Zum Inhalt springen

Das Kriminalmuseum: Die Brille

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Folge 19 der Reihe Das Kriminalmuseum
Titel Die Brille
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 60 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Intertel Television
Regie Dieter Lemmel
Drehbuch Bruno Hampel
Produktion Helmut Ringelmann
Musik Hans-Martin Majewski,
Martin Böttcher (Titelmusik)
Kamera Klaus König
Premiere 14. Dez. 1965 auf ZDF
Besetzung
Episodenliste

Die Brille ist der 19. Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 14. Dezember 1965 im ZDF.

Einmal im Jahr nimmt sich der Berliner Steuerberater Erwin Spindler eine Auszeit von Beruf und Familie und fährt in die Dolomiten. Bei einem Zwischenstopp in München schreibt er eine Postkarte an seine Familie. Nach dem Kauf von Wanderschuhen läuft er Walter Murdock über den Weg. Der will nach Innsbruck und da Spindler nicht gerne allein fährt, nimmt er den Studenten mit. Vorher bittet Spindler seinen Fahrgast, die Postkarte in einen Briefkasten zu werfen. Als Murdock vor dem Kasten steht, öffnet er zwar sichtbar die Klappe, steckt die Karte allerdings in seine Jacke. Nachdem sie eine Weile gefahren sind, gelangen sie an eine Umleitung. Dort bedroht Murdock Spindler mit einer Waffe und zwingt ihn auszusteigen.

Am selben Abend gibt ein Mann auf einer Polizeistation in Stuttgart zu Protokoll, ihm sei bei einer abgelegenen Feldscheune ein Auto aufgefallen, aus dem ein Mann etwas Schweres aus dem Wageninnern in den Kofferraum getragen habe, danach sei der Fahrer ohne Licht und in hohem Tempo weggefahren, erst später seien die Scheinwerfer angemacht worden. An besagter Stelle habe er eine Brille und ein Tuch gefunden. Das Kennzeichen habe er nicht genau erkennen können, vorne könne ein B oder ein E gewesen sein. Sicher sei er sich aber, dass es sich um eine dunkelblaue Borgward Isabella gehandelt habe.

Sowohl an der Brille als auch am Tuch findet die Kriminaltechnik relativ frische Blutspuren. Da es aber keinerlei entsprechende Vermisstenmeldungen gibt, kann der mit dem Fall betraute Kommissar Huberty zunächst nichts weiter unternehmen.

In Berlin sorgt sich inzwischen Trude Spindler um ihren Mann, da sie seit seiner Abreise vor mehreren Tagen kein Lebenszeichen von ihm erhalten hat. Als die von ihm geschriebene Postkarte eintrifft, ist zur Verwunderung der Familie zum einen das Datum geändert worden, zum anderen klebt auf der Karte zusätzlich eine italienische Briefmarke, abgestempelt wurden die Marken am Brenner. Die völlig verunsicherte Trude wendet sich an die Polizei, doch Kommissar Weber erklärt ihr, dass es unmöglich sei, bei derart vagen Verdachtsmomenten den Polizeiapparat zu aktivieren. Doch Frau Spindler und ihre Tochter bleiben hartnäckig, zumal Spindler schon am 10. des Monats am Brenner gewesen sein müsste, der Poststempel aber das Datum vom 13. trägt. Außerdem ist das Ausstelldatum mit einem anderen Stift korrigiert worden.

Inzwischen steht Spindlers Wagen seit mehreren Tagen unberührt auf einem Hotelparkplatz am Tegernsee. Durch Zufall entdeckt ihn dort ein Nachbar der Spindlers. Am nächsten Tag zurück in Berlin berichtet er der Familie von seiner Entdeckung. Die setzt sich mit Kommissar Weber in Verbindung, der wiederum die Kollegen in Bayern informiert. Tatsächlich wird im Kofferraum des Wagens Spindlers Leiche gefunden. Weber fliegt mit Frau Spindler nach München, wo sie auf Huberty und den bayerischen Kollegen Fürbringer treffen. Frau Spindler identifiziert die in Stuttgart gefundene Brille als die ihres Mannes.

Die Polizei kann das Hotel ausfindig machen, in dem Spindler übernachtet hatte. Da aus dem Inhalt der Postkarte hervorgeht, dass er sich noch Wanderschuhe kaufen wollte, werden alle in Hotelnähe liegenden Schuhgeschäfte abgeklappert. Eine Verkäuferin erinnert sich an Spindler, sie habe gesehen, wie er nach dem Verlassen des Ladens mit einem jungen Mann, den sie oberflächlich beschreiben kann, ins Gespräch gekommen sei. Er sei in Spindlers Wagen ein-, aber gleich wieder ausgestiegen. Dabei habe er einen Zettel oder einen Brief in der Hand gehabt. Dann habe sie Kundschaft gehabt. Die Frage, ob es in der Nähe des Geschäfts einen Briefkasten gebe, bejaht sie.

Rätselhaft bleibt der Abstecher nach Stuttgart und warum der Wagen schließlich am Tegernsee gefunden wurde. Das Ermittlertrio begibt sich nach Stuttgart und erfährt von dem Zeugen die ungefähre Richtung, in die der Wagen in der Nacht davongefahren war. Die Beamten durchkämmen daraufhin eine in der Nähe liegende Arbeitersiedlung und finden eine Anwohnerin, die den Wagen vor einer Woche vor dem gegenüberliegenden Haus hat stehen sehen. So stoßen die Beamten auf Carla Stepanek, die in Stuttgart im horizontalen Gewerbe arbeitet. Sie reagiert zunächst sehr abweisend, doch als Weber ein Foto von Walter Murdock findet und sie mit dem Vorwurf zur Beihilfe zum Mord konfrontiert, wird sie gesprächiger. Murdock, den sie als Freund bezeichnet und nur sporadisch sehe, sei am Sonnabend vorletzter Woche zu ihr gekommen. Ab dem darauffolgenden Montag habe ihr Urlaub begonnen und die beiden seien mit dem Wagen zum Tegernsee gefahren, wo ihre Schwester wohne. Murdock sei dann weitergefahren, weil er geschäftlich zu tun gehabt habe. Auf dem Dachboden findet die Polizei unter Murdocks Sachen zwei Waffen.

Überraschend taucht Murdock bei Carla auf und kann festgenommen werden. Bei einem Lokaltermin am Tatort erklärt der arrogante und völlig empathielose Murdock, er habe aus Wut über den wimmernden und ängstlichen Spindler einfach „losgeballert“. Da sich ein Auto näherte, habe er keine Zeit gehabt, die Leiche in den Kofferraum zu verfrachten. Dies sei ihm erst in Stuttgart möglich gewesen.