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Curjel & Moser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Signatur der Architekten an einem Gebäude in Baden-Baden

Das Architekturbüro Curjel & Moser wurde 1888 in Karlsruhe vom deutschen Robert Curjel und dem Schweizer Karl Moser gegründet. Es bearbeitete bis 1915 über 400 Bauten und Projekte im Großherzogtum Baden, dem übrigen Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz. Der individuelle und oft spielerische Stil ihrer Bauten entwickelte sich im Laufe der Zeit vom späten Historismus über den Jugendstil bis zum Neoklassizismus. Gemeinsam mit Hermann Billings Arbeiten erzielte ihr Werk weite Aufmerksamkeit und wurde als „Jung-Karlsruher Schule“ bezeichnet. Bei der Ausgestaltung der Entwürfe arbeiteten sie häufig mit befreundeten Künstlern wie Oskar Kiefer und Max Laeuger zusammen.[1]

1912 hatte das Büro etwa 50 Mitarbeiter in der Karlsruher Zentrale sowie in Zweigbüros in St. Gallen, Zürich, Rheinfelden und Pforzheim.[2] Zu den zeitweiligen Mitarbeitern bei Curjel & Moser, die später eigenständig als Architekten tätig waren, gehörten Robert Bischoff, Karl August Burckhardt, Karl-Friedrich Krebs, Otto Pfister und Otto Rudolf Salvisberg.[3] 1915 löste sich das Büro auf, nachdem aufgrund des Ersten Weltkriegs die Bauaufträge einbrachen und Karl Moser einen Ruf auf den früheren Lehrstuhl von Gottfried Semper an der ETH Zürich annahm.[4]

Zahlreiche erhaltene Bauten von Curjel & Moser stehen heute unter Denkmalschutz. In Karlsruhe-Knielingen wurde 2008 die Curjel-und-Moser-Straße nach den Architekten benannt.[5]

Bauten (Auswahl)

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Portal der Christuskirche, Karlsruhe, 1897–1900, mit Kandelaber von Fridolin Dietsche
Pauluskirche Basel, 1898–1901
Fassade des Hotels Erbprinz, das von 1901 bis 1912 an der Karlsruher Kaiserstraße stand
Lutherkirche, Karlsruhe, 1905–1907
Badischer Bahnhof, Basel, 1910–1913
Konzerthaus, Karlsruhe, 1913–1915, nach Wiederaufbau mit Tympanon-Relief von Stephan Balkenhol
  • Karl Widmer: Wohnhausbauten von Curjel & Moser. In: Moderne Bauformen. Monatshefte für Architektur und Raumkunst. Band 5. Julius Hoffmann, Stuttgart 1906, doi:10.11588/diglit.20726.39.
  • Wilfried Rößling: Curjel & Moser, Architekten in Karlsruhe, Baden. Eine Werkübersicht unter besonderer Berücksichtigung der Christuskirche und der Lutherkirche in Karlsruhe. C. F. Müller, Karlsruhe 1986, ISBN 3-7880-9735-3
  • Friedemann Schäfer: Stadtspaziergänge in Karlsruhe – Jugendstil. Braun, Karlsruhe 2007, ISBN 978-3-7650-8360-0.
  • Werner Oechslin, Sonja Hildebrand (Hrsg.): Karl Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis 1936. 2 Bände, gta, Zürich 2010, ISBN 978-3-85676-250-6.
  • Gerhard Kabierske u. a. (Hrsg.): Robert Curjel & Karl Moser – ein Karlsruher Architekturbüro auf dem Weg in die Moderne. Ausstellungskatalog Südwestdeutsches Archiv für Architektur und Ingenieurbau am Karlsruher Institut für Technologie. Karlsruhe 2011.
Commons: Curjel & Moser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Kabierske u. a. (Hrsg.): Robert Curjel & Karl Moser – ein Karlsruher Architekturbüro auf dem Weg in die Moderne. Karlsruhe 2011, S. 27.
  2. Gerhard Kabierske u. a. (Hrsg.): Robert Curjel & Karl Moser – ein Karlsruher Architekturbüro auf dem Weg in die Moderne. Karlsruhe 2011, S. 11.
  3. Werner Oechslin, Sonja Hildebrand (Hrsg.): Karl Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis 1936. Zürich 2010, ISBN 978-3-85676-250-6, Band 2, S. 407.
  4. Gerhard Kabierske u. a. (Hrsg.): Robert Curjel & Karl Moser – ein Karlsruher Architekturbüro auf dem Weg in die Moderne. Karlsruhe 2011, S. 33.
  5. Curjel-und-Moser-Straße. In: Stadtlexikon Karlsruhe. Stadtarchiv Karlsruhe, abgerufen am 26. Juli 2022.
  6. Werner Oechslin, Sonja Hildebrand (Hrsg.): Karl Moser. Architektur für eine neue Zeit: 1880 bis 1936. gta, Zürich 2010, ISBN 978-3-85676-250-6, Band 2, S. 164.