Codex Borgianus

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Manuskripte des Neuen Testaments
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Unzial 029
Lukas 18,15-16 (facsimile)
Name Borgianus
Zeichen T
Text Lukas, Johannes
Sprache griechisch, sahidisch
Datum 5. Jahrhundert
Lagerort Vatikanische Bibliothek
Größe 26 × 21 cm
Typ Alexandrinischer Texttyp
Kategorie II

Der Codex Borgianus (Gregory-Aland no. T oder 029; von Soden ε 5) ist eine bilinguale griechische und sahidische Handschrift des Neuen Testaments, die auf das 5. Jahrhundert datiert wird. Die Handschrift ist nicht vollständig.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Codex stammt ursprünglich aus Ägypten. Die erhaltenen Blätter enthalten Teile aus dem Evangelium nach Lukas und Evangelium nach Johannes auf 18 Pergamentblättern (26 × 21 cm). Der Text steht in zwei Spalten mit 26–33 Zeilen.[1] Die Zeilen von 6–9 Buchstaben sind sehr kurz, es gibt in den Rand gerückte Buchstaben.[2]

Inhalt

Griechischer Text:

Evangelium nach Lukas 6,18–26; 18,2–9. 10–16; 18,32–19,8; 21,33–22,3; 22,20–23,20; 24,25–27; 29–31;
Evangelium nach Johannes 1,24–32; 3,10–17; 4,52–5,7; 6,28–67; 7,6–8,31.

Der sahidische Text:

Evangelium nach Lukas 6,11–18; 17,29–18,9; 18,?–42; 21,25–32; 22,12–23,11; 24,18–19; 24,21–23;
Evangelium nach Johannes 1,16–23; 3,2–10; 4,45–52; 6,21–58; 6,58–8,23.

Text

Der griechische Text des Codex repräsentiert den alexandrinischen Texttyp[3] und wird der Kategorie II zugeordnet[1].

Die Pericope adulterae Johannes 7,53–8,11 fehlt.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fragmente dieses Codex wurden unabhängig voneinander zu verschiedenen Zeiten entdeckt und mit 029, 0113, 0125 und 0139 nummeriert. Inzwischen werden alle Teile nur noch mit 029 bezeichnet. Zusammen ergeben sie 23 Seiten. „Es scheint, dass der ignorante Mönch, der dieses Manuskript von Ägypten nach Europa brachte, sich so wenig seines Wertes bewusst war, dass er den größten Teil der Blätter verlor“.[5] Ein Teil des Codex mit 13 Blättern wird in der Biblioteca Apostolica Vaticana als Codex Borgianus Copticus 109 verwahrt.[1] Weitere 3 Blätter befinden sich in der Nationalbibliothek in Paris unter der Signatur Copt. 129,9, fol. 49.65; 129,10, fol. 209, zwei Blätter unter der Signatur M 664A im Morgan Library & Museum in New York.

Der Text von Kodex 029 wurde sorgfältig von A. A. Giorgi im Jahre 1789 bearbeitet.[6] Andreas Birch stellte den griechischen Text von 029 zusammen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Kurt und Barbara Aland: Der Text des Neuen Testaments. Einführung in die wissenschaftlichen Ausgaben sowie in Theorie und Praxis der modernen Textkritik. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1981, S. 122. ISBN 3-438-06011-6.
  2. C. R. Gregory, Textkritik des Neuen Testamentes I (Leipzig: 1909), S. 72.
  3. Bruce M. Metzger, Bart D. Ehrman, The Text of the New Testament: Its Transmission, Corruption and Restoration, Oxford University Press, 2005, S. 80.
  4. NA26, S. 273
  5. S. P. Tregelles: An Introduction to the Critical study and Knowledge of the Holy Scriptures, London 1856, S. 180.
  6. A. A. Giorgi, Fragmentum evangelii S. Johannis Graecum Copto-Sahidicum, Rome 1789.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • P. Franchi de Cavalieri, Codices graeci Chisiani et Borgiani (Rome, 1927), S. 161–162.
  • E. Amélineau, Notice des manuscrits coptes de la Bibliothèque Nationale (Paris: 1985), S. 372, 406–407. (Unzial 0125)
  • Paul Canart, Note sur le manuscrit T ou 029 du Nouveau Testament, Biblica, Vol. 84 (2003), S. 274–275.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]