Das Kriminalmuseum: Die Nadel
| Folge 5 der Reihe Das Kriminalmuseum | |
| Titel | Die Nadel |
|---|---|
| Produktionsland | Bundesrepublik Deutschland |
| Originalsprache | Deutsch |
| Länge | 58 Minuten |
| Altersfreigabe |
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| Produktionsunternehmen | Intertel Television |
| Regie | Helmut Ashley |
| Drehbuch | Andreas Weber |
| Produktion | Helmut Ringelmann |
| Musik | Roland Kovac, Martin Böttcher (Titelmusik) |
| Kamera | Kurt Grigoleit |
| Premiere | 1. Aug. 1963 auf ZDF |
| Besetzung | |
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| → Episodenliste | |
Die Nadel ist der fünfte Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 1. August 1963 im ZDF.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Louise Großmann wird in Begleitung ihrer Haushälterin, Frau Rave, in ein Münchner Krankenhaus eingeliefert. Als kurz danach das Herz der Patientin aussetzt, öffnet der behandelnde Chirurg zum Zweck einer Herzmassage den Thorax und findet dort den abgebrochenen Teil einer Injektionsnadel. Die anschließende Obduktion ergibt, dass der Verstorbenen damit eine tödliche Dosis Strophanthin injiziert wurde. Da der Chirurg den Zeitpunkt der Tat relativ eng eingrenzen kann, wird dem ermittelnden Kriminalkommissar Althoff und seinem Assistenten Gebhardt schnell klar, dass Täter oder Täterin im familiären Umfeld der Ermordeten zu suchen ist und er oder sie gewisse medizinische Vorkenntnisse und zudem Zugang zu Strophanthin haben muss.
Frau Großmann, die von ihrem verstorbenen ersten Ehemann ein pharmazeutisches Unternehmen geerbt hatte, war keine angenehme Zeitgenossin. Seit Jahren herzkrank und bettlägerig schikanierte und tyrannisierte sie ihre nächste Umgebung bei jeder Gelegenheit. So verkehrte sie mit ihrem zweiten Mann, der das Unternehmen leitet, nur noch schriftlich über kleine Notizzettel, sie missbilligte das Verhältnis ihrer Schwester, der im Hause wohnenden Frau Liebig, mit dem Firmenangestellten Stani Kosnitz auf das Schärfste. Besonders Frau Rave, eine ehemalige Schulfreundin, war ihren Launen Tag und Nacht ausgesetzt. So hoffte jeder auf ein schnelles Ende der Ermordeten. Einzig zu Manfred, dem Sohn von Frau Liebig, schien sie ein einigermaßen entspanntes Verhältnis zu haben, denn sie finanzierte sein Medizinstudium.
Doch alle Beteiligten können scheinbar lückenlose Alibis vorweisen. Dr. Großmann befand sich wegen einer geschäftlichen Besprechung nachweislich in Frankfurt, Frau Liebig und Kosnitz waren im Theater, Manfred auf einer Party und Frau Rave bei einer Freundin. Frau Rave sagt aus, sie habe Frau Großmann bei ihrer Rückkehr in einem kritischen Zustand vorgefunden und deshalb einen Krankenwagen gerufen.
Am nächsten Tag erfährt Kommissar Althoff von einem Verhältnis zwischen Dr. Großmann und seiner Sekretärin Ina Schäfer. Ferner lagert im Unternehmen ein Vorrat an Strophanthin, von dem Kosnitz feststellen muss, dass zwei Ampullen fehlen. Die Alibis geraten nach und nach ins Wanken. Manfred hätte die Party jederzeit unbemerkt verlassen können, Kosnitz gibt zu, erst in der Pause ins Theater gekommen zu sein, in der Zeit vorher sei er spazieren gegangen. Weitere Recherchen ergeben, dass Großmanns Anwesenheit bei der Besprechung nicht unbedingt notwendig gewesen wäre und Frau Rave eine gelernte Krankenschwester ist.
Nachdem Althoff mit Ina Schäfer gesprochen hat, sucht er Dr. Großmann auf und lässt sich von ihm das Verhältnis bestätigen. Althoff weiß allerdings auch, dass Ina inzwischen einen anderen Mann kennengelernt hat, den sie heiraten will, weil sie des Wartens auf ihren Chef überdrüssig ist, da die Ermordete niemals in eine Scheidung eingewilligt hätte. Auch Großmann wusste von Inas Heiratsabsichten, hat also das stärkste Motiv. Da sein Alibi unwiderlegbar ist, müsste er jemand anderen zur Tat angestiftet haben. Aber auch auf Frau Rave fällt der Fokus. Sie gehört einem spiritistischen Zirkel an und glaubt an Okkultismus. Außerdem hat die Verstorbene sie in ihrem Testament bedacht und ihr eine hohe Geldsumme vermacht. Allerdings weiß die Haushälterin wiederum den Verdacht auf Dr. Großmann und Manfred zu lenken, da der als Medizinstudent von der tödlichen Wirkung des Strophanthin weiß.
Bei einer weiteren Befragung Althoffs scheint Manfred Liebig der Täterschaft überführt, denn in seinen Unterlagen hat man einen Teilhabervertrag zwischen ihm und Dr. Großmann gefunden, ferner einen Zahlungseingang über 5.000 D-Mark. Außerdem wurde der Medikamentenschrank in der Firma mit einem Nachschlüssel geöffnet, was den Verdacht gegen Kosnitz entkräftet. Manfred gesteht den Mordauftrag durch Großmann, er habe sich unbemerkt von der Party entfernt, doch dann habe ihn der Mut verlassen, er habe das Strophanthin liegengelassen und sei aus dem Haus gelaufen. Damit ist Althoff wieder bei Frau Rave angelangt. Sie habe Manfred bei ihrer Rückkehr das Haus verlassen sehen und das Strophanthin gefunden. Wissend, dass der Verdacht unweigerlich auf Dr. Großmann fallen würde und sie ihren Erbteil in Gefahr sah, habe sie eine Spritze aufgezogen und der wehrlosen Frau die tödliche Injektion verabreicht, wobei durch die Wucht des Einstichs die Nadelspitze abbrach.
Althoff hatte sich inzwischen von der Freundin Frau Raves über den magischen Zirkel aufklären lassen. Deren Mitglieder glauben daran, dass Tote reden können. So befürchtete Frau Rave, dass die Tote sie nie mehr in Ruhe lassen würde. Es war eine Art Schutzmechanismus, der sie veranlasste, den Krankenwagen zu rufen, anstatt ihr Opfer einfach unbemerkt sterben zu lassen. Frau Rave gesteht die Tat.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karel Štěpánek wurde von Wolf Ackva synchronisiert, Eva Christian von Rosemarie Fendel.
Franz Bi entwarf die Filmbauten.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Kriminalmuseum: Die Nadel bei IMDb
- Das Kriminalmuseum: Die Nadel bei filmportal.de
- Die Nadel auf der Krimihomepage