Decauville-Bahn im Sonienwald

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Decauville-Bahn im Sonienwald
Streckenverlauf und Lokschuppen (gelb-schwarz markiert)
Ehemaliger Lokschuppen
Ehemaliger Lokschuppen
Zugemauerte Portale
Zugemauerte Portale
Streckenverlauf und Lokschuppen (gelb-schwarz markiert)
Ehemaliger Lokschuppen
Ehemaliger Lokschuppen
Zugemauerte Portale
Zugemauerte Portale
Streckenlänge:2,5 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
La Petite Espinette Straßenbahn BrüsselWaterloo
La Petite Espinette Drève Saint-Hubert
Allée des Cavaliers - Ruiterpad
Drève de l’Infante - Infantedreef
Chemin des Deux Montagnes - Twee Bergenweg
Drève du Comte - Graafdreef
Drève du Comte détournée Chemin des Tumuli
Boitsfort
Boitsfort Bahnstrecke BrüsselNamurLuxemburg

Die Decauville-Bahn im Sonienwald (französisch Chemin de fer de la forêt de Soignes, niederländisch Decauville-bosspoor in het Zoniënwoud) war eine Decauville-Waldbahn im Sonienwald bei Brüssel. Die 2,5 km lange Schmalspurbahn durchschnitt neolithische Erdwälle und führte an zwei Grabhügeln vorbei. Von 1902 bis nach dem Ersten Weltkrieg beförderte sie Langholz und Baumaterialien für den Bau der Forststraßen.

Streckenverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Sonienwald gelegene Strecke war 2,5 Kilometer lang. Die 1902 in Betrieb genommene Waldbahn verband die Straßenbahnhaltestelle La Petite Espinette an der Brüsseler Straßenbahn in der Gemeinde Uccle/Ukkel an der Grenze zu Sint-Genesius-Rode mit der Haltestelle Boitsfort an der Bahnstrecke BrüsselNamurLuxemburg. Sie begann an der Einmündung der Drève Saint-Hubert in die Drève de Lorraine und folgte dann in nord-östlicher Richtung der Chemin des Deux Montagnes.

Neolithische Stätte an der Chemin des Deux Montagnes (Twee Bergenweg)

Die Schmalspurbahn führte am Bahnübergang des Chemin des Tumuli an den Tumuli im Forêt de Soignes vorbei. Beim Bau der Schmalspurbahn wurde in der Nähe des Streckenendes bei Boitsfort die archäologische Stätte Bosvoorde-Vijvers beschädigt, die neben Chaumont-Gistoux-Les Bruyères und Ottenburg/Grez-Doiceau eine von drei mittel-neolithischen Stätten in Belgien ist, an denen im heutigen Relief noch Reste von Erdarbeiten zu sehen sind.[1][2][3]

Lokschuppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lokschuppen wurde 1902 zur gleichen Zeit wie die Strecke erbaut und 2003 renoviert. Er diente als Schuppen für die Schienenfahrzeuge und ist der einzige Überrest der alten Eisenbahn. In den 2010er Jahren diente das Gebäude den Förstern und Waldarbeitern als Pausenraum und Lager. Im Dachgeschoss befindet sich ein Quartier für Fledermäuse.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schmalspurbahn beförderte vor allem die für den Bau der Forststraßen benötigten Baumaterialien und wurde außerdem auch für den Langholztransport verwendet.[4] Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie aus Rentabilitätsgründen stillgelegt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stéphane Vanwijnsberghe und Jean-Christophe Prignon: Beheerplan voor het Brussels gedeelte van het Zoniënwoud. Boek III. Beheerplannen voor de archeologische sites, natuurreservaten en bosreservaten.
  2. Stéphane Vanwijnsberghe und Jean-Christophe Prignon: Plan de gestion de la Forêt de Soignes bruxelloise. Livre III. Plans de gestion des réserves archéologiques, naturelles et forestières.
  3. Bart Vanmontfort, Els Meirsman und Roger Langohr: Archeologische evaluatie van de neolothische site (Bosvoorde-Vijvers) Twee Bergenlaan in Watermaal-Bosvoorde.
  4. Laut Informationen des Institut bruxellois pour la gestion de l'environnement.

Koordinaten: 50° 46′ 38,2″ N, 4° 23′ 32″ O