Compagnie Meusienne de Chemins de Fer

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Compagnie Meusienne de Chemins de Fer
Links N° 26 Suzanne (Corpet Louvet 534/1890) und rechts N° 10 Verdun
(Corpet Louvet 598/1894) in Rembercourt

L’Hôtel de la Gare neben dem kleinen, hölzernen Bahnhof in Contrisson
Links N° 26 Suzanne (Corpet Louvet 534/1890) und rechts N° 10 Verdun
(Corpet Louvet 598/1894) in Rembercourt


L’Hôtel de la Gare neben dem kleinen, hölzernen Bahnhof in Contrisson
Strecke der Compagnie Meusienne de Chemins de Fer
Ehemaliger Streckenverlauf auf einer Karte von 2021[1][2][3][4]
Streckenlänge:203 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
               
Vom Réseau de la Woëvre
               
68 Verdun
               
63 Maison Rouge
               
58 Nixéville
               
nach Pampaville und Dugny
               
53 Souhesmes
               
51 Lemmes
               
45 Souilly
               
40 Heippes-Benoite-Vaux
               
38 Mondrecourt-Issoncourt
               
36 Ripaucourt
               
34 Séraucourt
               
52 Clermont-en-Argonne Anschluss ChâlonsVerdun
               
49 Auzéville
               
46 Rarécourt
               
44 Froidos
               
42 Autrécourt-Lavoye
               
38 Fleury-sur-Aire
               
35 Nubécourt
               
31 Beauzée (village)
               
               
30 Beauzée
               
25 La Vaux-Marie
               
Chaumont-sur-Aire
               
Longchamps-sur-Aire
               
Pierrefitte-sur-Aire
35 Triaucourt
28 Vaubecourt
26 L'Isle-en-Barrois
19 Villotte-devant-Louppy
15 Laheycourt
12 Auzecourt
10 Noyers
9 Maison-du-Val
8 Nettancourt (halte)
4 Brabant-le-Roi
0 Revigny (halte)
0
27
Revigny
22 Contrisson
Neuville-sur-Ornain
Canal de la Marne au Rhin
18 Mognéville (gare)
18 Mognéville (halte)
16 Couvonges
14 Beurey (halte)
14 Beurey (gare)
13 Robert-Espagne
12 Trémont-sur-Saulx
10 Vieux-Jeand-Heurs
7 L’Isle-en-Rigault
6 Ville-sur-Saulx
3 Saudrupt
0 Haironville
20 Rembercourt-aux-Pots
14 Condé-Génicourt
11 Hargeville
10 Vavincourt
7 Saint-Christophe bei Vavincourt Forêt de Massonge
Chemin de Fer Historique de la Voie Sacrée 4,2 km
Bahnhof der Museumsbahn Chemin de Varinot
Im Ersten Weltkrieg erbauter Rangierbahnhof
Canal de la Marne au Rhin
0 Bar-le-Duc

Die Compagnie Meusienne de Chemins de Fer (CM) (umgangssprachlich Le Meusien) betrieb von 1888 bis 1922 ein 203 km langes meterspuriges Schienennetz im französischen Département Meuse, dessen westlichste Strecke durch die Compagnie des Chemins de Fer d'Intérêt Local de la Meuse abschnittsweise gebaut und seit 1878 in Betrieb genommen worden war. Die Société Générale des Chemins de Fer Économiques übernahm den Betrieb 1922 und führte ihn bis zur abschnittsweisen Stilllegung zwischen 1929 und 1938.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bau und Inbetriebnahme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Revigny - Die säkulare Ulme
Fahrplan von 1914

Die Compagnie des Chemins de fer d'Intérêt Local de la Meuse nahm die erste Strecke der Lokalbahn von Haironville über Revigny nach Triaucourt von 1878 bis 1881 abschnittsweise in Betrieb und betrieb sie bis 1888. Eine kurze Verbindungsstrecke nach Rembercourt schloss in Les Merchines an die Triaucourt-Linie an. Der Konzessionär, Charles Varinot, hatte 1888 die Kontrolle über die Strecke von Haironville nach Triaucourt übernommen.

Die Compagnie Meusienne de Chemins de Fer (CM) übernahm 1888 die Konzession für die Strecke Haironville–Triaucourt und nahm zwischen 1891 and 1912 weitere Strecken von Bar-le-Duc nach Verdun, Clermont-en-Argonne und Pierrefitte-sur-Aire in Betrieb.

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Société Générale des Chemins de Fer Économiques 1922 das Netzwerk und betrieb es zusammen mit den Réseau de la Woëvre nordöstlich von Verdun. Sie betrieb das gesamte Netz bis zur schrittweisen Stilllegung zwischen 1929 und 1938.

Ein 13 Kilometer langer Abschnitt zwischen Haironville und Robert-Espagne, der Anfang der 1930er Jahre auf Normalspur umgespurt worden war, wurde jedoch noch bis 1971 im Güterverkehr mit Dampf betrieben.

Ein 4,2 km langer Streckenabschnitt nördlich von Bar-le-Duc wurde als Museumsbahn wieder in Betrieb genommen.

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Ersten Weltkriegs wurde der Lokomotivpark der Compagnie Meusienne de Chemins de Fer (CM) durch die Requirierung von Lokomotiven von Meterspurlinien in anderen Teilen Frankreichs verstärkt, so dass bis zu 128 Lokomotiven auf der Strecke eingesetzt wurden. Eine davon war die Nr. 55 (Corpet Louvet 1253/1909) von den Chemins de Fer Économiques des Charentes (EC). Durch bautechnische Verbesserungen war es Ende 1915 möglich, ein von 800 auf 1500 Tonnen erhöhtes Güterverkehrsaufkommen pro Tag zu bewältigen sowie 80 Fahrgäste pro Tag im Personennahverkehr zu befördern. In den ersten fünf Monaten des Jahres 1916 stieg das Verkehrsaufkommen auf 137.367 Soldaten, 84.888 Verwundete, 201.257 Tonnen Nachschub sowie 69.847 Tonnen Munitions- und Waffentransporte.[5]

Die Bahn wurde während des Krieges im Volksmund „Tortillard“ oder nach dem Namen ihres ehemaligen Konzessionärs „Varinot“ genannt. Die Militärbehörden nannten sie „Petit tramway“ und General Philippe Pétain beschrieb sie als „Petit Meusien“. Durch eine verbesserte Organisation des Verkehrs, konnte die Anzahl von Militärtransporten von 22 Zügen am 21. Februar 1916 auf 31 Züge Ende März bis auf 35 Ende April und schließlich sogar bis zu 48 Züge zwischen Revigny und Beauzée gesteigert werden.[5]

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Société Générale des Chemins de Fer Économiques (SE) übernahm 1922 den Betrieb. In der Nachkriegszeit wurden von 1919 bis 1924 große Mengen von Baumaterial für den Wiederaufbau der zerstörten Gebäude entlang der Strecke transportiert. Die Züge verkehrten daher fahrplanmäßig als gemischte Güter- und Personenzüge, was zahlreiche Rangiermanöver in den Bahnhöfen erforderte, um weitere Güterwagen an- oder abzukuppeln. Dadurch und weil die Höchstgeschwindigkeit auf 12 km/h beschränkt war, waren die Fahrten sehr zeitaufwendig.

Niedergang und Stilllegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da die Wirtschaftlichkeit durch die steigende Inflation in Frage gestellt wurde, schloss sich die Betreibergesellschaft am 1. Juni 1923 mit den Betreibern der nordöstlich von Verdun gelegenen Lokalbahnstrecken des Réseau de la Woëvre zusammen. Das fusionierte Unternehmen erwarb modernere Schienenfahrzeuge, insbesondere Triebwagen. Am 20. Juni 1938 wurde der Betrieb weitgehend eingestellt und die Vermögenswerte wurden verkauft. Die Liquidation war mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 noch nicht abgeschlossen. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Unternehmen 1946 vollständig abgewickelt.[6][7]

Streckenabschnitte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Revigny – Haironville: 62 km
  • Revigny – Triaucourt: 35 km
  • Bar-le-Duc – Verdun: 68 km
  • Beauzé – Clermont-en-Argonne: 22 km
  • Rembercourt-aux-Pots – Les Merchines: 4 km
  • La Vaux-Marie – Pierrefitte-sur-Aire: 12 km

Bahnhöfe und Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhöfe und Brücken
Fotos Erhaltungszustand der Gebäude und Anmerkungen[8]
Verdun
Nixéville
Pampaville
Souhesmes
Souilly
Heippes-Benoite-Vaux
Clermont-en-Argonne
Während des Ersten Weltkriegs gab es eine mit deutschen Lokomotiven betriebene 600-mm-Feldbahn zwischen Clermont-en-Argonne und Auzéville
Auzéville
Rarécourt
Froidos
Autrécourt-Lavoye
Fleury-sur-Aire
Nubécourt
Beauzée
Triaucourt
Vaubecourt
Chaumont-sur-Aire
Longchamps-sur-Aire
Pierrefitte-sur-Aire
La Vaux-Marie
L'Isle-en-Barrois
Villotte-devant-Louppy
Laheycourt
Auzecourt
Noyers
Maison-du-Val Der als Fachwerkbau ausgeführte Unterstand ist noch erhalten
Nettancourt
Revigny-sur-Ornain Die Hauptverwaltung der Meterspurbahn befand sich in Revigny-sur-Ornain. Der Bahnhof, die Werkstatt und das Lokomotivdepot lagen südlich der normalspurigen Vollbahn.
Contrisson Der aus Ziegelsteinen gebaute Unterstand ist noch erhalten.
Neuville-sur-Ornain
Canal de la Marne au Rhin
Mogneville Die Strecke verlief auf der Hauptstraße
Robert-Espagne
L’Isle-en-Rigault
Saudrupt Streckenführung auf der Dorfstraße
Haironville N° 26 Suzanne (Corpet-Louvet 534 von 1890) in Haironville. Das Bahnhofsgebäude ist noch erhalten.
Rembercourt-aux-Pots N° 11 Bar-le-Duc war eine B'1-Lok von Corpet-Louvet (Werks-Nr. 599 von 1894). Das Bahnhofsgebäude ist noch erhalten.
Condé-Génicourt
Hargeville
Vavincourt
Saint-Christophe bei Vavincourt, Forêt de Massonge
Chemin de Fer Historique de la Voie Sacrée
Canal de la Marne au Rhin Die im Hintergrund gezeigte Eisenbahnbrücke führte diagonal über den Kanal. Nicht erhalten.
Bar-le-Duc Bahnhofsgebäude mit einem militärischen Pferdekrankenwagen des 6e Corps und einem Wachhäuschen, 1916. Erhalten unter der Verwaltung von Conseil Départemental de la Meuse.

Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N° 24 Aisne (Corpet 506 von 1889) und N° 30 Georges (Corpet 579 von 1893) in Lisle-en-Barrois, das auch Les Merchines genannt wurde
N° 30 Georges (Corpet N° 579 von 1893) in Vaubecourt auf der Strecke Haironville–Thiaucourt
N°55 (Corpet-Louvet 1253 von 1909) von den Chemins de Fer Économiques des Charentes (EC) auf La Meusien bei Villotte-devant-Louppy zwischen Revigny and Triaucourt
Hersteller Werks-Nr.[9] Bauart Lieferdatum Vor-/Nachbesitzer Betriebs-Nr. Name
Ateliers Petau à Passy C n2t 1878 Mallet-Zweizylinder-Verbundmaschinen Cie Meusienne de CF "1" – "5"
Corpet 294 Cn2t 20.10.1879 Vignaud & Barbaud "La Charente"
Charles Varinot "6" bis 1886
Cie Meusienne de CF "28"
Corpet 362 Cn2t 10.12.1881 Allard Frères bis 1883 Cie Meusienne de CF "28" "La Ville de Neubourg"
"Charente"
Corpet 382 Cn2t 07.08.1882 Entreprise Charles Varinot
CF de la Meuse "5"
Cie Meusienne de CF "25" "Elisa"
Corpet 447 C1'n2t 1885 Cie Meusienne de CF "1" "L'Aire"
Corpet 448 C1'n2t 1885 Cie Meusienne de CF "2" "La Meuse"
Corpet 449 C1'n2t 1885 Cie Meusienne de CF "3" "Tannois"
Corpet 500 C1'n2t 10.12.1889 Exposition de Paris 1889 Cie Meusienne de CF "7" "Bernard"
Corpet 506 Erst Cn2t
Später C1'n2t
05.11.1889 Cie Meusienne de CF "4"/"24" "L'Aisne"
Corpet 534 C1'n2t 10.12.1890 Département de la Meuse "6" Cie Meusienne de CF "26" "Suzanne"
Corpet 535 C1'n2t 23.12.1890 Département de la Meuse "7" Cie Meusienne de CF "27" "Marguerite"
Corpet 550 B1'n2t 29.03.1892 Cie Meusienne de CF "8" "Varinot"
Corpet & Louvet 578 C1'n2t 28.04.1893 Cie Meusienne de CF "29" "Germaine"
Corpet & Louvet 579 C1'n2t 10.05.1893 Cie Meusienne de CF "30" "Georges"
Corpet & Louvet 597 B1'n2t 15.06.1894 Cie Meusienne de CF "9" "Andrée"
Corpet & Louvet 598 B1'n2t 26.06.1894 Cie Meusienne de CF "10" "Verdun"
Corpet & Louvet 599 B1'n2t 09.07.1894 ab 1927 Morillon, Corvol & Cie, Seine-Port Cie Meusienne de CF "11" "Bar-le-Duc"
Corpet & Louvet 1230 C1't 26.06.1911 Cie Meusienne de CF "31" "Caville"
Corpet & Louvet 1231 C1't 30.06.1911 Cie Meusienne de CF "32" "Pierrefitte"

Betriebsdauer der einzelnen Streckenabschnitte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streckenabschnitt[10] Länge Spurweite Inbetriebnahme Stilllegung Anmerkungen
Revigny – Couvonges 11 km 1000 mm 1878 1929
Couvonge – Lisle-en-Rigault 9 km 1000 mm 1879 1929 Später gab es auf dem Streckenabschnitt Robert-Espagne–Haironville Gleise mit 1435 mm Spurweite
Lisle-en-Rigault – Haironville 7 km 1000 mm 1881 1929
Revigny – Laheycourt 15 km 1000 mm 1879 1936
Laheycourt – Triaucourt 20 km 1000 mm 1880 1936
Bar-le-Duc – Beauzé 30 km 1000 mm 1891 1936 Ein 4,2 km langer Streckenabschnitt wurde für die touristische Nutzung als Museumsbahn wiederhergestellt
Beauzé – Verdun 38 km 1000 mm 1895 1936 Im Ersten Weltkrieg wurde eine 7,2 km lange Nebenstrecke zwischen Nixéville und Dugny gebaut
Beauzé – Clermont-en-Argonne 22 km 1000 mm 1891 1936
Rembercourt-aux-Pots – Les Merchines 4 km 1000 mm 1893 1936
La-Vaux-Marie – Pierrefitte-sur-Aire 12 km 1000 mm 1912 1936

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carte departementale, 55 Meuse
  2. OpenRailwayMap.
  3. IGN-Karte und IGN-Lufbilder von 1950.
  4. Meuse-Argonne offensive, map showing daily position of front line - Map Room G-3, G.H.Q., May 24, 1919 (Streckenverlauf in und bei Verdun).
  5. a b Christian Boulay: Histoire de la voie sacrée.
  6. L'histoire du Meusien : Le déclin. (Memento des Originals vom 28. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cfhvs.fr
  7. Brandeville – Le chemin de fer
  8. Malcolm Ravensdale: The Secondary Railways of France (Les Chemins de Fer Secondaires Français).
  9. Sébastien Jarne: Inventaire des livraisons de locomotives Corpet- et Corpet & Louvet. 30. Juni 2003.
  10. FACS: Compagnie des Chemins de fer d'IL de la Meuse.

Koordinaten: 48° 47′ 11,9″ N, 5° 9′ 9,4″ O