praxisphasen im Fach Geschichte - Wege zu einer Verbesserung der Lehramtsausbildung? LIT-Verlag, 2020, S. 29–50. (lit-verlag.de)
  • C. Heuer: „Everyman his own historian“- Historical thinking and life history narration. Rethinking History. In: The Journal of Theory and Practice. Band 24, Nr. 1, 2020, S. 56–68. doi:10.1080/13642529.2019.1669292

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. MitarbeiterInnen, auf geschichte.uni-graz.at, abgerufen am 14. November 2021.
  2. C. Heuer: Ego-Dokumente und Sinnbildung. Feldpostbriefe als Quellen historischen Lernens am Beispiel der Briefe des Freiburger Studenten Erich Schönberg an seine Mutter (1914/15). 2012. (phfr.bsz-bw.de)
  3. Wissenschaftlicher Beirat, auf journals.univie.ac.at, abgerufen am 14. November 2021.