Colombelles

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Colombelles
Colombelles (Frankreich)
Colombelles (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Calvados (14)
Arrondissement Caen
Kanton Hérouville-Saint-Clair
Gemeindeverband Caen la Mer
Koordinaten 49° 12′ N, 0° 18′ WKoordinaten: 49° 12′ N, 0° 18′ W
Höhe 2–49 m
Fläche 7,14 km²
Einwohner 7.022 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 983 Einw./km²
Postleitzahl 14460
INSEE-Code
Website www.colombelles.fr

Normannischer Turm in Colombelles

Colombelles ist eine französische Gemeinde mit 7022 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) nahe der Küste im Département Calvados in der Region Normandie. Colombelles gehört zum Arrondissement Caen und zum Kanton Hérouville-Saint-Clair. Die Einwohner werden Colombellois genannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Colombelles ist heute eine Banlieue von Caen, durch die die Orne fließt und an deren nordwestlicher Rand der Canal de Caen à la Mer entlang führt. Umgeben wird Colombelles von den Nachbargemeinden Blainville-sur-Orne im Norden, Ranville, Hérouvillette und Escoville im Nordosten, Cuverville im Osten, Giberville im Südosten, Mondeville im Süden sowie Hérouville-Saint-Clair im Westen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siedlungsreste aus der Jungsteinzeit lassen sich bis ins 6. Jahrtausend vor Christus nachweisen. Die erste Erwähnung von Colombelles datiert auf das Jahr 1082.

1909 errichtete August Thyssen hier ein Stahlwerk. Er verpflichtete er sich gegenüber der französischen Regierung, 60 % des Eisenerzes in Frankreich zu verhütten und den Rest ins Ruhrgebiet zu verbringen. Mit dem Ersten Weltkrieg wurde das Werk requiriert und ab 1917 von der Société métallurgique de Normandie (SMN) bis zur Schließung 1993 weitergeführt.

Ehemaliger Kühlturm der SMN

Im Zweiten Weltkrieg wurde Colombelles am 19. Juli 1944 von der deutschen Besatzung befreit.[1]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2019
Einwohner 5122 5668 5566 5306 5695 6242 5844 5442 6976

Quelle: INSEE[2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Niedergang der Stahlindustrie befindet sich im Gemeindegebiet noch ein Werk von Renault Nutzfahrzeuge. Auf den früheren Industrieflächen der SMN sind Industrie- und Gewerbebetriebe sowie Wohnungen entstanden.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint-Martin, errichtet im romanischen Stil im 11. und 12. Jahrhundert, seit 1927 Monument historique
  • Kirche Saint-Serge, russisch-orthodoxe Kirche, errichtet 1926 für die Arbeiter der SMN, teilweise zerstört 1944, 1947 wieder aufgebaut, seit 1992 Monument historique
  • Normannischer Turm (Nachbau), früher Teil der Mauer bzw. des alten Châteaus (17. Jahrhundert), das 1944 zerstört wurde
  • Kühlturm der SMN
  • Obelisk

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der britischen Gemeinde Fremington in Devon besteht seit 1983 und mit der deutschen Gemeinde Steinheim am Albuch in Baden-Württemberg seit 1986 eine Partnerschaft.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Calvados. Band 1, Flohic Editions, Paris 2001, ISBN 2-84234-111-2, S. 368–371.
  • Cyrille Billard, Françoise Bostyn, Caroline Hamon, Katia Meunier (Hrsg.): L’habitat du Néolithique ancien de Colombelles «Le Lazzaro» (Calvados) (= Mémoires de la Société Préhistorique Française. 58). Société Préhistorique Française, Paris 2014, ISBN 978-2-913745-57-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Colombelles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Redaktion: Opération « Overlord ». In: Michel Lefevre, Gaïdz Minassian, Yann Plougastel (Hrsg.): Résistants : Missak Manouchian et sa compagne Mélinée entrent au Panthéon. Historiens et descendants racontent l’engagement des combattants étrangers (= Le Monde, Hors-série). Paris 2024, ISBN 978-2-36804-160-4, S. 68 f. (Karte).
  2. Colombelles auf der Website des Insee