Cirò (Wein)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lage der Region Cirò in Kalabrien
Cirò Rotwein

Unter dem Namen Cirò DOC werden Weiß-, Rosé- und Rotweine aus der süditalienischen Region Kalabrien bezeichnet, wobei letzterer der häufigste Vertreter des Weins ist. Die Weine besitzen seit 1969 eine „kontrollierte Herkunftsbezeichnung“ (Denominazione di origine controllata – DOC), die zuletzt am 7. März 2014 aktualisiert wurde.[1]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermutlich wurde der Weinbau von den Griechen in die Magna Graecia ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. eingeführt. Der Wein hatte fast ausschließlich eine regionale Bedeutung. Erst mit den 1980er Jahren begannen einzelne Erzeuger der Weinbauregion auf Qualität zu setzen und den Cirò überregional bekannt zu machen.

Anbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anbau und Vinifikation der Weine sind gestattet in den Gemeinden Cirò und Cirò Marina sowie teilweise in den Gemeinden Melissa und Crucoli in der italienischen Provinz Crotone in der Region Kalabrien.[1] Cirò DOC ist das größte Weinanbaugebiet von Kalabrien. Im Jahr 2017 wurden 36.959 Hektoliter DOC-Wein erzeugt.[2]

Rote Gaglioppotrauben
Weiße Trebbianotrauben

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Ciro Rosso besteht zu mindestens 80 % aus Gaglioppo. Höchstens 20 % rote Rebsorten, die für den Anbau in der Region Kalabrien zugelassen, dürfen zugesetzt werden. Die Rebsorten Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Sangiovese oder Merlot dürfen jedoch zu maximal 10 % enthalten sein.
  • Der Cirò Bianco besteht zu mindestens 80 % aus Greco Bianco. Höchstens 20 % andere weiße Rebsorten, die für den Anbau in der Region Kalabrien zugelassen sind, dürfen zugesetzt werden.
Besondere Prädikate
  • „Classico“ bezeichnet Weine aus unmittelbaren Lagen um die Gemeinden Cirò (Kalabrien) und Cirò Marina die als die traditionsreichesten Anbaugebiete gelten.
  • „Riserva“ bezeichnet Rotweine die beim Erzeuger mindestens zwei Jahre gelagert wurden.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Denomination:[1]

Cirò Rosso[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Farbe: mehr oder weniger intensiv rubinrot, mit violetten Reflexen – tendiert mit zunehmender Reife zu granatrot
  • Geruch: angenehm, zart, intensiv weinig
  • Geschmack: trocken, vollmundig, warm, harmonisch, samtig mit zunehmender Reife
  • Alkoholgehalt: mindestens 12,5 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 20,0 g/l

Cirò Rosato[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Farbe: mehr oder weniger intensiv rosa
  • Geruch: zart, weinig
  • Geschmack: von trocken bis halbtrocken, frisch, harmonisch und angenehm
  • Alkoholgehalt: mindestens 12,5 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 17,0 g/l

Cirò Bianco[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Farbe: mehr oder weniger intensiv strohgelb, bisweilen mit grünlichen Reflexen
  • Geruch: harmonisch, angenehm
  • Geschmack: von trocken bis halbtrocken, frisch, harmonisch, zart, charakteristisch
  • Alkoholgehalt: mindestens 11,0 Vol.-%
  • Säuregehalt: mind. 4,5 g/l
  • Trockenextrakt: mind. 16,0 g/l

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nino Aiello u. a.: Vini d’Italia 2008. Hallwag, Rom 2007, ISBN 978-3-8338-1097-8.
  • Eva Gründel, Heinz Tomek: Süditalien. DuMont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4351-5.
  • Steffen Maus: Italiens Weinwelten – Wein, Vino, Wine. Gebrüder Kornmayer, 2013, ISBN 978-3-942051-18-7.
  • Valeria Camaschella (Hrsg.): Lexikon der italienischen Weine – Sämtliche DOCG- & DOC-Weine. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2002, ISBN 3-7742-0756-9, S. 254.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Disciplinare di Produzione della Denominazione di Origine Controllata (Produktionsvorschriften und Beschreibung). (PDF) In: ismeamercati.it. 27. November 2017, abgerufen am 4. August 2018 (italienisch).
  2. Weinbau in Zahlen 2018. (PDF) In: V.Q.P.R.D. d’Italia 2018. federdoc.com, abgerufen am 4. Juni 2019 (italienisch).