David Turnley

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David Turnley, 2015

David Carl Turnley (* 22. Juni 1955 in Fort Wayne, Indiana[1][2]) ist ein US-amerikanischer Fotograf und Fotojournalist. Für seine Arbeiten wurde er unter anderem mit dem Pulitzer-Preis für Feature-Fotoberichterstattung (1990) und zweimal mit dem Pressefoto des Jahres (1988, 1991) ausgezeichnet.

Sein Zwillingsbruder Peter Turnley ist ebenfalls als Fotograf tätig.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

David und Peter Turnley wurden am 22. Juni 1955 als Söhne von William Loyd Turnley und Elizabeth „Betty“ Ann Turnley (geborene Protsman) in Fort Wayne geboren.[2] Sein Studium der französischen Literatur an der University of Michigan beendete David Turnley 1977 mit einem Bachelor of Arts.

1978 begann er seine Karriere als Fotograf bei den Northville Sliger Home Newspapers.[3] Von 1980 bis 1998 arbeitete Turnley für die Detroit Free Press.[4] Von 1985 bis 1987 arbeitete er vorwiegend in Südafrika, wo er vor allem die Spätphase der Apartheid dokumentierte.[4] Er wurde ein enger Freund der Mandela-Familie und fotografierte unter anderem Nelson Mandelas Entlassung aus dem Gefängnis.[5][6] Danach lebte er bis 1997 wieder in Paris, wo er an der Sorbonne studierte. Er hielt während dieser Zeit unter anderem Ereignisse wie den Zweiten Golfkrieg, das Tian’anmen-Massaker, den Fall der Berliner Mauer, die osteuropäischen Revolutionen im Jahr 1989 und die Auflösung der Sowjetunion fotografisch fest.[4]

Sein Foto eines trauernden Vaters, der seinen Sohn beim Erdbeben von Spitak verloren hatte, wurde 1988 als Pressefoto des Jahres des Jahres ausgezeichnet.[7] Auch sein Foto eines US-Soldaten im Zweiten Golfkrieg, der um seinen durch Friendly Fire getöteten Kameraden weint, wurde 1991 mit dem Preis ausgezeichnet.[8] Turnley ist damit einer von fünf Fotografen, die den Preis zweimal erhielten. 1990 wurde er für seine Fotos der Umbrüche in Osteuropa und China mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.[9]

1997 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der The New School verliehen. Von 1997 bis 1998 studierte er mit einem Stipendium der Nieman Fellowship an der Harvard University.[4] 2007 erhielt er die Ehrendoktorwürde der University of St. Francis. Als Associate Professor hält er seit 2012 Vorlesungen an seiner Alma Mater, der University of Michigan School of Art and Design.

Turnley ist Vater zweier Kinder und lebt mit seiner Frau Rachel in Ann Arbor, Michigan.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David C. Turnley: Why Are They Weeping: South Africans Under Apartheid. Stewart, Tabori & Chang Inc, 1988, ISBN 1-55670-044-X.
  • David Turnley, Peter Turnley, Melinda Liu: Beijing Spring. Stewart, Tabori & Chang Inc, 1989, ISBN 1-55670-130-6.
  • David Turnley, Peter Turnley: Moments of Revolution: Eastern Europe. Stewart, Tabori & Chang Inc, 1990, ISBN 1-55670-168-3.
  • David C. Turnley, William Keller: The Russian Heart: Days of Crisis and Hope. Phaidon Press Ltd, 1992, ISBN 0-7148-2841-6.
  • Howard Chapnick, David C. Turnley, Peter Turnley: In Times of War and Peace. Abbeville Press, 1997, ISBN 0-7892-0299-9.
  • David Turnley: Baghdad Blues: A War Diary. Vendome Press, 2003, ISBN 0-86565-235-X.
  • John G. Morris, David Turnley, Peter Turnley: McClellan Street. Indiana Univ. Press, 2007, ISBN 978-0-253-34967-5.
  • David Turnley: Mandela!: Struggle & Triumph: Struggle and Triumph. Harry N. Abrams, 2008, ISBN 978-0-8109-7092-2.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001: The Dalai Lama – At Home and in Exile (Dokumentarfilm)
  • 2002: La Tropical (Dokumentarfilm)
  • 2012: Shenandoah (Dokumentarfilm)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David and Peter Turnley; Double Exposures in Parallel Lives: The Other Side of the Lens bei nytimes.com, abgerufen am 20. Februar 2014.
  2. a b Elizabeth A. Brennan (Hrsg.), Elizabeth C. Clarage (Hrsg.), Seymour Topping: Who's Who of Pulitzer Prize Winners. Oryx Press, 1998, ISBN 1-57356-111-8, Seite 212
  3. Heinz-Dietrich Fischer: Picture Coverage of the World: Pulitzer Prize Winning Photos. Lit Verlag, 2011, ISBN 978-3-643-10844-9, Seite 152
  4. a b c d David Turnley bei onlyoldphotography.tumblr.com, abgerufen am 20. Februar 2014.
  5. A Tribute to Nelson Mandela by Pulitzer Winner David Turnley (Memento des Originals vom 24. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/lightbox.time.com bei lightbox.time.com, abgerufen am 20. Februar 2014.
  6. In Chronicling Mandela, Finding Themselves bei nytimes.com, abgerufen am 20. Februar 2014.
  7. World Press Photo of the Year 1988 bei worldpressphoto.org, abgerufen am 20. Februar 2014.
  8. World Press Photo of the Year 1991 bei worldpressphoto.org, abgerufen am 20. Februar 2014.
  9. The Pulitzer Prizes: 1990 Awards bei pulitzer.org, abgerufen am 20. Februar 2014.