Voodoo Jürgens

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Voodoo Jürgens (2017)

Voodoo Jürgens (bürgerlicher Name David Öllerer, * 2. August 1983 in Tulln an der Donau[1]) ist ein österreichischer Liedermacher. Sein Markenzeichen sind die schwarzhumorigen Texte im Wiener Dialekt. Musikalisch wird er dem Austropop zugeordnet.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David Öllerer wurde in Tulln geboren und wuchs dort auf. Als er sieben Jahre alt war, trat sein Vater eine Haftstrafe an, was zu einem Bruch zwischen Vater und Sohn geführt hat.[2] Nach Abschluss der Schule begann er eine Lehre als Konditor beim Hofzuckerbäcker Demel, die er jedoch nicht abgeschlossen hat.[3] Mit 19 wohnte er in Wien.[4] Nachdem er Lehre und Studium abgebrochen hatte, arbeitete er auf einem Friedhof als Gärtner, da seine Musik zum Leben noch nicht genug abwarf.[5]

Öllerer war Mitbegründer und Sänger der Garagenrock-Band Die Eternias, die in der ersten Hälfte der 2000er-Jahre mit schrägen Bühnenoutfits und eklektischen Arrangements zu lokaler Bekanntheit in Wien und Umgebung gelangten.[6] Mit ihm wurden zwei Studioalben und eine EP veröffentlicht. Die Mitglieder der Gruppe gaben sich bei der Veröffentlichung eines jeden Albums neue Pseudonyme, Öllerers letzter Künstlername lautete Voodoo Jürgens. Irgendwann wechselte er zur Liedermacherei und zum Dialekt und landete 2016 damit seinen ersten Hit: Heite grob ma Tote aus.

Öllerer lebt in Wien.[7] Er hat eine Tochter, lebt jedoch nicht mit deren Mutter zusammen. Mit seinem Vater hat er sich in der Zwischenzeit ausgesöhnt.[2]

Musikalisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende von Die Eternias im Jahr 2014 startete Öllerer seine Solokarriere unter dem Pseudonym Voodoo Jürgens, eine Verballhornung des Namens des bekannten Sängers und Musikers Udo Jürgens. Mit seinen Liedern im Wiener Dialekt, zu denen er sich auf der Gitarre begleitete, trat Voodoo Jürgens überwiegend in Beisln auf. Seinen ersten größeren öffentlichen Auftritt in Wien bestritt er auf dem Nordbahnhofgelände. Einem überregionalen Publikum wurde er durch den Jugendradiosender FM4 bekannt. Der Musikexpress bezeichnete Voodoo Jürgens 2014 als „Austro-Pop-Hype der Stunde“,[8] dem ORF galt er als „besonders heiße Aktie der heimischen Popmusik“. Die Zeitschrift Wiener schrieb, Voodoo Jürgens bringe alles mit, was man als künftiger Fixstern am Austropop-Himmel brauche.

Im Musikvideo zu Gib mir alles der Wiener Band Wanda hatte Voodoo Jürgens einen Gastauftritt und wurde von Wandas Management unter Vertrag genommen. Im Mai 2016 erschien seine erste Single Heite grob ma Tote aus, die Platz 1 der Radiocharts von FM4 erreichte.[9] Seine Musik charakterisierte das Music Information Center Austria als „Anti-Folk fürs Beisl“.[10] Im Herbst 2016 folgte das Debütalbum Ansa Woar bei Lotterlabel, dem Label-Projekt des Problembär-Gründers Stefan Redelsteiner. Am Album wirkten neben Musikern wie Der Nino aus Wien und Ja, Panik auch die Schauspielerin Eva Billisich mit.[11] Es erreichte Platz 1 der österreichischen Charts. Bei der Amadeus-Verleihung 2017 wurde er in der Kategorie Alternative ausgezeichnet.

Bei der Gala 60 Jahre Wiener Stadthalle am 21. Juni 2018 sang er im Duett mit Marianne Mendt das Lied Gitti, begleitet von dem Max Steiner Orchester unter der Leitung von Christian Kolonovits.[12]

Ende Juni 2018 spielten Voodoo Jürgens & Haberer auf dem Donauinselfest der FM4-Bühne.[13] Die Haberer waren „Die Ansa Panier“[14] mit den Musikern Alicia Edelweiß (Ziehharmonika), David Schweighart (Schlagzeug), Bernd Lichtscheidl (Klavier, Orgel) und Martin Dvoran (Kontrabass) sowie Andrij Prosorow (Klarinette), Katarina Trenk (von Sex Jams), Ernst Molden und Der Nino aus Wien. Im November 2019 wurde das mit der Band Ansa Panier eingespielte Album ’S klane Glücksspiel veröffentlicht.[15]

Am 2. Dezember 2022 erschien das Album Wie die Nocht noch jung wor.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voodoo Jürgens (Amadeus Awards 2017)
Voodoo Jürgens
(Amadeus Awards 2017)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[16][17]
Ansa Woar
  AT 1
Gold
Gold
14.10.2016 (21 Wo.)
’S klane Glücksspiel
  AT 2 22.11.2019 (9 Wo.)
Wie die Nocht noch jung wor
  AT 4 13.12.2022 (4 Wo.)

Mit den Eternias[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles und EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Broken Bones (Seayou Records)
  • 2013: Split mit Dust Covered Carpet – King Young Star / Mouthflower (Seayou Records)

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010: Die Eternias (Seayou Records)
  • 2012: Sold Out (Seayou Records)

Solo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Heite grob ma Tote aus / Ronny (Lotterlabel)
  • 2016: singt Goldsoundz (Kim)
  • 2016: Hansi da Boxer (feat. Der Nino aus Wien) / Gitti (Radio Edit feat. Eva Billisich) (Lotterlabel)
  • 2019: Angst haums (Lotterlabel)
  • 2022: Es geht ma ned ei (Lotterlabel)
  • 2022: Federkleid (Lotterlabel)

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Ansa Woar (Lotterlabel)
  • 2019: ’S klane Glücksspiel
  • 2022: Wie die Nocht noch jung wor (Lotterlabel)

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Voodoo Jürgens – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Voodoo Jürgens. In: arge-musik.at. Abgerufen am 15. November 2019.
  2. a b Angelika Strobl: Austropop? Voodoo Jürgens! In: woman.at. 4. August 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Oktober 2016; abgerufen am 4. Januar 2020.
  3. Samir H. Köck: Der sensible Schattenweltler. In: diepresse.com. 8. Oktober 2016, abgerufen am 1. September 2019.
  4. Voodoo Jürgens – Interview, Biografie und Konzertkritik. Konzert an den Musikfestwochen Winterthur. In: cosmopolis.ch. 17. August 2017, abgerufen am 17. März 2019.
  5. Claudia Fromme: Voodoo Jürgens – Gscheida Bua. In: sueddeutsche.de. 10. Februar 2017, abgerufen am 24. Januar 2020
  6. Porträt: Die Eternias. In: musicaustria.at. 29. August 2011, abgerufen am 8. August 2023.
  7. Sylvia Meilin Weber: Voodoo Jürgens beim Sommerfest. Interview. In: schirn.de. 30. Juni 2016, abgerufen am 16. Dezember 2020.
  8. Voodoo Jürgens – Ein Wiener Dialektsänger mit seinem Song über die Jugend in Tulln. In: FM4 Soundpark. 2014, abgerufen am 25. Mai 2021 (Audio-Datei, 3:58 min).
  9. Die FM4 Charts vom 4. Juni 2016. In: FM4-Website. Abgerufen am 20. Juli 2021.
  10. Anne-Marie Darok: Ein Strizzi macht Austropop – Voodoo Jürgens im Mica-Porträt. In: musicaustria.at. 30. Juni 2016, abgerufen am 14. September 2020.
  11. Reiner Reitsamer: Review zu Voodoo Jürgens - Ansa Woar. In: Musikexpress. 30. September 2016, abgerufen am 10. Oktober 2016.
  12. „Best of Austria meets Classic“: Große Jubiläums-Gala in der Wiener Stadthalle. In: vienna.at. 22. Juni 2018, abgerufen am 12. September 2020.
  13. Das Donauinselfest 2018. Lineup. In: fm4.orf.at. 17. Mai 2018, abgerufen am 1. Februar 2021.
  14. Archiv: Voodoo Jürgens & die Ansa Panier. In: kinoimkesselhaus.at, abgerufen am 18. Januar 2020.
  15. Reiner Reitsamer: Voodoo Jürgens – ’S klane Glücksspiel. Review. In: musikexpress.de. 8. November 2019, abgerufen am 18. November 2019.
  16. Chartquellen: Österreich.
  17. Auszeichnungen für Musikverkäufe: AT
  18. VIENNA CALLING. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 5. Februar 2024 (deutsch).
  19. Amadeus Awards als TV-Event. In: ORF.at. 10. September 2020, abgerufen am 10. September 2020.
  20. Voodoo Jürgens gewinnt den Amadeus Alternative Award. In: ORF.at. 19. April 2023, abgerufen am 19. April 2023.