Curium(III)-oxid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von γ-Curium(III)-oxid
_ Cm3+ 0 _ O2−
Raumgruppe

Ia3 (Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206

Gitterparameter

a = 1100 pm

Allgemeines
Name Curium(III)-oxid
Andere Namen
  • Curiumsequioxid
  • Dicuriumtrioxid
Verhältnisformel Cm2O3
Kurzbeschreibung

farbloser bis schwach bräunlicher Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 18415183
Wikidata Q420952
Eigenschaften
Molare Masse je nach Isotop: 524–552 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

2270 ± 25 °C[2]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Curium(III)-oxid ist eine chemische Verbindung der Elemente Curium und Sauerstoff. Es besitzt die Summenformel Cm2O3. Da alle Isotope des Curiums nur künstlich hergestellt sind, besitzt es keine natürlichen Vorkommen.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Curium(III)-oxid kann durch thermische Zersetzung von Curium(IV)-oxid im Vakuum (ca. 0,01 Pa) bei 600 °C erhalten werden:[4]

Ein weiterer Weg ist durch die Reduktion von Curium(IV)-oxid mit molekularem Wasserstoff gegeben:[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um einen farblosen bis leicht bräunlichen Feststoff, der bei etwa 2270 °C schmilzt. Von Curium(III)-oxid sind drei Modifikationen bekannt. Die α-Form kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P3m1 (Raumgruppen-Nr. 156)Vorlage:Raumgruppe/156 und den Gitterparametern a = 380 pm und c = 599 pm. Die β-Form des Curium(III)-oxids weist ein monoklines Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 1428 pm, b = 364 pm, c = 888 pm auf. Das in γ-Mangan(III)-oxid-Form kristallisierende γ-Curium(III)-oxid besitzt den Gitterparameter a = 1100 pm und die Raumgruppe Ia3 (Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206.[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Curium(III)-oxid kann zur Herstellung weiterer Curiumsalze herangezogen werden. Durch Auflösen des Oxids in Säuren können die entsprechenden Salze erhalten werden. So kann beispielsweise Curiumperchlorat durch das Auflösen von Curiumoxid in Perchlorsäure hergestellt werden.

Durch die Umsetzung mit wasserfreiem Chlorwasserstoff bei 400–600 °C kann Curium(III)-chlorid gewonnen werden.[7]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gregg J. Lumetta, Major C. Thompson, Robert A. Penneman, P. Gary Eller: Curium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 1397–1443 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_9).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gregg J. Lumetta, Major C. Thompson, Robert A. Penneman, P. Gary Eller: Curium (Memento vom 17. Juli 2010 im Internet Archive), in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 1397–1443 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_9).
  2. R. J. M. Konings: Thermochemical and Thermophysical Properties of Curium and its Oxides, in: J. Nucl. Mater., 2001, 298 (3), S. 255–268 (doi:10.1016/S0022-3115(01)00652-3).
  3. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. L. B. Asprey, F. H. Ellinger, S. Fried, W. H. Zachariasen: Evidence for Quadrivalent Curium: X-Ray Data on Curium Oxides, in: J. Am. Chem. Soc., 1955, 77 (6), S. 1707–1708 (doi:10.1021/ja01611a108).
  5. H. O. Haug: Curium Sesquioxide Cm2O3, in: J. Inorg. Nucl. Chem., 1967, 29 (11), S. 2753–2758 (doi:10.1016/0022-1902(67)80014-9).
  6. M. Noé, J. Fuger, G. Duyckaerts: Some recent Observations on Curium Sesquioxide, in: Inorg. Nucl. Chem. Lett., 1970, 6 (1), S. 111–119 (doi:10.1016/0020-1650(70)80294-X).
  7. J. C. Wallmann, J. Fuger, J. R. Peterson, J. L. Green: Crystal Structure and Lattice Parameters of Curium Trichloride, in: J. Inorg. Nucl. Chem., 1967, 29 (11), S. 2745–2751 (doi:10.1016/0022-1902(67)80013-7).