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Dümmer (Gemeinde)

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Wappen Deutschlandkarte
Dümmer (Gemeinde)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dümmer hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 35′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 53° 35′ N, 11° 12′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Stralendorf
Höhe: 51 m ü. NHN
Fläche: 31,52 km²
Einwohner: 1563 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19073
Vorwahl: 03869
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 036
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Dorfstr. 30
19073 Stralendorf
Website: mv-duemmer.de
Bürgermeister: Dirk Hoffmann
Lage der Gemeinde Dümmer im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Dümmer ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Stralendorf mit Sitz in der Gemeinde Stralendorf verwaltet.

Dümmer liegt rund 14 Kilometer südwestlich von Schwerin und 16 Kilometer nördlich von Hagenow am Dümmersee, durch den die Sude fließt.

Umgeben wird Dümmer von den Nachbargemeinden Gottesgabe im Norden, Grambow und Zülow im Nordosten, Stralendorf im Osten, Warsow und Schossin im Südosten, Hülseburg im Süden, Wittendörp im Westen sowie Perlin im Nordwesten.

Ortsteile der Gemeinde sind:[2]

  • Dümmer (mit Dümmerhütte, Dümmerstück, Dümmerstück Hof, Kowahl)
  • Parum (Eingemeindung am 13. Juni 1999)[3]
  • Walsmühlen (Eingemeindung am 15. Januar 1973)[4]

Hügelgräber und Urnenfelder zeugen davon, dass in der Nähe des Dümmer Sees in den Jahrtausenden nach der Eiszeit immer wieder Menschen lebten, um 600 z. B. slawische Siedler, die Obotriten. Auch der Ortsname entstammt der westslawischen Sprache Polabisch, in der das Wort „düm“ für Familie und Haus steht.

Dümmer wurde erstmals im Ratzeburger Zehntregister 1230 erwähnt. Bei Walsmühlen vermutet man, dass eine an der Sude erbaute Mühle Namensgeber war. Der Name der Siedlung Dümmerhütte erklärt sich durch die ab 1645 in Dümmer ansässigen Glashütten. Der Ort Parum wurde 1194 erstmals erwähnt. Die erste Schule in Dümmer wurde 1710 eröffnet. Am 6. März 1719 fand in der Gemarkung während des Großen Nordischen Krieges ein Gefecht zwischen Mecklenburgischen und Hannoveranischen Truppen statt, wobei die Mecklenburger von dem späteren preußischen Generalfeldmarschall Kurt Christoph von Schwerin geführt wurden.

Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Dümmerhütte und Dümmerstück Hof eingegliedert.

1968 entstand ein Naherholungsgebiet am Dümmersee.

Jahr Einwohner
1990 0618
1995 0798
2000 1432
2005 1414
2010 1377
2015 1430
Jahr Einwohner
2020 1523
2021 1543
2022 1581
2023 1575

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[5]

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Dümmer besteht aus 12 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 76,9 % zu folgendem Ergebnis:[6]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[7]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
Dorf-er-leben (Del) 61,0 % 7
Bürger für unsere Gemeinde (BfG) 58,4 % 6 39,0 % 5
CDU 14,1 % 1
Einzelbewerberin Jenny Schmidt 09,2 % 1
Einzelbewerber Florian Rolof 08,7 % 1
Einzelbewerber Martin Herrmann 05,2 % 1
Einzelbewerber Heitkamp 02,8 %
Einzelbewerber Manfred Tinte 01,7 %
Insgesamt 100 % 10 100 % 12
  • 2019–2024: Anke Gräber (Bürger für unsere Gemeinde)
  • seit 2024: Dirk Hoffmann (Dorf-er-leben)

Bei der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 wurde Gräber ohne Gegenkandidat mit 71,4 % der gültigen Stimmen gewählt.[8]

Am 9. Juni 2024 wurde Hoffmann mit 63,6 % der gültigen Stimmen zu ihrem Nachfolger gewählt.[9] Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.[10]

Wappen, Flagge und Dienstsiegel

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Im September 2021[11] erteilte das Ministerium des Innern der Gemeinde Dümmer die Genehmigung, das nachfolgend beschriebene Wappen[12] und die nachfolgend beschriebene Flagge[13] zu führen.

Wappenbeschreibung
„In Rot eine eingebogene goldene Spitze, belegt mit dem Giebel eines zweigeschossigen roten Fachwerkhauses mit schwarzem Gebälk, bogengestütztem Mansarddach, goldener Tür, diese begleitet beidseitig von zwei und überhöht von drei goldenen Fenstern; vorn ein goldenes Mühlrad, hinten ein goldene Glocke mit schwarzem Klöppel.“[2]

Wegen der historischen Bedeutung der früher selbständigen Gemeinden Dümmer, Parum und Walsmühlen wurden diese drei Orte in dem Wappen symbolisch dargestellt. Für Walsmühlen steht das Mühlrad und die dortige Mühle, die Glocke symbolisiert die Parumer Kirche und der Giebel eines zweigeschossigen Fachwerkhauses mit bogengestütztem Mansarddach den Ortsteil Dümmer. Dieses steht für das „Europahaus“, das 2014 von über 100 Wandergesellen verschiedener Gewerke aus mehreren Ländern Europas errichtet wurde. Die im Wappen benutzten Farben Rot und Gold sind die Farben der Grafschaft Schwerin, auf dessen Territorium die heutige Gemeinde Dümmer liegt.[11]

Flaggenbeschreibung
„In der asymmetrisch von Gelb und Rot längsgestreiften Flagge der Gemeinde Dümmer liegt, 2/3 der Höhe des Flaggentuches einnehmend, das Gemeindewappen. Die Teilungslinie zwischen Geld und Rot in der Flagge wird von den unteren Begrenzungen der eingebogenen Spitze im Wappen bestimmt. Die Höhe des Flaggentuches verhält sich zur Länge wie 3 zu 5.“[2]
Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen und die Umschrift „GEMEINDE DÜMMER • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[2]

Sehenswürdigkeiten

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Dorfkirche in Parum
  • Die Dorfkirche Parum ist eine gotische Backsteinkirche mit Feldsteinsockel, deren Mittelschiff um 1450 entstand. Erweiterungen erfuhr das Bauwerk im Ortsteil Parum um 1770 mit dem Holzturm und um 1870 mit einem neuen Chor und dem Querschiff im Stil der Neugotik. Ebenfalls neogotisch ist die Inneneinrichtung.[14] Die Orgel wurde 1871 erbaut, sie stammt von Johann Heinrich Runge. Eine Restaurierung erfolgte 2005.[15]
  • Der Schlossberg im Schleusenholz östlich von Dümmer ist eine mittelalterliche Burganlage. Nach Überlieferungen aus dem 14. Jahrhundert wurde sie durch Vasallen des Stifts Ratzeburg errichtet. Wegen der Nähe zur Grafschaft Schwerin kam ihr eine besondere Bedeutung zu. Der heute von einem Wald bewachsene Berg mit dem ihm umgebenden Graben ist als Bodendenkmal ausgewiesen, erkennbar durch ein Schild.

Die nächste Verbindung zur A 24 befindet sich am Autobahnanschluss Wittenburg in 13 Kilometern Entfernung.

Commons: Dümmer (municipality) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise und Gemeinden 2024 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. a b c d § 1 der Hauptsatzung der Gemeinde Dümmer vom 29.10.2024. (PDF) Abgerufen am 23. September 2025.
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  9. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
  10. § 37 (3) der Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern
  11. a b Eigene Hoheitszeichen für mehrere Gemeinden. Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, 9. September 2021, abgerufen am 23. September 2025 (Pressemitteilung Nr. 151/2021).
  12. Wappen Gemeinde Dümmer. (PDF; 1.11 MB) Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, 9. September 2021, abgerufen am 23. September 2025.
  13. Flagge Gemeinde Dümmer. (PDF; 0.75 MB) Ministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, 9. September 2021, abgerufen am 23. September 2025.
  14. Zerniner Beschäftigungsinitiative (ZEBI) e. V. und START e. V. (Hrsg.): Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim. Edition Temmen, Bremen/Rostock 2001, ISBN 3-86108-795-2, S. 130
  15. Die Orgel der Dorfkirche Parum auf Organ index. Abgerufen am 22. Februar 2022.