Christoph von der Pfalz

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Christoph von der Pfalz aus dem Thesaurus Picturarum des Marcus zum Lamm

Christoph von der Pfalz (* 13. Juni 1551 in Simmern; † 14. April 1574 in Mook en Middelar) aus der Familie der Wittelsbacher war der jüngste überlebende Sohn des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz und Marie von Brandenburg-Kulmbach. Christoph war das neunte Kind aus dieser Ehe und der jüngste Sohn, der das Erwachsenenalter erreichte.

Er erhielt eine umfassende wissenschaftliche Ausbildung und galt als idealer Kandidat für die Nachfolge seines Vaters als Kurfürst von der Pfalz. Er studierte in Basel, Heidelberg und Genf. Friedrich III. förderte ihn bewusst, da er seine weiteren designierten Nachfolger Ludwig VI. für zu kränklich und Johann Kasimir für zu ungestüm hielt. Allerdings zeigte sich der junge Prinz weniger an Staatsführung als an den Kriegsunternehmungen seines älteren Bruders Johann Kasimir interessiert. So beteiligte er sich an der Sprengung der Pulverlieferung für den Herzog von Alba, wie aus einem Brief Johann Kasimirs hervorgeht.[1]

Seit seiner frühen Jugend war Christoph mit Maria von Oranien-Nassau, der Tochter Wilhelms von Oranien, verlobt.

Gegen den Wunsch seines Vaters nahm Christoph am Zug in die Niederlande teil. Als Teil des Söldnerheers von Heinrich und Ludwig von Nassau-Dillenburg kämpfte er in der Schlacht auf der Mooker Heide gegen das spanische Heer, die desaströs mit nur etwa 150 Überlebenden von ehemals 3000 Mann endete. Kurze Zeit gab es Hoffnung, dass der junge Kommandeur in Gefangenschaft geraten sei, da seine Leiche nie gefunden werden konnte. Friedrich III. ließ für diesen Fall sogar eine Sonderklausel in sein Testament einbringen. Dies war jedoch nicht der Fall und der Tod Christophs löste große Trauer in Heidelberg aus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rolf Glawischnig: Niederlande, Kalvinismus und Reichsgrafenstand 1559-1584. Nassau-Dillenburg unter Graf Johann VI. Marburg 1973.
  • Rolf Hendrik Bremmer: Reformatie en Rebellie. Willem van Orange, de calvinisten en het recht van opstand. Tien onstuimige jaren. Franeker 1984.
  • Frieder Hepp: Religion und Herrschaft in der Kurpfalz um 1600 aus der Sicht des Heidelberger Kirchenrates Dr. Marcus zum Lamm (1544–1606). (= Buchreihe der Stadt Heidelberg. Band 4). Heidelberg 1993.
  • Geoffrey Parker: The Army of Flanders and the Spanish Road, 1567–1659. Cambridge University Press 1972.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frieder Hepp: Religion und Herrschaft in der Kurpfalz aus der Sicht des Heidelberger Kirchenrathes Dr. Marcus zum Lamm (1544-1606). Heidelberg 1993, S. 141–147.