Christoph Riggenbach

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Domhof. Anbau des Flügels 1841 gegen den Münsterberg. Madonna in der Nische aus dem 16. Jahrhundert
Domhof. Anbau des Flügels 1841
Anbau im Domhof Flügel 1841 gegen den Münsterberg von Christoph Riggenbach. Madonna in der Nische aus dem 16. Jahrhundert
Madonna aus dem 16. Jahrhundert

Christoph Riggenbach (* 23. November 1810 in Basel; † 11. Juni 1863 ebenda) war ein Schweizer Architekt.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Domhof
Christoph Riggenbach-Sulger (1810–1863) Architekt. Grab auf dem Friedhof Wolfgottesacker, Basel
Grab auf dem Friedhof Wolfgottesacker, Basel

Christoph Riggenbach erlernte zunächst den Steinmetzberuf. In einer Zeit, als die Architekturausbildung noch nicht durch ein Studium akademisch formalisiert war, liess er sich 1832 bis 1834 bei Georg Moller in Darmstadt zum Architekten ausbilden. Bei Moller arbeiteten in den 1830er Jahren viele junge Architekten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Im Sommer 1834 war Riggenbach zudem an der Berliner Bauakademie, es folgte ein einjähriger Studienaufenthalt in München und die bei vielen Architekten und Künstlern damals übliche Italienreise. 1837 kehrte er in seine Heimatstadt Basel zurück.

Für seine gesamte dann noch folgende 25-jährige Berufstätigkeit – Riggenbach starb mit 52 Jahren – war die Planung der Basler Spitalbauten hauptsächlich bestimmend. Die Bauten seiner anfänglichen Periode waren sehr von der italienischen Renaissance, dem Quattrocento bestimmt, so etwa das Bachofenhaus (1839–1841) und der Domhof. Gegen die 1850er Jahre überlagerten zunehmend spielerische, romantisierende Formen den blockhaften, strengen, aus Renaissanceformen schöpfenden Ansatz, etwa beim Wohnhaus in der Missionsstrasse (1850–1851). Es traten später neugotische Formen hinzu, wie in der Elisabethenkirche, die er nach Plänen Ferdinand Stadlers ausführte (1857–1865) und dem benachbarten Kleinkinderschulhaus. Dennoch kann man von einem eigentlichen Stilpluralismus im Sinne des Historismus nicht reden.

In Vorträgen und Gutachten wird sein kirchliches und historisches Interesse deutlich, etwa dem Restaurierungsgutachten zum Berner Christoffelturm.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berner Regierungsgebäude, Projekt, 1835
  • Spitalanlagen, Basel, 1838–1842, 1857–1860
  • Bachofenhaus, Münsterplatz 2, Basel, 1839–1841
  • Domhof, Münsterplatz 12, Basel, 1840–1842
  • Socinsche Häuser, Petersgraben 27 und 29, Basel, 1843–1844
  • Wohnhaus, St.-Alban–Vorstadt 16, Basel, 1844
  • Neues Kaufhaus, Barfüsserplatz, Basel, 1844–1846 (1874 abgerissen)[1]
  • Villa Solitude, Grenzacherstrasse 206, Basel, 1845–1846
  • Seidenbandfabrik, St-Alban–Kirchrain 10, Basel, 1850–1851
  • Spalengottesackerkapelle, Basel, 1850–1852 (1943 abgebrochen)
  • Landgut zum Oberen Mittleren Gundeldingen (Bachofenschlösschen), Basel, 1854 (1973 abgebrochen)
  • Elisabethenkirche, Basel, 1857–1863

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Renaud Bucher: Riggenbach, Christoph 1810–1863: ein Beitrag zur Basler Architekturgeschichte. Bern 1993. Ausserdem in: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hrsg.): Architektenlexikon der Schweiz – 19./20. Jahrhundert. Birkhäuser, Basel 1998, ISBN 3-7643-5261-2. S. 444 f.
  • Rose Marie Schulz-Rehberg: Architekten des Klassizismus und Historismus. Bauen in Basel 1780-1880. Basel 2015. ISBN 978-3-85616-643-4, S. 109–128

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barfüsserplatz, auf der Website Basler Bauten abgerufen am 10. Juni 2013.